Erinnerungskultur in Sundern – das Schicksal ehemaliger jüdischer Mitbürger

Sun­dern. Anläss­lich der Reichs­po­grom­nacht vor 80 Jah­ren fin­den eine Lesung und ein anschlie­ßen­der Dis­kurs zum Leben und zur Erin­ne­rung an die jüdi­sche Fami­lie Klein aus Sun­dern statt.

Lesung am 9. November in der Stadtgalerie

Die Geschich­te der jüdi­schen Fami­lie Klein aus Sun­dern und ihre Bedeu­tung vor dem Hin­ter­grund von zuneh­men­der poli­ti­scher Radi­ka­li­sie­rung und Wie­der­erstar­ken von Anti­se­mi­tis­mus und Ras­sis­mus in Deutsch­land ste­hen im Fokus der Lesung von Franz Blo­me-Drees und Irm­gard Har­mann-Schütz am Frei­tag, 9. Novem­ber 2018 um 19 Uhr in der Stadt­ga­le­rie Sun­dern. „Wir erin­nern in Sun­dern im öffent­li­chen Raum seit 30 Jah­ren an die Ver­bre­chen der Nazi-Zeit in unse­rer Stadt. Davor lagen 50 Jah­re Schwei­gen. Für vie­le, unter ihnen unser ehe­ma­li­ger Bür­ger­meis­ter Franz-Josef Tig­ges, die die NS-Zeit in Sun­dern selbst erlebt hat­ten, war die Erin­ne­rungs­ver­an­stal­tung im Rat­haus 1988, wie er es damals aus­drück­te, eine Art Befrei­ung, weil sie das jahr­zehn­te­lan­ge Schwei­gen als Schan­de gegen­über den Opfern emp­fun­den hat­ten“, berich­tet Franz Blo­me-Drees. Er ist einer der Autoren des Buches „Die Geschich­te der Juden in Sun­dern“, das anläss­lich der Gedenk­ver­an­stal­tung zum 50. Jah­res­tag der Pogrom­nacht erst­ma­lig vor­ge­stellt wur­de. Seit­dem haben Franz Blo­me-Drees und Irm­gard Har­mann-Schütz in diver­sen Ver­an­stal­tun­gen Erin­ne­rungs­ar­beit zu die­sem The­ma geleistet.

Historiker zu Gast

Die aktu­el­le Lesung fin­det im Rah­men der Ver­an­stal­tungs­rei­he zum 80. Jah­res­tag der Reichs­po­grom­nacht statt und bie­tet ein Novum. Der His­to­ri­ker Chris­ti­an Wen­zel aus Sun­dern wird im Anschluss an die Lesung zum The­ma „Ent­ste­hung und Funk­ti­on von Erin­ne­rung im stadt­ge­schicht­li­chen Kon­text“ spre­chen. Die Initia­to­ren der Ver­an­stal­tungs­rei­he zum 80. Jah­res­tag der Reichs­po­grom­nacht, das Bünd­nis für Viel­falt und Tole­ranz in der Stadt Sun­dern und die Stadt Sun­dern, laden alle ein, gemein­sam etwas über die Gescheh­nis­se in Sun­dern wäh­rend des Pogroms 1938 zu erfah­ren, der ver­folg­ten und umge­kom­me­nen Fami­li­en­mit­glie­der der jüdi­schen Fami­li­en aus Sun­dern zu geden­ken und aus den Erin­ne­run­gen, aus die­sem dunk­len Kapi­tel der Geschich­te der Stadt Sun­dern zu lernen.
Der Ein­tritt ist frei.

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