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Evangelische Synode diskutiert modernes Familienleben

Der Kreissynodalvorstand (links) und die 60 Abgeordneten diskutieren und beschließen im Mescheder Kreishaus. (Foto: Ev. Kirchenkreis)
Der Kreis­syn­odal­vor­stand (links) und die 60 Abge­ord­ne­ten dis­ku­tie­ren und beschlie­ßen im Mesche­der Kreis­haus. (Foto: Ev. Kirchenkreis)

Hoch­sauer­land­kreis. An die 60 Dele­gier­te aus den elf Kir­chen­ge­mein­den und den Arbeits­fel­dern im Ev. Kir­chen­kreis Arns­berg beschlos­sen auf der Kreis­syn­ode, einen ergeb­nis­of­fe­nen und trans­pa­ren­ten Pro­zess im Hin­blick auf die Zukunft des Kir­chen­krei­ses zu führen.

Kooperation mit Nachbarkirchenkreis Soest wird ausgelotet

Die Gemein­den sol­len dar­an inten­siv betei­ligt wer­den. Die gemein­de­lei­ten­den Pres­by­te­ri­en sol­len Stel­lung neh­men zu einem vom KSV, dem Lei­tungs­gre­mi­um des Kir­chen­krei­ses, ange­streb­ten Pro­zess, der aus­lo­ten soll, ob und wie bis 2018 die Koope­ra­ti­on mit dem Kir­chen­kreis Soest inten­si­viert wer­den kann. Sie sol­len Vor­tei­le und Gefah­ren eines even­tu­ell auf eine Fusi­on zulau­fen­den Weges benen­nen und ver­zicht­ba­re und unver­zicht­ba­re Schät­ze des Kir­chen­krei­ses Arns­berg unter­schei­den. Eine offe­ne Syn­odal­ver­samm­lung mit exter­ner Mode­ra­ti­on wird Anfang Novem­ber die Stel­lung­nah­men bear­bei­ten. Die Herbst­syn­ode könn­te den Ein­stieg in den Pro­zess beschlie­ßen und eine Steue­rungs­grup­pe beru­fen, in der die Pres­by­te­ri­en ver­tre­ten sind.

Offener Zukunftsprozess

Superintendent Alfred Hammer bringt seinen Jahresbericht ein. (Foto. Kirchenkreis)
Super­in­ten­dent Alfred Ham­mer bringt sei­nen Jah­res­be­richt ein. (Foto: KKB)

Zeit­gleich hat­ten der KSV in einer Klau­sur­ta­gung und zehn Syn­oda­le an den Fra­gen bezüg­lich die­ses Zukunfts­pro­zes­ses gear­bei­tet. Die Syn­oda­len hat­ten in Reak­ti­on auf den schrift­li­chen Bericht des Super­in­ten­den­ten einen Antrag an die Syn­ode gestellt, der ein brei­tes Dis­kus­si­ons­ver­fah­ren vor­sieht, an dem die Pres­by­te­ri­en betei­ligt sind. Ham­mer nahm die Inhal­te des Antrags in die münd­li­che Ergän­zung sei­nes Jah­res­be­richts auf und ver­si­cher­te: „Der KSV hat kei­ne aus­ge­ar­bei­te­ten Plä­ne in der Tasche.“ Alles sei noch offen. „Die Kreis­syn­ode allein ent­schei­det über die Zukunft des Kir­chen­krei­ses.“ Alle Mög­lich­kei­ten müss­ten auf brei­ter Ebe­ne geprüft wer­den. Auch die Syn­ode des Kir­chen­krei­ses Soest müs­se über das Maß zukünf­ti­ger Koope­ra­ti­on mit dem Kir­chen­kreis Arns­berg ent­schei­den. Deren Super­in­ten­dent Die­ter Tomet­ten hat­te im Gruß­wort gesagt, dass die Pro­tes­tan­ten von der Bör­de aktu­ell mit eige­nen Struk­tur­ver­än­de­run­gen befasst sei­en und die Fra­gen, die der Kir­chen­kreis Arns­berg stellt, noch nicht im Blick hätten.

Gleichgeschlechtliches Leben ist normal

Beim The­ma „Fami­li­en heu­te“ inter­es­sier­te die meis­ten, was gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re von Kir­che erhof­fen. Pro­jekt­pfar­re­rin Chris­ti­na Berg­mann hat­te drei Mit­glie­der der Grup­pe „Les­ben im HSK“ ein­ge­la­den. Sie erzähl­ten von Erfah­run­gen und Ent­täu­schun­gen, die gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re in der Kir­che machen. Sie suchen offe­ne Räu­me in Kir­chen­ge­mein­den, wo Men­schen mit unter­schied­li­chen sexu­el­len Ver­an­la­gun­gen will­kom­men sind. „Es soll nor­mal sein, les­bisch oder homo­se­xu­ell zu sein.“ Ingrid Wie­chert aus Mesche­de von „Les­ben im HSK“ stell­te den Antrag, zukünf­tig in der evan­ge­li­schen Kir­che gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re gleich­be­rech­tigt mit Ehe­paa­ren zu behan­deln und öffent­li­che Seg­nungs­got­tes­diens­te zu ermög­li­chen. Die­ser Antrag, ein Mehr­heits- und ein Min­der­heits­vo­tum des Theo­lo­gi­schen Aus­schus­ses und eine Beschluss­vor­la­ge des KSV zum The­ma lie­gen den Pres­by­te­ri­en jetzt zur Stel­lung­nah­me vor.

Kirche für Familien

Arnsberger gestalteten den Gottesdienst in der Christuskirche Meschede, v.l. Wolfram Sievert, Johannes Böhnke, Claudia Schäfer. (Foto: KKB)
Arns­ber­ger gestal­te­ten den Got­tes­dienst in der Chris­tus­kir­che Mesche­de, v.l. Wolf­ram Sie­vert, Johan­nes Böhn­ke, Clau­dia Schä­fer. (Foto: KKB)

Kin­der­gar­ten­fach­be­ra­te­rin Eike Strö­bel appel­lier­te an die Syn­oda­len: „Nut­zen Sie die Erzie­her und Erzie­he­rin­nen als Infor­ma­ti­ons­quel­le über heu­ti­ge Fami­li­en­wirk­lich­kei­ten.“ Zur finan­zi­el­len Lage der Kin­der­ta­ges­stät­ten sag­te sie, es sei nicht trag­bar, dass vie­le Kin­der mehr Zeit in den Ein­rich­tun­gen als in den Fami­li­en ver­brin­gen, dank des neu­en Kin­der­bil­dungs­ge­set­zes aber dafür nicht genü­gend öffent­li­che Mit­tel zur Ver­fü­gung stän­den. Dia­ko­nie­pfar­rer Peter Sinn stell­te fest, dass die Bera­tungs­stel­len der Dia­ko­nie über­aus vie­le Kon­tak­te zu mate­ri­ell benach­tei­lig­ten und psy­chisch belas­te­ten Fami­li­en im Sau­er­land haben. Ein­zel­ne erhal­ten von den Gemein­den finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Was ins­ge­samt auf der dia­ko­ni­schen Ebe­ne im Kir­chen­kreis pas­siert, soll in einer Lis­te erfasst wer­den. Die Bri­lo­ner Pfar­re­rin Kath­rin Kop­pe-Bäu­mer benann­te ein gemein­sa­mes Pro­blem von Patch­work- und Regen­bo­gen­fa­mi­li­en, Allein­er­zie­hen­den und tra­di­tio­nel­le Fami­li­en: Fle­xi­ble Arbeits­zei­ten der Erwach­se­nen und ver­län­ger­te Schul­ta­ge der Kin­der und Jugend­li­chen ver­kür­zen die gemein­sa­me Fami­li­en­zeit. Sie reg­te den KSV an, einen Wett­be­werb zum The­ma „Fami­li­en­bi­bel“ aus­zu­schrei­ben. Will­kom­mens­kul­tur in Gemein­den sei auch für gemischt-natio­na­le und ‑reli­giö­se Paa­re wich­tig. Das brach­te Pfar­rer i. R. Wil­fried Oer­tel ein. Kir­che trifft die­se Fami­li­en oft bei Abschluss­got­tes­diens­ten in Schu­len, manch­mal bei Tau­fen und Trau­un­gen, sel­ten in Gottesdiensten.

Mescheder Abtei und Kirchenkreis feiern gemeinsam

Pfar­re­rin Clau­dia Schä­fer und ihre Kol­le­gen Pfar­rer Johan­nes Böhn­ke und Pfar­rer Wolf­ram Sie­vert aus Arns­berg hat­ten den Eröff­nungs­got­tes­dienst zum The­ma „Mit Gott und ein­an­der ver­bun­den blei­ben“ gestal­tet. Super­in­ten­dent Ham­mer erin­ner­te zum Abschluss der Tagung an das Jubi­lä­ums­fest am 28. Juni im Gemein­sa­men Kir­chen­zen­trum in Mesche­de. Bru­der Rafa­el von der Abtei Königs­müns­ter hat­te im Gruß­wort zum öku­me­ni­schen Kon­zert am 7. Sep­tem­ber in die Abtei ein­ge­la­den: Dann fei­ert der Kir­chen­kreis sei­nen 50. Geburts­tag und die Abtei das gleich­lan­ge Bestehen ihrer Friedenskirche.

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