Sundern. Der Bedarf an Plätzen in der Kindertagesbetreuung in Sundern übersteigt derzeit deutlich das verfügbare Angebot und der Bau einer zusätzlichen Kindertagesstätte in der Sunderner Kernstadt wird bereits kräftig diskutiert. Jetzt hat ein Sunderner Familienunternehmen die Projektierung – also die Planung und den Bau – einer Kindertagesstätte angeboten und will im Zentrum dafür kurzfristig eine knapp 2000 m² große Fläche zur Verfügung.
„Etwas Nachhaltiges entwickeln“
Die Sunderner Unternehmer Florian, Tobias und Wilhelm Lange haben den Ratsmitgliedern der CDU aus dem Stadtteil Sundern am Donnerstag ihr Vorhaben vorgestellt: „Wir wollen an der Kurzen Straße etwas Nachhaltiges für die Stadt entwickeln“, so Florian Lange. „Wir sehen die akuten Bedarfe in der Kindertagesbetreuung und würden, in Kooperation mit der Stadt Sundern, entweder die entsprechende Fläche zur Verfügung stellen oder gleich den gesamten Kindergarten projektieren und bauen und entsprechend an einen Träger vermieten oder verpachten.“
CDU: Standort besser als hinter Bremkes
Die Fläche an der „Kurze Straße“ in Höhe der Shell-Tankstelle bewerten die CDU-Ratsvertreter und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Schauerte als „sehr geeignet“ für ein entsprechendes Vorhaben. „Uns ist bisher nicht klar, warum der Bürgermeister das Gelände an der Röhr, hinter dem Bremkes-Center favorisiert“, so Ortsverbandsvorsitzender Sebastian Booke. Einer Realisierung dort fielen zum einen die im Rahmen der Innenstadtentwicklung geplanten Ausweichparkplätze zum Opfer, zum anderen sei der Standort, der über ein privates Gelände erschlossen wird, zwischen Umgehungsstraße und Röhr kein idealer Platz für eine Kinderbetreuung, ergänzt Ortsvorsteher Hans-Jürgen Schauerte.
Unternehmer „in den Startlöchern“
Florian, Tobias und Wilhelm Lange würden für die Errichtung einer KiTa kurzfristig baulich ein entsprechendes Umfeld schaffen. „Wir stehen in den Startlöchern“, so die Unternehmer. CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Lange findet den angebotenen Standort interessant: „Wir werden den Bürgermeister beauftragen, kurzfristig Gespräche zu führen. Auch mit Blick auf die städtischen Finanzen könnte das ein interessantes Projekt sein“. Ratsmitglied Tim Hoffmann ergänzt, dass die Unternehmer eine KiTa auch ohne die Beteiligung der Stadt Sundern mit einem Träger realisieren könnten. „Schöner wäre es jedoch, wenn das Hand in Hand läuft“, so die CDU.
Künftige Beigeordnete interessiert
Einen Dank richtete die CDU auch an die (künftige) Erste Beigeordnete der Stadt Sundern, die an dem Gespräch teilgenommen hatte. „Zwar ist Katharina Grothe noch nicht offiziell im Dienst, aber dass sie schon jetzt in die Arbeit einsteigt, ist ein gutes Zeichen für Sundern“, so die CDU. Die künftige Erste Beigeordnete ergänzte, dass sie mit Dienstantritt ein besonderes Augenmerk auf das Thema Kinderbetreuung legen werde.
6 Antworten
Es ist ja schön, wenn die Unternehmer engagieren möchten.
Zwei Bedenken möchte ich anmelden:
Erstens ist die Situation an der Kurzen Straße schon ziemlich gefährlich, man kommt kaum aus der Straße oder von der Tankstelle nach links raus,besonders nachmittags, wenn wahrscheinlich die Kinder abgeholt werden. Und die Linksabbieger zum Penny verursachen ja schon viel Stau. Wie stellt man es sich vor, wenn noch mehr Verkehr an dieser Stelle ist? Eine Ampelanlage würde schwierig.
Zweitens frage ich mich, warum sich de Familie Lange vor einen parteipolitischen Karren spannen lässt, statt sich mit ihrem Angebot direkt an die Stadtverwaltung zu wenden. Es gibt ja im Moment ein Interessebekundungsverfahren von Seiten der Stadt, wo sich alle Interessenten melden könne, die eine Kita bauen und/oder betreiben wollen. Da muss man nicht den Umweg über die CDU gehen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Dass der Standort hinterm Bremkes Center zwischen Umgehungsstraße (mit Schallschutzwand) und Röhr nicht ideal ist, ist wahrscheinlich allen bewusst, warum ein Standort an der Kurzen Straße zwischen Hauptstraße und Eisenbahn als „sehr geeignet“ erscheint erschliesst sich mir nicht ganz. Das Verkehrsaufkommen an der Hauptstraße ist wie im ersten Kommentar beschrieben schon nicht besonders prickelnd, zudem um einiges lauter als zwischen Schallschutzwand und Röhr.
Vielleicht wäre es sinnvoller auch mal mehr als 500m von bestehenden Kitas wegzugehen um das Angebot zu optimieren. Zum Beispiel in die Settmecke dort böten sich womöglich sowohl die Ehemaligen Schröder Folienfabrik-Flächen an, sofern man mit den neuen Eigentümern spricht, als auch die Städtische Fläche hinter Pott (zwischen Settmeckestraße 111 und 117) an. Da dort an Strickeshagen und Sassenhagen viele junge Familien wohnen denke ich würde so ein Standpunkt gut angenommen, der Verkehr ist um einiges ruhiger als an den bisher vorgeschlagenen Standorten.
Alles in allem ist die Art und Weise der CDU-Ratsmitglieder mal wieder ein typischer „CDU-Sundern“… das vom Bürgermeister angebotene genmeinsame Interessenbekundungsverfahren ignorieren und entsprechende Anfragen nicht dahin umzuleiten, sondern sich selbst per Pressemitteilung als großer Wohltäter und Ideengeber darzustellen.
Bei allem Verständnis für die Diskussion im öffentlichen Raum möchte ich gerne
mit einigen anderen Argumenten wichtige, offene Fragen beleuchten.
Alle streiten um den Standort der Einrichtung und die verkehrliche Anbindung der Einrichtung.
Mir stellen sich aber ganz andere Fragen, wenn ich höre, es soll eine neue Kita in Sundern gebaut werden.
Sollte diese in der Größenordnung 4 Gruppen incl. einer integrativen Gruppe für entsprechende Betreuung gebaut werden, ergibt sich ein enormer Personalbedarf. Wir reden hier von mindestens 10 – 12 Erziehern, die benötigt werden. Zusätzlich sicher auch noch eine Fachkraft, die eine Befähigung zur Betreuung der heilpädagogisch zu fördernden Kinder mitbringt.
Da stellt sich mir die Frage, wo sollen diese Mitarbeiterinnen auf dem leergefegten Markt für Erzieherinnen gefunden werden? Auch dass eine Einrichtung mit sehr flexiblen Öffnungszeiten geplant ist, macht die Besetzung der Stellen nicht einfacher. ( 06:00 ‑20:00 Uhr ) Welche Erzieherin möchte schon in Schichtarbeit arbeiten? Zusätzlich wird bei den geplanten Öffnungszeiten weiteres Personal benötigt.
Außerdem soll innerhalb der Kita eine Gruppe entstehen, die Kinder von Mitarbeitern aus Unternehmen der Stadt aufnimmt.
Hier ist sozialer Unfriede durch eine zwei Klassen Gesellschaft innerhalb der Einrichtung vorprogrammiert. Ich bin der Meinung, bevor über Standort und Bauvorhaben gesprochen wird, sollte sich unsere Verwaltung zunächst mit der Lösung dieser offenen Fragen beschäftigen. Sicherlich ist es nicht sinnvoll, und auch rein betreuungsrechtlich nicht durchführbar, die Stellen mit nicht entsprechend qualifiziertem Personal zu besetzen.
Schon heute ist es wohl sehr schwierig vakante Stellen in den bestehenden Einrichtungen zu besetzen.
Hier wird nur dem öffentlichen Druck nach Schaffung von Betreuungsplätzen nachgegeben, ohne die personelle Situation zu beleuchten, die für den späteren Betrieb der Einrichtung notwendig ist.
Die CDU Sundern tut wirklich alles um dem Bürgermeister Knüppel zwischen die Beine zu werden wo es nur geht. Ein ziemlich erbärmliches Unterfangen und total durchschaubar. Einfach nur armselig.
Guten Tag zusammen, es ist Sundern life, da ist eine Unternehmerfamilie aus Sundern die sich einfach gedacht hat hier möchten wir der Stadt in der wir alle leben, helfen und Mittel zur Verfügung stellen, da geht es gleich ab wie bei den sozialen Medien üblich. In alles etwas hineindichten, ich möchte nur die Familie bitten lasst euch nicht von all dem negativen beeinflussen. Es ist sicher richtig das Erzieher(innen) im Moment nicht am Sorpestrand liegen, aber auch John Wayen hat sein Pferd nicht von hinten aufgesattelt.
Viel Erfolg Fam. Lange
Ich hoffe der Fachausschuss SUI trifft heute Abend eine kluge und weitsichtige Entscheidung. Nach einer Besichtigung der jeweils möglichen Standorte, stellt sich für den Betrachter heraus, dass das von der Fa. Lange angebotene Gelände sich ganz und gar nicht für einen KiTa-Standort eignet. Da sind sich alle einig! Das Abstimmungsergebnis der CDU-Auschussmitglieder dürfte spannend werden.