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„Es gibt politisch verbindliche Aufträge zur Röhrtalbahn-Reaktivierung“

Sun­dern. Zum The­ma Röhr­tal­rad­weg auf der Tras­se der Röhr­tal­bahn erreich­te uns fol­gen­de Stel­lung­nah­me des Vekehrs­clubs Deutsch­land (VCD):

Leserbriefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, die sich das Recht auf Kürzung vorbehält.(Foto. S. Hofschlaeger  / pixelio.de)
Leser­brie­fe müs­sen nicht der Mei­nung der Redak­ti­on ent­spre­chen, die sich das Recht auf Kür­zung vorbehält.(Foto. S. Hof­schlae­ger / pixelio.de)

CDU und WiSu haben vor­ge­schla­gen, die in Betrieb befind­li­che und im Nah­ver­kehrs­plan zur Reak­ti­vie­rung für den Per­so­nen­ver­kehr vor­ge­se­he­ne Bahn­tras­se zwi­schen Sun­dern und Neheim-Hüs­ten in einen Rad­weg umzu­wan­deln. Dass die­ser CDU-WiSu-Vor­schlag nicht unkom­men­tiert blei­ben kann, liegt auf der Hand. 

Es gibt zwei Äuße­run­gen bzw. Behaup­tun­gen, die auf­grund ihrer Unvoll­stän­dig­keit zu unwah­ren Aus­sa­gen führen:

Zum einen ist dies die Dar­stel­lung, es sei in vie­len Gre­mi­en in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den über die Zukunft der Röhr­tal­bahn dis­ku­tiert wor­den – mit dem Ein­druck, dass es dabei bis­her kein Ergeb­nis gege­ben hät­te. Hier wird die Infor­ma­ti­on unter­schla­gen, dass die Dis­kus­sio­nen durch Rats­be­schlüs­se und Beschlüs­se in den ande­ren Gre­mi­en abge­schlos­sen wur­den (s. u.). Es gibt also seit eini­gen Jah­ren kei­nen Schwe­be­zu­stand mehr, son­dern meh­re­re auf­ein­an­der auf­bau­en­de poli­tisch ver­bind­li­che Auf­trä­ge zur Reak­ti­vie­rung der Röhrtalbahn! 

Zwei­tens wird behaup­tet, eine Reak­ti­vie­rung des SPNV sei heu­te uto­pi­scher denn je. Das genaue Gegen­teil ist der Fall! Dies lei­tet sich aus der rei­nen Fak­ten­la­ge ab, die sich fol­gen­der­ma­ßen dar­stellt: Ins­be­son­de­re auf Betrei­ben der CDU ist es heu­te wahr­schein­li­cher denn je, dass die Röhr­tal­bahn für den Per­so­nen­ver­kehr reak­ti­viert wird. Dazu hilft ein Blick in die His­to­rie, der lei­der auf­grund der von der CDU/WiSu jetzt offen­bar­ten Wis­sens­de­fi­zi­te nicht ganz kurz sein kann: 

  • Bald nach dem Jahr 2000 taten sich enga­gier­te Bür­ger im Rah­men der Loka­len-Agen­da-21 – Grup­pe zusam­men, weil sie das gemein­sa­me Ziel hat­ten, die Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn für den Per­so­nen­ver­kehr vor­an­zu­trei­ben. Es gab und gibt aus die­ser Grup­pe bis heu­te zahl­rei­che Aktio­nen (neben Son­der­fahr­ten zur Hüs­te­ner Kir­mes und zu den Weih­nachts­märk­ten des Lan­des auch eine Ver­an­stal­tungs­rei­he mit Podi­ums­dis­kus­si­on, die Erstel­lung eines Fak­ten-Fly­ers, regel­mä­ßi­ge Treffen).
  • Gegen Ende des letz­ten Jahr­zehnts „reich­te“ das bun­te Trei­ben den in der Stadt Sun­dern Ver­ant­wort­li­chen dann und Bür­ger­meis­ter Fried­helm Wolf (CDU), unter­stützt von der CDU-Frak­ti­on (Herr Mar­tin), for­der­te, den Sinn oder Unsinn einer Röhr­tal­bahn­re­ak­ti­vie­rung stich­hal­tig und qua­li­fi­ziert unter­su­chen zu las­sen. Kurz: Man woll­te die Röhr­tal­bahn auf­grund eines rea­lis­ti­schen Gut­ach­tens ent­we­der ableh­nen oder befür­wor­ten können!
  • Damit waren sowohl die Nach­bar­stadt Arns­berg, der HSK, aber erst recht der für den Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehr in unse­rer Regi­on zustän­di­ge Zweck­ver­band Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehr Ruhr-Lip­pe (ZRL) mit Sitz in Unna mit im Boot (Erläu­te­rung: Der ZRL bezahlt den Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehr aus den vom Bund zur Ver­fü­gung gestell­ten „Regio­na­li­sie­rungs­mit­teln“). Um die Kos­ten im Rah­men zu hal­ten, wur­de zunächst ein rei­nes Infra­struk­tur­gut­ach­ten beauf­tragt. Hin­ter­grund: Züge auf der Röhr­tal­bahn müs­sen sich ab Neheim-Hüs­ten in das Gesamt­ge­fü­ge der Zug­ver­bin­dun­gen auf der Obe­ren Ruhr­tal­bahn ein­fü­gen können. 
  • Wäre dies schon rein von den Fahrt­zei­ten, nöti­gen Umläu­fen, Hal­te­punk­ten etc. nicht gege­ben, wäre die Röhr­tal­bahn am Ende gewe­sen. Das Gut­ach­ten wur­de auch von poli­ti­schen Ver­tre­tern (für die CDU Sun­dern: Herr Mar­tin und BM Wolf) kri­tisch beglei­tet. Es erbrach­te ein posi­ti­ves Ergeb­nis. Die Fra­ge, ob eine Reak­ti­vie­rung auch volks­wirt­schaft­lich sinn­voll ist, war damit noch nicht beant­wor­tet. Dazu bedurf­te es der Erstel­lung einer wesent­lich umfang­rei­che­ren (und somit auch kos­ten­in­ten­si­ve­ren!) Unter­su­chung nach einem lan­des­weit vor­ge­ge­be­nen ein­heit­li­chen Ver­fah­ren, der soge­nann­ten Nutzen-Kosten-Analyse.
  • Nach­dem die gene­rel­le Mach­bar­keit gut­ach­ter­lich nach­ge­wie­sen wor­den war, wur­de sodann – unter Auf­wen­dung erheb­li­cher Geld­mit­tel – eine Nut­zen-Kos­ten-Ana­ly­se beauf­tragt, die wie­der­um auch von der Lokal­po­li­tik kri­tisch beglei­tet wur­de (s. o.). Hier wer­den u. a. mög­li­che Inves­ti­ti­ons­kos­ten, Kos­ten des Betrie­bes, Fahr­gast­po­ten­zi­al, Ein­zugs­be­rei­che unter­sucht. Um es kurz zu machen: In allen mög­li­chen Vari­an­ten ergab sich ein erheb­li­cher volks­wirt­schaft­li­cher Gewinn bei einer Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn. Das war gegen Ende des Jah­res 2011.
  • DAMIT LAG DIE GEWÜNSCH­TE ENT­SCHEI­DUNGS­GRUND­LA­GE VOR! 
  • In der Fol­ge wur­den zunächst in den Räten der Städ­te Arns­berg und Sun­dern, anschlie­ßend im Kreis­tag, dann im Regio­nal­rat und in der Ver­bands­ver­samm­lung des inzwi­schen in den NWL (Nah­ver­kehr West­fa­len-Lip­pe) ein­ge­glie­der­ten ZRL Beschlüs­se gefasst, dass die Röhr­tal­bahn für den SPNV reak­ti­viert wer­den soll. Das ist um das Jahr 2012 her­um erfolgt. So hat der Kreis­tag am 16.12.2011 u.a. die Kreis­ver­wal­tung (Zitat:) „beauf­tragt, die vor­lie­gen­den Ergeb­nis­se (Infra­struk­tur­gut­ach­ten und Poten­ti­al­un­ter­su­chung) der Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn in den bereits beschlos­se­nen Nah­ver­kehrs­plan des NWL ein­zu­brin­gen und eine Beschluss­fas­sung im NWL zeit­nah her­bei­zu­füh­ren … In Abstim­mung mit dem ZRL/NWL wird sich der Hoch­sauer­land­kreis bei der Fort­schrei­bung der Bedarfs­plä­ne des Lan­des NRW dafür ein­set­zen, eine Kor­rek­tur … bezüg­lich der Bewer­tung einer Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn zu erwir­ken.“ Hier ist außer­dem dar­auf hin­zu­wei­sen, dass in meh­re­ren der erwähn­ten Gre­mi­en abso­lu­te CDU-Mehr­hei­ten, min­des­tens aber ent­schei­den­de Stimm­an­tei­le, vor­ge­herrscht haben und bis heu­te bestehen!
  • Auf­grund die­ser Beschlüs­se ist die Röhr­tal­bahn nun im Bedarfs­plan ent­hal­ten und steht nach unse­ren Infor­ma­tio­nen bereits auf Lis­ten­platz vier, wobei die ers­ten drei Reak­ti­vie­run­gen bereits in ver­schie­de­nen Pha­sen der Umset­zung sind! Dem­nach ist nach unse­rem Ver­ständ­nis die Röhr­tal­bahn „als nächs­te dran“. Das ist nur 4 Jah­re nach einem der­ar­ti­gen Beschluss ein Riesenerfolg. 

Vor­schlag 1 zum The­ma Röhrtalbahn: 

Da die Beschluss- und die Fak­ten­la­ge offen­bar selbst unmit­tel­bar am Ver­fah­ren Betei­lig­ten nicht mehr geläu­fig ist, oder sich durch per­so­nel­le Wech­sel nicht über­mit­telt hat, ist es (für sämt­li­che Rats­mit­glie­der sowie wei­te­re Inter­es­sier­te) sinn­voll, sich vor der Her­bei­füh­rung etwa­iger Beschlüs­se den Stand der Din­ge durch einen oder meh­re­re im Ver­fah­ren kun­di­ge Exper­ten (ggf. vom HSK und / oder ZRL/NWL) in einer Rats­sit­zung dar­stel­len zu las­sen. Schließ­lich gibt es im Sun­derner (und Arns­ber­ger) Rat seit der letz­ten Kom­mu­nal­wahl vie­le neue Gesich­ter in allen Fraktionen. 

Zum The­ma Rad­we­ge im Röhrtal: 

  1. Der VCD hat bereits 2003 ein Kon­zept für einen durch­gän­gi­gen Rad­weg im Röhr­tal vor­ge­legt, wel­ches mehr als ein­mal auch im poli­ti­schen Raum in Tei­len vor­ge­stellt wurde. 
  2. Die Stadt Sun­dern hat ca. im Jahr 2009 den ENT­WURF für ein städ­ti­sches Rad­we­ge­netz vor­ge­legt, wel­ches natur­ge­mäß auch Abschnit­te im Röhr­tal enthält. 
  3. Erst im Sep­tem­ber 2016 – vor ca. 2 Wochen also – wur­de auf­grund einer Anfra­ge die Situa­ti­on des Rad­ver­kehrs im Rat der Stadt Sun­dern erläu­tert, in dem eine Kar­te aus dem Kon­zept von 2009 mit Stand Mai 2015 bei­gefügt war. 

Bis­lang wur­den in Sun­dern weder von der CDU mit ihrer allei­ni­gen Mehr­heit bis Mit­te 2014 noch danach (in wel­chen Koali­tio­nen auch immer) für die vor­lie­gen­den Vor­schlä­ge Beschlüs­se her­bei­ge­führt, die – und sei es nur für ein­zel­ne Abschnit­te des Röhr­tals – einen Prüf­auf­trag an die Ver­wal­tung oder ande­re Stra­ßen­bau­last­trä­ger erge­ben hät­ten. Von der WiSu hat man dazu auch noch nichts gehört. Kurz: Es lie­gen seit Jah­ren Vor­schlä­ge auf dem Tisch (oder in den Schub­la­den), die nie­mand geprüft hat. Und nun dau­ert es allen zu lan­ge, bis etwas pas­siert. Dabei ist man noch nicht ein­mal den ers­ten Schritt gegangen. 

Vor­schlag 2 zum The­ma Radwege: 

Daher liegt es nahe, den vor­lie­gen­den Ent­wurf für ein städ­ti­sches Rad­we­ge­kon­zept (Mai 2016) noch ein­mal auf den aktu­el­len Stand zu brin­gen und dann im Rat zu beschlie­ßen – dann hät­ten die Ver­wal­tung und ande­re Bau­last­trä­ger eine soli­de Handlungsgrundlage. 
Abschluss­be­mer­kung: Seit der letz­ten Sun­derner Rats­sit­zung muss doch allen Betei­lig­ten und Inter­es­sier­ten klar sein: Auch ein „simp­ler“ Rad­weg lässt sich nicht schnell bauen. 
SOGAR BESCHLOS­SE­NE, DURCH­FI­NAN­ZIER­TE UND VER­KÜN­DE­TE RAD­WE­GE BRAU­CHEN NOCH JAH­RE, bis sie fer­tig gestellt sind. Dafür sind nicht nur alte Bei­spie­le wie Wes­ten­feld-Sun­dern zu nen­nen, son­dern auch die ganz aktu­el­len Bei­spie­le Est­ing­hau­sen-Hövel (schon letz­tes Jahr ver­kün­det, heu­te noch nicht ein­mal begon­nen) und Sun­dern-Ame­cke (liegt der­zeit auch wie­der auf Eis). 

Auch wenn bis­lang weder im Hin­blick auf die Röhr­tal­bahn, noch im Hin­blick auf die Rad­we­ge von der CDU Sun­dern und der WiSu mit uns Kon­takt gesucht wur­de, steht der VCD Hoch­sauer­land e. V. wei­ter­hin als Ansprech­part­ner zur Ver­fü­gung – das gilt natür­lich auch gegen­über allen ande­ren Frak­tio­nen und Gruppen. 

gez. Roland Quentmeier 
VCD Hoch­sauer­land e. V. 
(Vor­stands­mit­glied)

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12 Antworten

  1. Sehr geehr­ter Herr Quentmeier.
    War­um hört man weder aus der Sun­derner noch aus der Arns­ber­ger Bür­ger­schaft lau­te oder zumin­dest zahl­rei­che Rufe nach der Röhr­tal­bahn? Inter­es­siert dies nur Eisen­bahn­freun­de und Ideologen?
    War­um hört man wenig bis gar nichts von Gewer­be­trei­ben­den im Röhr­tal, die es zuhauf gibt? Ist die Röhr­tal­bahn für die­ses Kli­en­tel kei­ne Alternative?
    Wür­de die Bahn in Müsche­de, bzw am äußers­ten Orts­rand von Müsche­de hal­ten? Wo, nach­dem es kei­nen Bahn­hof oder Hal­te­stel­le mehr gibt?
    Übri­gens bevor wie­der der Sturm der Ent­rüs­tung über mich her­ein­bricht. Rea­li­siert mei­net­we­gen die Röhr­tal­bahn, ich sehe dies auf Grund der Kos­ten – Nut­zen Rela­ti­on sehr gelas­sen. Selbst wenn ein Gut­ach­ter zu einem ande­ren Ergeb­nis gekom­men ist.
    Was übri­gens Gut­ach­ten wert sein kön­nen ‑ich spre­che aktu­ell aus eige­ner Erfah­rung- liegt deut­lichst unter des­sen Kosten.

  2. Herr Man­to­an, das Gut­ach­ten, auf das sich die Eisen­bahn­freun­de immer beru­fen, geht ja von bis zu 1.900 Fahr­gäs­ten täg­lich aus!
    Mer­ken Sie etwas? Absur­di­stan läßt grüßen.
    Da im Win­ter die Mass­sen der Tou­ris­ten­strö­me deut­lich nach­las­sen wer­den, müß­ten also in den Mona­ten von Mai bis Sep­tem­ber sicher­lich 3.000 Fahr­gäs­te täg­lich gemäß Gut­ach­ten zu ver­zeich­nen sein.
    Jawoll – ich glau­be ja sowie­so immer nur den Gut­ach­ten und Sta­tis­ti­ken, die ich selbst mani­pu­liert habe.
    Wür­den die Müsche­der Ein­woh­ner denn ger­ne auf die Bus­li­nie ver­zich­ten und statt dess­sen stän­dig den Berg rauf und run­ter zum Bahn­hof lau­fen? Vor hun­dert Jah­ren war man ja dank­bar dafür, dass über­haupt ein öff. Ver­kehrs­mit­tel in der Nähe war. Aber wir sind jetzt in der Gegen­wart angekommen.
    Es fällt mir sehr schwer, hier auf Sar­kas­mus zu ver­zich­ten. Aber wir wol­len die Dis­kus­si­on sach­lich führen.

  3. Hal­lo Herr Mantoan,
    da kann ich mei­ne Erfah­rung sagen, was die Fra­ge angeht,warum sich in der Öffent­lich­keit nicht mehr Leu­te für die Röhr­tal­bahn aussprechen.
    Ich enga­gie­re mich ja nun schon eini­ge Zeit für die Bahn und habe u.a. mit vie­len Bür­gern gesprochen,
    die das gut und rich­tig finden—übrigens dar­un­ter nicht weni­ge, die eher der CDU ange­hö­ren bzw.
    die Uni­on wählen.
    Es wird dann oft gefragt, wie kann ich das unter­stüt­zen, dass die Bahn wie­der fährt ?
    Ich sage dann, schrei­ben Sie ein­fach einen klei­nen Leser­brief mit Ihrer per­sön­li­chen Ansicht.
    Immer die glei­che Ant­wort: Ich ? Ich soll dazu etwas in der Zei­tung sagen oder dazu schreiben ?
    Nein. Da befürch­te ich Nachteile.
    Das heisst: Die­se Leu­te haben Angst, in der Öffent­lich­keit zu ste­hen und dafür niedergemacht
    zu wer­den. Sie befürch­ten Nach­tei­le am Arbeits­platz usw.
    Was die „Gewer­be­trei­ben­den“ angeht:
    Im Güter­ver­kehr wer­den sich die Ver­kehrs­strö­me dra­ma­tisch ent­wi­ckeln, es wird eine
    tota­le Über­las­tung von Stra­ßen­ab­schnit­ten geben.
    Hin­zu kommt immer drän­gen­der der Kli­ma­schutz im Transportwesen.
    Da wird es auch im Röhr­tal neue Logis­tik geben müs­sen, mit teil­wei­sen Bahntransporten.
    Groß­kun­den wer­den auf kli­ma­freund­li­che Trans­por­te pochen.
    2017 soll der neue Mas­ter­plan Güter­ver­kehr in Ber­lin stehen.
    Die Bun­des­re­gie­rung hat die­se Her­aus­for­de­rung erkannt, dar­an wird gearbeitet.
    Da ist es ein Glück, die klei­ne Röhr­tal­bahn zu haben, die auch Güter ab- und anfah­ren kann
    und die hilft, den Stand­ort zu stabilisieren.
    Gruß

  4. Lie­ber Herr Blome.
    So ganz über­zeu­gen mich Ihre Sät­ze nicht.
    Wer wird nie­der­ge­macht, wenn er/sie seine/ihre Mei­nung sach­lich äußert? Wer soll des­we­gen Angst um sei­nen Arbeits­platz haben?
    Glau­ben Sie wirk­lich, dass dies der Grund ist, dass sich die Leu­te nicht äußern? Ich mei­ne nein.
    Ob dar­über hin­aus Ihre düs­te­re (aber wahr­schein­li­che) Visi­on der Stra­ßen­über­las­tung durch den Güter­ver­kehr auch für das Röhr­tal zutrifft? Wer weiß es? Ich nicht.
    Noch­mals zu poten­ti­el­len gewerb­li­chen Kun­den, die es auch in Müsche­de gibt und die ihre Pro­duk­ti­ons­stät­ten unmit­tel­bar „auf“ und nicht nur an der Bahn­li­nie haben. War­um bleibt auch hier jed­we­de Reak­ti­on und ein Ein­satz für die Röhr­tal­bahn aus?
    Letzt­lich sind Sie lei­der nicht auf die von mir beschrie­be­ne Situa­ti­on für Müsche­de ein­ge­gan­gen, die Herr Hen­ges­bach eben­falls erwähnt hat. Sehen Sie nicht auch die Gefahr, dass die RLG ihren Takt für die Bus­se über­den­ken und mini­mie­ren würde?
    Besu­chen Sie uns doch ein­mal und gehen Sie von einem fik­ti­ven Bahn­hof mit einer gefüll­ten Tasche ins Oberdorf.
    Oder soll das „Pro­blem“ der Anbin­dung Müsche­des der Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn „geop­fert“ werden?

  5. Ich habe durch­aus den Ein­druck, dass es regel­rech­te „Bahn­has­ser“ gibt, die an der still­ge­leg­ten Tras­se woh­nen und eine Reak­ti­vie­rung ver­hin­dern wol­len. Die pro­gnos­ti­zier­ten Nut­zer­zah­len wer­den hier ange­zwei­felt, ver­ständ­lich, die Lügen­pres­se lau­ert ja über­all. Ja, auch ich kann Sarkasmus.
    Wenn die Stre­cke erst­mal wie­der befah­ren wird, wer­den auch die Unter­neh­men Über­le­gun­gen anstel­len, wie man die­sen Trans­port­weg nut­zen kann, war­um soll­ten die sich heu­te den Kopf zer­bre­chen? Bis­her klappt es doch gut per LKW, aber war­ten wir ab, bis Maut für alle gilt (Dob­rindts Modell läuft ja gera­de vor die Wand).

    Sei­tens des Regio­nal­ver­kehr Ruhr-Lip­pe (RLG) wur­de im Fal­le der Reak­ti­vie­rung eine wei­ter­hin stünd­li­che Bus­ver­bin­dung per Regio­nal­bus im Wech­sel mit der Bahn zuge­si­chert, und ich gehe davon aus, dass auch der RLG die Hang­la­ge Müsche­des bewusst ist und wei­ter­hin min­des­tens EIN Bus ins Ober­dorf fah­ren wird.
    Dafür wird Sun­dern an das Ver­kehrs­netz der Bun­des­bahn ange­schlos­sen, und es wer­den mehr Nut­zer für die Obe­re Ruhr­tal­bahn gewon­nen. Den Kampf um die Bei­be­hal­tung der Zwei­glei­sig­keit auf die­ser Bahn­stre­cke haben wir gera­de knapp gewonn­nen, noch mal Schwein gehabt. Aber Sun­dern als Stadt anzu­bin­den sichert die­sen Erfolg nach­hal­tig. Wer meint, das müs­se auch noch direkt Geld ein­brin­gen, soll­te sich viel­leicht erst ein­mal mit dem The­ma ÖPNV befas­sen. Der Gewinn wird von viel weit­rei­chen­de­rer und nach­hal­ti­ge­rer Natur sein, und ein Gewinn für die gan­ze Regi­on sein.

  6. Ange­nom­men, die Maut für Bun­des­stra­ßen käme, so wür­den die Betrie­be den­noch nicht auf die Express­diens­te ver­zich­ten. Zwar wür­den die Kos­ten stei­gen, aber das wür­de alle gleich tref­fen, Wett­be­werbs­gleich­heit sozusagen.
    Und das, was wirk­lich zählt, ist heu­te die Schnelligkeit.
    Spre­chen Sie doch mal mit den noch vor­han­de­nen Unter­neh­men in Sun­dern, ob die bereit wären, wie­der auf Bahn-Stück­gut­ver­kehr zurück­zu­grei­fen. Ich weiß jeden­falls noch leb­haft, wie wir damals oft nach ver­schol­le­nen Sen­dun­gen gefahn­det haben, die auch nach einer Woche noch nicht beim Emp­fän­ger ein­ge­trof­fen waren.

    Und wenn mög­lich soll­ten wir sach­lich dis­ku­tie­ren, auch wenn es schwer­fällt, auf per­sön­li­che Ver­un­glimp­fun­gen zu verzichten.

  7. Wer­te Frau Ulmke,
    die Lügen­pres­se haben aber Sie jetzt ins Spiel gebracht. Abge­se­hen davon, dass viel­fach ent­hüllt wur­de, wie Mel­dun­gen in Pres­se und Funk wirk­lich unter­drückt wur­den (oder lesen Sie kei­ne Zei­tung?) geht es hier nicht um Lügenpresse.
    Es geht um ein Gut­ach­ten, das sol­che haar­sträu­ben­de Ergeb­nis­se vor­trägt, dass der Ver­dacht der Par­tei­nah­me im Raum steht.
    Ich bin selbst Sta­tis­ti­ker und weiß, wie man Sta­tis­ti­ken und somit Gut­ach­ten allein schon durch mani­pu­la­ti­ve Fra­ge­stel­lung beein­flus­sen kann.
    Ich glau­be die­sem Gut­ach­ten kein ein­zi­ges Wort.

  8. Bei allen Pro­jek­ten, deren Ent­wick­lung ich so mit­er­lebt habe, ist es üblich gewe­sen, auch eine Bedarfs­ana­ly­se zu erstel­len und hier­bei direkt die poten­zi­el­len Nut­zer mit­tels Umfra­ge direkt zu befra­gen und zwar in einer reprä­sen­ta­ti­ven Anzahl.
    Ist dies im Zuge des Kos­ten-Nut­zen-Gut­ach­tens auch gesche­hen? Ansons­ten soll­te man das – auch, wenn es mit wei­te­ren Kos­ten ver­bun­den ist – noch­mal in Angriff neh­men und Anwoh­ner aller (!) anlie­gen­den Gemein­den befra­gen und auch die Unter­neh­men: Wer wür­de die Bahn für wel­che Zwe­cke wie oft nut­zen? An wel­che Bedin­gun­gen wäre die Nut­zung geknüpft (infra­struk­tu­rel­le Ein­bin­dung (z. B. Bus­an­bin­dung in Müsche­de), Fahr­kar­ten- bzw. Trans­port­prei­se für Per­so­nen und Güter, Tak­tung etc.)? Mei­ner Mei­nung nach wäre dies für eine wirk­lich ver­läss­li­che Ein­schät­zung unentbehrlich!
    Die ange­sie­del­ten Unter­neh­men im Vor­feld nicht dazu zu befra­gen, hiel­te ich für mehr oder weni­ger fahr­läs­sig, da sie als Legi­tims­ti­ons­grund­la­ge für die Reak­ti­vie­rung der Bahn die­nen, sich aber inter­es­san­ter­wei­se anschei­nend noch nicht dazu geäu­ßert haben.
    Es ver­steht sich von selbst, dass die­ses an den gän­gi­gen Güte­kri­te­ri­en ori­en­tier­te Gut­ach­ten von einer unab­hän­gi­gen Instanz erstellt wer­den müsste.

  9. Hat sich schon mal jemand gefragt, war­um die Schweiz pro Kopf vier­mal soviel Geld in ihre Eisen­bahn inves­tiert wie Deutsch­land? Immer­hin sind die Schwei­zer ja dafür bekannt mit Geld sehr umsich­tig umzu­ge­hen. Und ganz neben­bei schaf­fen sie es Groß­pro­jek­te (sie­he Gott­hard-Basis­tun­nel) inner­halb des geplan­ten Rah­mens (Zeit und Kos­ten) umzusetzen.
    Viel­leicht müs­sen wir uns end­lich ein­mal ein­ge­ste­hen, dass unse­re Ver­kehrs­po­li­tik nicht in die rich­ti­ge Rich­tung geht. Ange­bot erzeugt bekannt­lich Nach­fra­ge, inso­fern ist bei nicht vor­han­de­nem Ange­bot natür­lich kei­ne Nach­fra­ge vor­han­den! Was soll auch die hypo­the­ti­sche Fra­ge, ob ich denn die Bahn nut­zen wür­de, wenn sie denn füh­re …? Das kann ich beant­wor­ten, wenn das Ange­bot – und je attrak­ti­ver (Häu­fig­keit, Direkt­ver­bin­dun­gen, Anschlüs­se – auch in die wei­te­re Regi­on per Bus, Mög­lich­kei­ten der Fahr­rad­mit­nah­me) des­to wahr­schein­li­cher die Nutzung.
    Mich wun­dert die Dis­kus­si­on beson­ders vor dem Hin­ter­grund der Ener­gie­wen­de, bei der aber offen­sicht­lich der Ver­kehrs­sek­tor kom­plett aus­ge­blen­det wird. Indi­vi­du­al­ver­kehr mit Ver­bren­nungs­mo­to­ren ist defi­ni­tiv Stein­zeit! Das ist der Lob­by aber egal – die holt für Abgas­be­trü­ger noch ein För­der­pro­gramm raus. Trau­rig, trau­rig, dass wir sol­chen Poli­ti­kern das Ver­trau­en schen­ken und nie­mand auf­steht und auf den Tisch haut!

  10. Deutsch­land hat sich in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten ent­wi­ckelt wie kaum ein ande­res Land Euro­pas. Und neben­bei wur­de noch der Wie­der­auf­bau im Osten gestemmt. Ganz so ver­kehrt kann also auch die ‚Ver­kehrs­po­li­tik nicht gewe­sen sein. 

    Man kann auch nicht ein Mil­lio­nen teu­res Ange­bot schaf­fen und dann mal gucken, wer denn wohl davon Gebrauch macht. Es gehö­ren Erhe­bun­gen über das zukünf­ti­ge Nut­zungs­ver­hal­ten der Wirt­schaft und der Bevöl­ke­rung dazu.

    Die Ener­gie­wen­de bedeu­tet nicht, dass mit dem Ver­bren­nungs­mo­tor auch der Indi­vi­du­al­ver­kehr abge­schafft wür­de. Dass Ihrer Mei­nung nach der Ver­kehrs­sek­tor kom­plett aus­ge­blen­det wür­de, deu­tet dar­auf hin, dass Sie kei­ner­lei Zei­tung oder sons­ti­ge Infor­ma­ti­on in den letz­ten Jah­ren genos­sen haben. Schon von Elek­tro­mo­bi­li­tät gehört?

    Wenig för­der­lich ist es, wenn man auf alles schimpft und kon­kret nichts bei­zu­tra­gen hat. Auch die Poli­ti­ker ver­die­nen das nicht.

  11. Lie­ber Herr Hengesbach,

    wie ver­kehrt die Ver­kehrs­po­li­tik war, erkennt man dar­an, dass 1/3 aller Brü­cken­bau­wer­ke akut sanie­rungs­be­dürf­tig sind. War­um? Weil man ers­tens an der War­tung gespart hat und zwei­tens die Bau­wer­ke für die Last, die sie inzwi­schen tra­gen müs­sen nicht aus­ge­legt sind.
    Aber man hat ja kon­se­quent den Güter­ver­kehr auf die Stra­ße ver­la­gert und Eisen­bahn­in­fra­struk­tur wil­lent­lich zer­stört. Größ­ter Vor­rei­ter und Eisen­bahn­has­ser war Herr Witt­ke, dem es ein per­sön­li­ches Anlie­gen war, mög­lichst vie­le Schie­nen her­aus­zu­rei­ßen und Rad­we­ge dar­auf zu bau­en (die neben der Schie­ne durch­aus sinn­voll gewe­sen wären).
    Hier geht es aus­schließ­lich um poli­ti­schen Wil­len und sinn­vol­le Kon­zep­te. Vie­le Stre­cken wur­den bewusst durch unat­trak­ti­ve Fahr­plä­ne kaputt gemacht. Gleich­zei­tig gibt es kei­ne Reak­ti­vie­rungs­maß­nah­me die die Erwar­tun­gen nicht über­trof­fen hat.

    Die e‑Mobilität steckt übri­gens nach wie vor in den Kin­der­schu­hen, dafür ver­kau­fen sich SUVs wie war­me Sem­meln. Das hat sehr wohl etwas mit Ener­gie­ver­brauch und CO²-Aus­toss zu tun!

    Das sind Fak­ten und die haben nichts mit her­um­schimp­fen zu tun. Viel­leicht soll­ten Sie sich auch mal an Fak­ten hal­ten, anstatt die­se pau­schal mit „ich glaub kein Wort“ zu negie­ren. Das ist kein Argument!

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