Arnsberg. Die Idee ist nicht ganz neu und als Umleitung während einer Baustellenphase in Hüsten hat es auch schon Linienbusse auf der Autobahn gegeben, doch seit Montag, 31. März gibt es einen regulären ExpressBus-Linienverkehr zwischen den beiden größten Arnsberger Stadtteilen.
Bürgermeister von Probefahrt begeistert
Bürgermeister Vogel hat es sich nicht nehmen lassen, das neue Angebot zu testen. Er gehörte zu den 14 Fahrgästen, die am Montag um 15.50 Uhr den ersten Nachmittagsbus von Neheim in Richtung Arnsberg nahmen. Er stoppte mit. Exakt 20 Minuten nach der Abfahrt am Neheimer Busbahnhof konnte er am Arnsberger Neumarkt aussteigen. „Spitze!“ fand er das und auch die anderen Fahrgäste waren begeistert, braucht der Schnellbus der Linie C 1 mit der bisher besten Verbindung doch 36 Minuten, andere Verbindungen dauern sogar 45 Minuten. Die meisten Fahrgäste waren von der neuen Möglichkeit überrascht, und RLG-Verkehrsmanager Olaf Teuber ist überzeugt, dass die Fahrgastzahlen schnell steigen, wenn sich das Angebot herumspricht, was die RLG durch kräftiges Rühren der Werbetrommel entsprechend unterstützen wird.
Mit dem JobTicket kostet eine Fahrt weniger als einen Euro
„Ein perfektes Angebot für Pendler, kein Zeitverlust durch Umwege, kurze Fahrzeit über die Autobahn in einem modernen, bequemen und klimatisierten Bus und dazu noch überraschend preisgünstig,“ fasst Teuber die ExpressBus-Vorteile zusammen. „Den Zeitvorteil gibt es ohne Aufpreis und mit einem JobTicket zahlt ein Pendler nur 35,50 Euro im Monat, bei täglicher Nutzung also weniger als einen Euro pro Fahrt.“ Für diese Mega-Ersparnis müssen beim Arbeitgeber des Pendlers aber mindestens fünf Beschäftigte das JobTicket nutzen, wie es etwa bei der Bezirksregierung, der Stadtverwaltung oder dem Landgericht der Fall ist. Aber auch das normale Monatsabo mit 41 Euro spart noch sehr deutlich gegenüber einer Einzelfahrt von 3,45 Euro.
Einführungsphase wird vom HSK gefördert – Neukunden sind das Ziel
Die Einführung des ExpressBusses wird vom Hochsauerlandkreis zunächst für ein Jahr gefördert, um das Risiko abzudecken. Denn es wird zu Spitzenzeiten ein zusätzlicher Bus eingesetzt, den die RLG von Lippstadt nach Arnsberg versetzt hat, und es fallen zusätzliche Personalkosten an. Etwa 25 zahlende Einsteiger pro Fahrt brauche der ExpressBus durchschnittlich, damit er sich rechne, sagt Olaf Teuber, und setzt dabei auf neu zu gewinnende Kunden und nicht bloss auf Umsteiger von den bestehenden Linien. Die sind allerdings auch angesprochen und sollen es bequemer haben, wenn sie den die gesamte Strecke von Neheim nach Arnsberg oder umgekehrt durchfahren. Über 4000 Fahrgäste befördert die Schnellbuslinie C 1 derzeit täglich, davon sind etwa 1000 Durchfahrer, die nicht in Hüsten, Bruchhausen oder Niedereimer ein- oder aussteigen. Besonders voll sind die Busse naturgemäß im Berufsverkehr, wenn die dann eingesetzten größeren Gelenkbusse pro Fahrt 120 bis 150 Fahrgäste haben und Stehen zum Alltag gehört. Hier wird der ExpressBus gezielt eingesetzt und soll mehr Bequemlichkeit bringen, denen, die auf der alten Linie C 1 bleiben, und denen, die umsteigen, sowieso, aber auch den neuen Kunden, die ihr Auto in der Garage lassen, weil sie so schneller, bequemer, preiswerter und umweltfreundlicher zum Arbeitsplatz kommen.
Werktäglich acht Fahrten im Berufsverkehr
Der ExpressBus fährt künftig montags bis freitags jeweils zwei Touren morgens und nachmittags. Am Neheimer Busbahnhof geht es um 6.50, 7.50, 15.50 und 16.50 Uhr los. Die Rücktour startet um 7.15, 8.15, 16.15 und 17.15 Uhr an der Arnsberger Bezirksregierung. Bevor der Bus auf die Autobahn fährt, liegen in Neheim noch fünf, in Arnsberg sogar neun Haltestellen an der Route. Die beiden Krankenhäuser, die Post und das Rathaus in Neheim sowie Regierung, Finanzamt, Land- und Verwaltungsgericht, IHK und Handwerkskammer in Arnsberg sind mit wenigen Schritten erreichbar. An den Endhaltestellen bestehen günstige Umsteigemöglichkeiten von Neheim mit R 54 nach Ense und Soest, von Arnsberg mit R 71 nach Oeventrop und Meschede sowie mit C 3 zum Waldfriedhof und nach Gierskämpen.
Tempo 80 auf der Autobahn erlaubt
Der ExpressBus darf übrigens auf der Autobahn – genauso wie auf Landstraßen – Tempo 80 fahren, wenn alle Fahrgäste sitzen. Müssen einige stehen, ist nur Tempo 60 erlaubt.
Mehr Infos gibt es unter www.rlg-online.de und in einem Expressbus-Flyer, dem auch ein Fahrplan im Scheckkartenformat beigeklebt ist. Beratung zum besonders preiswerten Jobticket gibt es unter 02921 39521 oder kerstin.koeppelmann@rlg-online.de