Arnsberg. Flexible Arbeitszeit, Heimarbeitsplätze, Arbeitszeitkonten: Mit diesen und weiteren Kriterien punktete die Handwerkskammer Südwestfalen bei der Jury und wurde als „Familien-Freundliches-Unternehmen im Hochsauerlandkreis“ ausgezeichnet. Landrat Dr. Karl Schneider überreichte das Zertifikat im Rahmen einer Feierstunde in Olsberg an den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Christoph Dolle und Personalchef Udo Otte. „Damit geht die Handwerkskammer mit gutem Beispiel und als Vorreiter für ihre Betriebe voran“, lobte Schneider.
Zum zweiten Mal hatte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis in Zusammenarbeit mit dem „Kompetenzzentrum Frau und Beruf Hellweg-Hochsauerland“ Unternehmen aufgerufen, die sich durch ihre Unternehmenspolitik als besonders familienfreundlich hervorheben, für das Zertifikat zu bewerben. Die teilnehmenden Betriebe haben an einem sechsmonatigen Prozess teilgenommen und sich einer achtköpfigen Jury aus Fachleuten regionaler Institutionen mit ihren familienfreundlichen Maßnahmen vorgestellt. Zwölf Interessenten erhielten jetzt das Zertifikat.
Warum sich Familienfreundlichkeit lohnt und als Aushängeschild für ein Unternehmen immer wichtiger wird, betonten die Redner während der Verleihung unisono: In Zeiten des demografischen Wandels und des drohenden Fachkräftemangels ist Familienfreundlichkeit ein bedeutender Wettbewerbsfaktor. Außerdem werden die Zufriedenheit der Beschäftigten und damit auch ihre Leistungsbereitschaft gesteigert. Mit der Auszeichnung allein ist es aber nicht getan: „Jetzt beginnt die Arbeit“, ermunterte Dr. Karl Schneider, die Ansprüche zu erfüllen und weiter zu entwickeln. Mit dem Zertifikat würden Unternehmen in die Lage versetzt, familienfreundliche Politik, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, nach außen zu zeigen. Damit wird deutlich: „Hier wird nicht nur geredet, hier werden Maßnahmen ergriffen.“
Die Bedeutung familienbewusster Personalpolitik beleuchtete Dr. Ilona Lange, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hellweg-Sauerland. Vor dem Hintergrund des „harten Wettbewerbs um Personal“ festige jedes Zertifikat den Ruf des Sauerlandes als familienfreundliche Region. Mit diesem Pfund müsse man bei der Gewinnung von Fachkräften wuchern. Ziel sei es, das Siegel als Markenzeichen zu etablieren. Jetzt aber ist es zunächst an den Unternehmen, die Auszeichnung, die bis Ende 2015 gilt und danach neu erworben werden muss, auch zu leben. Unterstützung bietet ein Netzwerk mit einem offenen Erfahrungsaustausch.