- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Einsatzwörterbuch der Feuerwehr Arnsberg jetzt in 20 Sprachen

Das Ein­satz­wör­ter­buch – ent­stan­den bei der Feu­er­wehr Arns­berg – ist jetzt zum 3. Mal auf­ge­legt wor­den. (Foto: FW Arnsberg)

Arns­berg. Die Feu­er­wehr der Stadt Arns­berg setzt eine Erfolgs­ge­schich­te fort und bringt die drit­te Auf­la­ge ihres mitt­ler­wei­le bun­des­weit bekann­ten Ein­satz-Wör­ter­bu­ches her­aus. Die Anzahl der in dem Nach­schla­ge­werk ent­hal­te­nen Spra­chen ist mit der neu­en Auf­la­ge von neun auf zwan­zig gestie­gen. Außer­dem ist als Bestand­teil der Stra­te­gie „Digi­ta­le Stadt Arns­berg“ ab sofort eine von dem jun­gen afgha­ni­schen Infor­ma­ti­ker Fazel Rabi Nas­ry ehren­amt­lich erstell­te inno­va­ti­ve Smart­phone-App erhält­lich, die die Inhal­te des Ein­satz-Wör­ter­bu­ches in einem nut­zer­freund­li­chen und ein­fach zu bedie­nen­den For­mat zur Ver­fü­gung stellt und über­dies erst­mals eine Sprach­aus­ga­be der über­setz­ten Tex­te anbietet.

Hilfestellung für Feuerwehr-Einsatzleiter

Neu ist das Ange­bot einer Über­set­zungs-App für Smart­phones. (Foto: FW Arnsberg)

Die Feu­er­wehr der Stadt Arns­berg hat mit dem erst­mals im März 2014 erschie­ne­nen Ein­satz-Wör­ter­buch ins­be­son­de­re ihren Füh­rungs­kräf­ten, die in der Funk­ti­on eines Ein­satz­lei­ters in Kon­takt mit Men­schen kom­men, die der deut­schen Spra­che nicht oder nur teil­wei­se mäch­tig sind, eine sprach­li­che Hil­fe­stel­lung an die Hand gege­ben. Die­se soll sie dazu in die Lage ver­set­zen, in einer Ein­satz-Situa­ti­on in der jeweils erfor­der­li­chen Spra­che die wich­tigs­ten Anwei­sun­gen zu geben und Fra­gen zu stel­len, um die für einen erfolg­rei­chen Ein­satz­ver­lauf erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen zu über­mit­teln und zu erhal­ten. Hier­bei sind die in dem Wör­ter­buch auf­ge­führ­ten Fra­ge­stel­lun­gen so for­mu­liert, dass ent­we­der eine „Ja/Nein“-Antwort mög­lich ist, wel­che durch Nicken oder Kopf­schüt­teln gege­ben wer­den kann, oder dass die Über­mitt­lung der erbe­te­nen Infor­ma­ti­on durch Zei­gen mög­lich ist. Die in die drit­te Auf­la­ge neu auf­ge­nom­me­nen Spra­chen wur­den vor­nehm­lich ent­spre­chend der maß­geb­li­chen Natio­na­li­tä­ten der in den ver­gan­ge­nen Mona­ten zuge­wan­der­ten Men­schen aus­ge­wählt. So wur­den Spra­chen wie Ara­bisch, Eng­lisch, Ita­lie­nisch, Spa­nisch, Por­tu­gie­sisch, Rus­sisch oder Tür­kisch durch wei­te­re Spra­chen wie etwa Alba­nisch, Bul­ga­risch, Dari/Farsi oder auch Kur­disch, Kroa­tisch und Ser­bisch ergänzt. Und damit die Wör­ter­bü­cher bei allen Ein­sät­zen zur Hand sind, wird auf jedem Ein­satz­fahr­zeug der Arns­ber­ger Feu­er­wehr ein Exem­plar die­ser mehr­spra­chi­gen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­hil­fe mitgeführt.

Innenministerium finanziert Druck der Wörterbücher

Die Ver­viel­fäl­ti­gung des Ein­satz-Wör­ter­bu­ches wur­de durch das Minis­te­ri­um für Inne­res und Kom­mu­na­les des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len aus Mit­teln des Pro­jekts „Feu­er­wEH­Ren­sa­che“ finan­ziert. Die­ses Pro­jekt hat das Ziel, die Feu­er­weh­ren in NRW in zahl­rei­chen The­men­schwer­punk­ten nach­hal­tig zu unter­stüt­zen. Die Anspra­che von bis­lang unter­re­prä­sen­tier­ten Bevöl­ke­rungs­grup­pen und die Ver­mitt­lung von For­ma­ten der Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung über Auf­ga­ben und Tätig­keits­fel­der der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr zäh­len unter ande­rem dazu.

Universität Bielefeld hat bei Übersetzung unterstützt

Bei der Erstel­lung der drit­ten Auf­la­ge wur­de die Arns­ber­ger Feu­er­wehr inten­siv unter­stützt durch das Fach­spra­chen­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld in Per­son von Dr. Susan­ne Hecht als Lei­te­rin der Ein­rich­tung und des ange­hen­den Mas­ters der Infor­ma­tik, Fazel Rabi Nas­ry, selbst firm in sie­ben Spra­chen. Die bei­den Aka­de­mi­ker haben die Orga­ni­sa­ti­on der Sprach­auf­nah­men und der neu­en Über­set­zun­gen mit­hil­fe von „Nati­ve Spea­k­ers“ über­nom­men und die vor­han­de­nen und neu­en Text­tei­le har­mo­ni­siert. Auch die ver­ein­fach­te Laut­schrift zur Aus­spra­che der Tex­te durch die Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­gen und die typo­gra­fi­sche Dar­stel­lung wur­de zum gro­ßen Teil von der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld erstellt. „Prag­ma­tisch statt aka­de­misch“ lau­te­te das Mot­to der ehren­amt­li­chen Arbeit durch die Ange­hö­ri­gen des Fach­spra­chen­zen­trums, wodurch die Aus­ga­ben für die Her­stel­lung des Ein­satz-Wör­ter­bu­ches auf die rei­nen Druck­kos­ten redu­ziert wer­den konnten.

Einsatz-Wörterbuch über 100 Mal übernommen

Die bei­den ers­ten Auf­la­gen des Wör­ter­bu­ches wur­den mitt­ler­wei­le von mehr als ein­hun­dert Feu­er­weh­ren, Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen und wei­te­ren Insti­tu­tio­nen aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet sowie aus Öster­reich und der Schweiz zur eige­nen Ver­wen­dung über­nom­men. Sogar die Ber­li­ner Berufs­feu­er­wehr hat die Inhal­te des Nach­schla­ge­werks in ihr elek­tro­ni­sches Ein­satz-Füh­rungs­sys­tem ein­ge­ar­bei­tet. Peter Krä­mer, Koor­di­na­tor der Inte­gra­ti­ons-Bemü­hun­gen der Arns­ber­ger Feu­er­wehr: „Offen­bar haben wir mit dem Ein­satz-Wör­ter­buch eine Markt­lü­cke bei den deutsch­spra­chi­gen Feu­er­weh­ren ent­deckt und die­se erfolg­rei­che fül­len kön­nen. Das ist für uns der schöns­te Lohn für unse­re ehren­amt­li­che Arbeit, die in die Erstel­lung unse­res Wör­ter­bu­ches geflos­sen ist.“

Die aktu­el­le Auf­la­ge des Ein­satz-Wör­ter­bu­ches steht auf der Home­page der Feu­er­wehr Arns­berg allen Inter­es­sier­ten zum Down­load zur Ver­fü­gung. Ledig­lich bei der Über­nah­me der Inhal­te des Wör­ter­bu­ches durch ande­re Feu­er­weh­ren oder Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen in Wör­ter­bü­cher mit einem eige­nen Design bit­tet die Arns­ber­ger Wehr um die Erwäh­nung ihrer Urheberschaft.

Universität Bielefeld programmiert Smartphone-App

Und der gro­ße Erfolg der mehr­spra­chi­gen Ein­satz­hil­fe hat die Arns­ber­ger Feu­er­wehr zu einem neu­en Pro­jekt moti­viert: Als Ent­wick­lungs­stu­fe wur­de eine Smart­phone-App pro­gram­miert, die die Inhal­te des Ein­satz-Wör­ter­bu­ches in zeit­ge­mä­ßer Form mit einer intui­ti­ven Bedien­bar­keit anbie­tet. Damit ergänzt die Arns­ber­ger Feu­er­wehr das digi­ta­le Ange­bot der Ruhr-Stadt im Rah­men der Stra­te­gie „Digi­ta­le Stadt Arns­berg“. Die App ist mit einer Sprach­aus­ga­be ver­se­hen, wodurch die über­setz­ten Tex­te, sofern es die Ein­satz­si­tua­ti­on zulässt, den betrof­fe­nen Per­so­nen direkt vor­ge­spielt wer­den kön­nen. Auch hier enga­gier­te sich das Fach­spra­chen­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld maß­geb­lich. Fazel Rabi Nas­ry zeich­net für die App ver­ant­wort­lich. Er erstell­te die Kon­zep­ti­on, die Edi­ti­on der Sprach­auf­nah­men, das Design und die Pro­gram­mie­rungs­ar­bei­ten. Ohne sein sach­kun­di­ges Enga­ge­ment gäbe es die­se App nicht. Die Gewin­ner die­ser her­vor­ra­gen­den Koope­ra­ti­on sind sicher­lich die­je­ni­gen Men­schen, denen das Wör­ter­buch oder die App im Not­fall hel­fen kön­nen. Die Smart­phone-App zum Ein­satz-Wör­ter­buch ist für das Android-Betriebs­sys­tem ver­füg­bar. Wei­te­re Ver­sio­nen die­ser Anwen­dung für die Betriebs­sys­te­me iOS und Win­dows sol­len wenn mög­lich spä­ter folgen.

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de