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Erster Laurenz-Mensa-Poetry-Slam war furioser Schuljahrabschluss

Zum Abschluss der Laurentianer Kulturwoche fand am Dienstag der letzten Schulwoche in der Mensa des Laurentianums ein Poetry Slam statt. Die Gewinnerin des Poetry Slam ist Lisa Löer, zweite von links. (Foto: laurentianum)
Zum Abschluss der Lau­ren­ti­a­ner Kul­tur­wo­che fand am Diens­tag der letz­ten Schul­wo­che in der Men­sa des Lau­ren­ti­anums ein Poet­ry Slam statt.
Die Gewin­ne­rin des Poet­ry Slam ist Lisa Löer, zwei­te von links. (Foto: Laurentianum)

Arns­berg. Der Poet­ry Slam der Jahr­gangs­stu­fe EF  in der Men­sa des Gym­na­si­ums Lau­ren­ti­a­num kann getrost als furio­ser Abschluss des aus­ge­hen­den Schul­jah­res bezeich­net wer­den. Die Mode­ra­to­ren Mar­kus Wal­de­cker, Tom Gia­co­sa, Eileen Weiß und Lau­ra Anz­in­ger führ­ten das zahl­reich erschie­ne­ne Publi­kum durch eine unter­halt­sa­me, auf­re­gen­de und vor allem sprach­ge­wal­ti­ge Veranstaltung.

Poet­ry Slam ist ein Dich­ter­wett­streit, bei dem selbst geschrie­be­ne lite­ra­ri­sche Tex­te inner­halb einer vor­ge­ge­be­nen Zeit den Zuschau­ern vor­ge­tra­gen wer­den. Eine Publi­kums­ju­ry kürt anschlie­ßend den Sie­ger. Dabei wird sowohl die Ori­gi­na­li­tät des Tex­tes, als auch die per­for­ma­ti­ve Insze­nie­rung des Text­vor­tra­ges durch den Slam-Poe­ten bewer­tet. Vor Beginn des eigent­li­chen Wett­be­werbs eröff­ne­te Herr Knode als soge­nann­tes „Opfer­lamm“, also als Poet außer Kon­kur­renz, die Ver­an­stal­tung mit einem eige­nen Text, der im Publi­kum schmerz­li­che Erin­ne­run­gen an eine längst ver­gan­ge­ne (viel­leicht auch ver­ges­se­ne) Latein­ar­beit her­vor­rief. Anschlie­ßend tra­ten die elf Fina­lis­ten aus drei EF-Deutsch-Kur­sen, die vor­ab im „kurs­in­ter­nen Slam“ aus­ge­wählt wur­den, gegen­ein­an­der an und prä­sen­tier­ten ihr rhe­to­ri­sches Talent vor der voll besetz­ten Men­sa. Das gemein­sa­me Mot­to „Ich sehe was, was du nicht siehst …“ inter­pre­tier­ten die Schü­ler dabei ganz unterschiedlich.

„Ich sehe was, was du nicht siehst …“

So nah­men eini­ge Schü­ler das The­ma zum Anlass, um dem Publi­kum die Augen zu öff­nen und auf Vor­ur­tei­le auf­merk­sam zu machen. Einen sehr nach­denk­li­chen und durch­dach­ten Text prä­sen­tier­te Richard Schil­ler. Hier wur­de die fik­ti­ve Begeg­nung mit einem täto­wier­ten Mann mit Voll­bart geschil­dert, des­sen schwe­res Schick­sal sicher­lich auch den ein oder ande­ren Zuhö­rer dazu beweg­te, sei­ne eige­nen All­tags­pro­ble­me zu über­den­ken. In Erin­ne­rung blei­ben sicher­lich auch die Auf­trit­te von Chris­ti­an Schulz und Juli­an Rei­ter, die in ihren Tex­ten die absur­de TV- und Rekla­me-Welt auf die Schip­pe nah­men. Ob nun Mars oder die Bahn mobil machen, konn­te nicht abschlie­ßend geklärt wer­den, viel gelacht wur­de aber allemal.

„Ich sehe was, was du nicht siehst“ ver­stan­den drei Slam­me­rin­nen vor­der­grün­dig erst ein­mal als klas­si­sches Kin­der­spiel. Dass ein solch harm­lo­ses Spiel den Raten­den schier in den Wahn­sinn trei­ben und vor allem die abwe­gigs­ten Gedan­ken (PUD­DING!) aus­lö­sen kann, zeig­te Celi­ne Mey­er in ihrer aus­drucks­star­ken Per­for­mance. Anna-Lena Röper über­nahm in ihrem lyri­schen Text die vor­teil­haf­te­re Rol­le und for­der­te ihrer­seits die schein­bar eher beschränk­te Nach­ba­rin zu einem klei­nen Spiel­chen her­aus. Anni­ka Zeng­ler zeig­te sich dage­gen teils amü­siert teils scho­ckiert über den zuneh­men­den Ver­fall der Kin­der­spiel­kul­tur. Wenn sich Grund­schü­ler, „die kaum grö­ßer als ihr Ton­ni sind“, auf dem Schul­hof laut­hals zum „COD zocken“ ver­ab­re­den, kön­ne da irgend­et­was nicht stim­men. Auch Slam-Poet Robert Leven erzähl­te in sei­nem Text von der Kind­heit. Über­zeu­gen konn­te auch Lisa Simon mit ihrem Text über eine schwie­ri­ge Freund­schaft, den sie sehr ein­gän­gig und rhyth­misch im „Julia-Engel­mann-Style“ vor­trug. Eine dop­pel­te Pre­mie­re konn­ten Pau­li­na Schlin­kert und Sophia Nöcker mit dem ers­ten und ein­zi­gen Team-Auf­tritt fei­ern, in dem sie sich mit dem The­ma der Fremd- und Selbst­wahr­neh­mung aus­ein­an­der setz­ten. Als musi­ka­li­schen Bei­trag außer Kon­kur­renz prä­sen­tier­te Fabio Desi­de­rio dar­über hin­aus einen selbst ver­fass­ten Rap-Text.

Lisa Löer überzeugte Jury und Publikum

Gewon­nen hat den Poet­ry Slam schließ­lich Lisa Löer, die mit ihrem sehr per­sön­li­chen Text sicher­lich vie­len der Zuschau­er aus dem Her­zen sprach. Mit einer gehö­ri­gen Por­ti­on Kri­tik an der ober­fläch­li­chen Medi­en­welt, an ver­meint­li­chen Schön­heits­idea­len und der all­ge­gen­wär­ti­gen Pra­xis der Selbst­in­sze­nie­rung im Inter­net, konn­te sie die Jury über­zeu­gen und sam­mel­te letzt­end­lich die meis­ten Punk­te. Den zwei­ten Platz teil­ten sich Lisa Simon und Chris­ti­an Schulz. Auch der drit­te Platz war mit Anna Lena Röper und Celi­ne Mey­er dop­pelt besetzt. Ins­ge­samt war der Poet­ry Slam auch eine Gele­gen­heit für die Schü­ler ein­mal das zu sagen, was sie schon immer ein­mal los­wer­den woll­ten. Die­sen Sprach­raum soll­te es öfter geben. Auf dass es nur der ers­te, aber nicht der letz­te EF-Lau­ren­ti­a­ner-Poet­ry-Slam gewe­sen ist!

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