- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Evangelisches Parlament arbeitet an Zukunft des Kirchenkreises

Abschied und Begrüßung:  v.l.n.r. Alfred Hammer, Sabine Nasdala, Martin Schäfer, Susanne Willmes, Anna Franziska Pich, Iris Ackermann und Peter Sinn in der Christuskirche Meschede nach dem Gottesdienst zur Eröffnung der Synode. (Foto: KKB)
Abschied und Begrü­ßung: v.l.n.r. Alfred Ham­mer, Sabi­ne Nas­da­la, Mar­tin Schä­fer, Susan­ne Will­mes, Anna Fran­zis­ka Pich, Iris Acker­mann und Peter Sinn in der Chris­tus­kir­che Mesche­de nach dem Got­tes­dienst zur Eröff­nung der Syn­ode. (Foto: KKB)

Arnsberg/Meschede. Am ver­gan­ge­nen Sams­tag tag­te die Kreis­syn­ode Arns­berg, das Par­la­ment der Evan­ge­li­schen aus den elf Kir­chen­ge­mein­den im Sau­er­land, Ver­tre­tern der Fach­be­rei­che und beru­fe­nen Mit­glie­der. 60 von 66 stimm­be­rech­tig­ten Mit­glie­dern waren anwe­send. Zahl­rei­che Gäs­te waren auch gekom­men.. Die Syn­ode kon­sti­tu­ier­te sich zu Beginn ihrer 14. Wahl­pe­ri­ode. Sie führ­te Wah­len durch, dis­ku­tier­te den Bericht des Super­in­ten­den­ten Alfred Ham­mer und die Zukunft der Kir­chen­krei­se Soest und Arnsberg.

Kirche im Wandel

Der Rote Faden in Super­in­ten­dent Alfred Ham­mers Bericht war der Wan­del. „Vie­le Beschrei­bun­gen von gemeind­li­chen Akti­vi­tä­ten erhe­ben den Anspruch, sich gelas­sen und nüch­tern der Kri­se zuzu­wen­den und den Wan­del zu gestal­ten.“ Er erwähn­te die Gemein­de­haus­re­no­vie­rung in Mesche­de, den Bau des Gemein­de­zen­trums in Neheim und geplan­te bau­li­che Ver­än­de­run­gen in Mars­berg und Rüt­hen. Die aktu­el­le Zeit sieht er als güns­tig für den Wan­del an, denn: „Wir haben der­zeit kei­ne grö­ße­ren finan­zi­el­len Sor­gen beim Kir­chen­steu­er­auf­kom­men. Dies ermög­licht uns siche­res Arbei­ten, zwingt uns aber jetzt zu struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen im Blick auf die Zukunft.“

Zukunft der Kirchenkreise Soest und Arnsberg

Dass der  Ev. Kir­chen­kreis Arns­berg und der Ev. Kir­chen­kreis Soest zukünf­tig einen neu­en Kir­chen­kreis grün­den,  ist im Novem­ber 2015 auf den Weg gebracht wor­den. Die Bil­dung einer „Arbeits­grup­pe Zukunft“  mit Mit­glie­dern aus bei­den Kir­chen­krei­sen hat­ten bei­de Syn­oden beschlos­sen. Am 18. Juni lag der Kreis­syn­ode Arns­berg ein ers­ter Zwi­schen­be­richt vor. Der­sel­be Text wird am 23. Juni auf der Soes­ter Kreis­syn­ode dis­ku­tiert. Super­in­ten­dent Die­ter Tomet­ten aus Soest betei­lig­te sich an der Dis­kus­si­on in Meschede.

Neue Mitglieder sprechen das Synodalgelöbnis. (Foto: KKB)
Neue Mit­glie­der spre­chen das Syn­odal­ge­löb­nis. (Foto: KKB)

Der Zwi­schen­be­richt behan­delt die The­men Pfarr­stel­len­pla­nung, Finan­zen, inhalt­li­che Arbeit auf Kir­chen­kreis­ebe­ne und Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur. Gedacht ist er als Doku­men­ta­ti­on von Zwi­schen­er­geb­nis­sen. Er soll kri­ti­sche und ergän­zen­de Reak­tio­nen aus­lö­sen. „Alles sind nur Anre­gun­gen“, erklär­te Syn­odal­as­ses­sor Rai­ner Mül­ler aus Bri­lon, „Jetzt brau­chen wir Anfra­gen und Reak­tio­nen und wei­ter­füh­ren­de  Ideen aus den Pres­by­te­ri­en und aus den Fach­be­rei­chen.“  Alle Bei­trä­ge der Syn­oda­len doku­men­tier­te der  Geschäfts­füh­rer der Pro­jekt­grup­pe Pfar­rer Dr.Christian Klein aus Wicke­de. Sie gehen in die nächs­ten Gesprä­che der Arbeits­grup­pe ein. Abschlie­ßend wur­de mit einer Ent­hal­tung beschlos­sen, auf Basis des Impuls­pa­piers wei­ter­zu­ar­bei­ten. Auf drei Regio­nal­kon­fe­ren­zen im August und Sep­tem­ber wer­den die Ver­ant­wort­li­chen der Gemein­den und aus den  Fach­be­rei­chen über die­se Ideen und ihre Hin­ter­grün­de infor­miert,  so dass bis Ende Sep­tem­ber alle Gre­mi­en ihre Vor­schlä­ge schrift­lich ein­ge­bracht haben kön­nen. Die­se wer­den von der Arbeits­grup­pe zu einem Papier ver­ar­bei­tet, das in der Herbst­syn­ode im Novem­ber 2016 dis­ku­tiert wird und danach ein Stel­lung­nah­me­ver­fah­ren in den Gemein­den durch­läuft. In vier  Arbeits­grup­pen sam­mel­ten die Syn­oda­len Ideen, wie Öffent­lich­keits­ar­beit und Kom­mu­ni­ka­ti­on in einem grö­ße­ren Kir­chen­kreis beschaf­fen sein sollen.

Abschied, Dank und Einführung

Im Got­tes­dienst ver­ab­schie­de­te Super­in­ten­dent Alfred Ham­mer Pfar­re­rin Sabi­ne Nas­da­la nach 25 und Pfar­rer Mar­tin Schä­fer nach 26 Dienst­jah­ren im Kir­chen­kreis Arns­berg. Er dank­te ihnen für ihr Enga­ge­ment in der Kir­chen­ge­mein­de Arns­berg, am Berufs­kol­leg und an Grund- und Haupt­schu­len. Für Sabi­ne Nas­da­la beginnt am 1. August der Ruhe­stand. Mar­tin Schä­fer wech­selt nach einer Über­gangs­zeit im Herbst in den Kir­chen­kreis Glad­beck-Bot­trop. Die Beauf­trag­ten für die ehren­amt­li­che Flücht­lings­ar­beit Susan­ne Will­mes und Anna Fran­zis­ka Pich, die seit Febru­ar „enga­giert und uner­müd­lich ihre Arbeit tun“, begrüß­te Ham­mer im Got­tes­dienst zusam­men mit dem KSV-Mit­glied Iris Acker­mann und Dia­ko­nie­pfar­rer Peter Sinn mit bibli­schem Zuspruch und per­sön­li­chen Segnungen.

Blumen für Hartmut Kllner. (Foto: KKB)
Blu­men für Hart­mut Köll­ner. (Foto: KKB)

Ham­mer ver­ab­schie­de­te sich von Lan­des­kir­chen­rat Ger­hard Dun­cker, der zum letz­ten Mal die Grü­ße aus dem Lan­des­kir­chen­amt über­brach­te. Der theo­lo­gi­sche Dezer­nent geht im kom­men­den Jahr in den Ruhe­stand. Ham­mer dank­te ihm für sei­ne humor­vol­len und sach­lich anre­gen­den Bei­trä­ge auf den ver­gan­ge­nen Som­mer­syn­oden.  Dun­cker ver­sprach, sich wei­ter­hin für die Belan­ge des Kir­chen­krei­ses ein­zu­set­zen, „aber nur noch im Gebet“. Auch Stef­fen Bau­mann, der Vor­stand der Dia­ko­nie Ruhr-Hell­weg e.V. wird im Sep­tem­ber sei­ne Arbeits­stel­le ver­las­sen. „Er hat sich ent­schie­den, noch ein­mal etwas Neu­es zu begin­nen“, erklär­te Ham­mer. Er bedank­te sich bei Bau­mann für alles, was er für die Dia­ko­nie getan habe und für sein Enga­ge­ment auf den Synoden.

Eben­so bedank­te er sich beim Mesche­der Pfar­rer i. R. Hart­mut Köll­ner, der auf­grund der Alters­gren­ze von 75 Jah­ren sein Amt als Vor­sit­zen­der der Stif­tung Kir­chen­mu­sik im Sau­er­land abge­ben muss­te. Sei­ne Nach­fol­ge­rin ist Char­lot­te Merz. Köll­ner wird ihr als Bera­ter zuar­bei­ten. Die Kir­chen­mu­sik liegt ihm am Her­zen. Vor elf Jah­ren war er einer der Initia­to­ren der Stif­tung. Seit­dem ist das Stif­tungs­ka­pi­tal  von 100.000 auf fast 600.000 Euro ange­wach­sen. Die Idee, die Kir­chen­mu­sik als Aus­hän­ge­schild des Kir­chen­krei­ses Arns­berg durch die­sen und die Stif­tung zu finan­zie­ren, wur­de Wirklichkeit.

Konzeption Kirchenmusik und Finanzpläne des Kindergarten-Trägerverbund

Die Syn­ode stimm­te einer vom Ver­wal­tungs­lei­ter Bernd Göbert und der Stif­tung Kir­chen­mu­sik erar­bei­ten Ände­rung der Finan­zie­rung der Kir­chen­mu­sik zu. Auf­grund der Null-Zins-Situa­ti­on kann die Stif­tung nicht mehr garan­tie­ren, 55 Pro­zent der Kos­ten der Kir­chen­mu­si­ker­stel­le auf­zu­brin­gen. Der Kir­chen­kreis über­nimmt den Titel in sei­nen Haus­halt. Die Stif­tung ihrer­seits ver­pflich­tet sich, eine gro­ße Sum­me zu die­sem Haus­halt beizutragen.

Dem Jah­res­ab­schluss 2015 und der Haus­halts­pla­nung 2017 des Kin­der­gar­ten­trä­ger­ver­bunds stimm­ten die Syn­oda­len zu. Ver­wal­tungs­lei­ter Göbert mach­te deut­lich, dass die der­zei­ti­ge Finan­zie­rung über KiBiz nicht mehr aus­kömm­lich ist. Auch wenn die Kind­pau­scha­len in den Jah­ren 2016 bis 2018 nicht nur um 1,5 Pro­zent ange­ho­ben wer­den, son­dern um 3 Pro­zent, ist auf­grund der tarif­li­chen Stei­ge­run­gen kei­ne Ent­las­tung in den Haus­hal­ten der Tages­ein­rich­tun­gen für Kin­der zu ver­zeich­nen. Die Haus­hal­te aller sechs Ein­rich­tun­gen des Ver­bun­des kön­nen nur mit der Min­dest­per­so­nal­aus­stat­tung gefah­ren wer­den. Die öffent­li­che Hand nimmt hier ihre Auf­ga­be, für eine qua­li­fi­zier­te Betreu­ung und Bil­dung der Kin­der zu sor­gen, nicht wahr. Es muss drin­gend über eine neue Finan­zie­rung der Tages­ein­rich­tun­gen für Kin­der, zumin­dest über eine deut­li­che Erhö­hung der Kind­pau­scha­len, nach­ge­dacht wer­den. Der Kir­chen­kreis und sei­ne Kir­chen­ge­mein­den als Trä­ger der Ein­rich­tun­gen finan­zie­ren zwi­schen 8 und 10 Pro­zent der Betriebs­kos­ten jeder Ein­rich­tung. Ein Enga­ge­ment dar­über hin­aus wür­de gro­ße Ein­schnit­te in ande­ren Arbeits­be­rei­chen bedeuten.

Änderungen der Kirchenordnung

Zwei Geset­ze zur Ände­rung der Kir­chen­ord­nung wur­den von den Syn­oda­len ange­nom­men. Mit  gro­ßer Mehr­heit stimm­ten sie dem Vor­schlag der Kir­chen­lei­tung zu, den Arti­kel 42 der Kir­chen­ord­nung so zu ändern, dass Pres­by­ter und Pres­by­te­rin­nen bis zum Ende einer lau­fen­den Wahl­pe­ri­ode, auch über das 75. Lebens­jahr hin­aus im Amt blei­ben können.

Das evangelische Parlament im Sauerland diskutierte die Frage: Präses oder Bischof? (Foto: KKB)
Das evan­ge­li­sche Par­la­ment im Sau­er­land dis­ku­tier­te die Fra­ge: Prä­ses oder Bischof? (Foto: KKB)

Kon­tro­vers hin­ge­gen waren die Mei­nun­gen hin­sicht­lich der vor­ge­schla­ge­nen Ände­rung des Arti­kels 153, in der es um die Amts­be­zeich­nung des/der lei­ten­den Geist­li­chen der Ev. Kir­che von West­fa­len ging. Der Titel lau­tet Prä­ses. Neun Kir­chen­ge­mein­den hat­ten sich zu dem Vor­schlag geäu­ßert, dass der/die Prä­ses wäh­rend der Amts­zeit den Titel Bischof bzw. Bischö­fin tra­gen sol­le. Pfar­re­rin Kath­rin Kop­pe-Bäu­mer, Dele­gier­te auf der west­fä­li­schen Lan­des­syn­ode, brach­te den Antrag und die sechs zustim­men­den und drei ableh­nen­den Gemein­de­vo­ten ein. Auf der Lan­des­syn­ode 2015 war der Antrag so begrün­det wor­den: Heu­te ver­ste­hen vie­le Men­schen, egal ob mit oder ohne Kir­chen­zu­ge­hö­rig­keit, in Deutsch­land und erst recht im Aus­land, nicht mehr, was das Wort „Prä­ses“ bedeu­tet und erken­nen die lei­ten­de Geist­li­che der EKvW nicht als gleich­be­rech­tig­te Part­ne­rin von Erz­bi­schö­fen und Kar­di­nä­len. Außer­dem habe die Prä­ses sowohl prä­si­dia­le Auf­ga­ben: Vor­sitz in Kir­chen­lei­tung, Lan­des­kir­chen­amt und Lan­des­syn­ode, wie bischöf­li­che Auf­ga­ben: Ver­kün­di­gung und Seel­sor­ge gegen­über Gemein­den und Amts­trä­gern und Ver­ant­wor­tung für die  Aus­bil­dung der Geist­li­chen.  33 Syn­oda­le der Kreis­syn­ode konn­ten die­sen Argu­men­ten fol­gen und den Antrag befür­wor­ten. 22 lehn­ten ihn ab. Ihre Kri­tik bezog sich dar­auf, dass die Unter­schie­de zwi­schen evan­ge­li­schen und katho­li­schen Lei­tungs­struk­tu­ren dadurch ver­wischt wür­den,  dass der Titel „Bischof“ die basis­de­mo­kra­ti­sche Ent­schei­dungs­struk­tur in der evan­ge­li­schen Kir­che ver­de­cke, und dass eine Titel­än­de­rung Struk­tur­ver­än­de­run­gen nach sich zie­hen kön­ne. Sie beton­ten, dass  die Ev. Kir­che von West­fa­len mit der Auf­ga­be des Titels Prä­ses ein iden­ti­täts­stif­ten­des Merk­mal verlöre.

Text und Fotos: Kath­rin Koppe-Bäumer

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Beiträge

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de