Sundern. Zur Presseerklärung der WiSu bezüglich des Tiggesplatzes (wir berichteten) und des darin von Fraktionschef Hans Klein gebrachten Vergleichs zum Freibadgelände in seiner Amtszeit hat Sunderns Ex-Bürgermeister Detlef Lins eine Erklärung abgegeben, in der er sich gegen den Vorwurf eines Verscherbelns städtischer Werte und den Vergleich beider Fälle schlechthin verwahrt:
„Populistische These“
„Wie ich den Medien entnehmen kann, versucht Herr Klein mal wieder, seine populistische These vom „verscherbeln“ städtischer Werte in Form der Freibadfläche durch mich anzuprangern.
Herr Klein war damals nicht im Rat der Stadt Sundern vertreten. Daher zum besseren Verständnis: Der Rat hatte schon vor meiner Zeit große Flächen für den geplanten Ferienpark an die Investoren verkauft. Denn der damalige Rat war von den positiven Effekten des Projekts überzeugt (lediglich eine Gegenstimme der Grünen).
Für die Freibadfläche gab es darüber hinaus eine planerische Festsetzung, nämlich den Betrieb eines dauerhaft öffentlich zugänglichen Freibades. Hier war vereinbart, dass ein neues, modernes Freibad mit einer Betriebszeit von mindestens 10 Jahren errichtet wird. Basis für die Preisermittlung war ein Gutachten des Gutachterausschusses des Hochsauerlandkreises, welches bei den vorhandenen Festsetzungen sogar einen um 50% niedrigeren qm-Preis als dann vereinbart festsetzte.
Der nach öffentlicher Diskussion über besagten Grundstückspreis auf den Plan tretende örtliche Investor, der öffentlichkeitswirksam 40,- € pro qm bot, hatte hingegen am Nachmittag vor der Ratssitzung vor mir und Verwaltungsmitarbeitern als Grundlage des Angebots eine planerische Änderung in die Festlegung „Wochenendhäuser“ gefordert. Dafür hätten die Investoren des Ferienparks auch 100,- € pro qm geboten, da sich hier natürlich ganz andere Margen verwirklichen lassen.
Alle Details waren dem Planungsausschuss und dem Rat bekannt, die Beschlüsse wurden nach intensiven Diskussionen gefasst.
Ich verwahre mich dagegen, dass Herr Klein den aktuellen Verfahrensweg bei dem offensichtlich geplanten Verkauf von Flächen am Tiggesplatz mit der damaligen Situation vergleicht.“Detlef Lins
Bürgermeister a.D.