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Einsatz-Wörterbuch für Verständigung im Ernstfall

Übergabe des neuen Einsatz-Wörterbuchs der Arnsberger Feuerwehr (v.l.n.r.): Feuerwehr-Pressesprecher Peter Krämer, stellv. Wehrführer Harald Kroll, Wehrführer Bernd Löhr, Petra Schmitz-Hermes von der BürgerStiftung Arnsberg und Bürgermeister Hans-Josef Vogel. (Foto: Feuerwehr Arnsberg)
Über­ga­be des neu­en Ein­satz-Wör­ter­buchs der Arns­ber­ger Feu­er­wehr (v.l.n.r.): Feu­er­wehr-Pres­se­spre­cher Peter Krä­mer, stellv. Wehr­füh­rer Harald Kroll, Wehr­füh­rer Bernd Löhr, Petra Schmitz-Her­mes von der Bür­ger­Stif­tung Arns­berg und Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel. (Foto: Feu­er­wehr Arnsberg)

Arns­berg. Die Feu­er­wehr der Stadt Arns­berg geht bei der Bewäl­ti­gung ihrer Ein­sät­ze neue Wege und ist ab sofort dar­auf vor­be­rei­tet, an Scha­dens­stel­len bei Bedarf künf­tig auch mehr­spra­chig mit der Bevöl­ke­rung in Kon­takt tre­ten zu kön­nen. Hier­für über­gab der Koor­di­na­tor des Pro­jekts zur inter­kul­tu­rel­len Öff­nung der Arns­ber­ger Wehr, Feu­er­wehr-Pres­se­spre­cher Peter Krä­mer, am 24. März die ers­ten Exem­pla­re eines „Ein­satz-Wör­ter­buchs“ an Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel und Wehr­füh­rer Bernd Löhr. Doch was steckt hin­ter die­sem neu­ar­ti­gen Ansatz?

Arnsberger Feuerwehr bewältigt ihre Einsätze künftig mehrsprachig

Die Aus­wir­kun­gen einer sich ste­tig wan­deln­den Gesell­schaft machen auch vor der Arbeit der Arns­ber­ger Feu­er­wehr nicht halt. So wird die Bevöl­ke­rung auch in der Ruhr-Stadt nicht nur immer älter, son­dern auch immer bun­ter. Men­schen mit vie­len ver­schie­de­nen kul­tu­rel­len und reli­giö­sen Hin­ter­grün­den leben in Arns­berg. Sie alle glei­cher­ma­ßen zu schüt­zen, ist die Auf­ga­be der Feu­er­wehr. Im Ein­satz­fall kön­nen sich für die Blau­rö­cke aber Pro­ble­me dadurch erge­ben, dass Per­so­nen, die sich in einer Not­la­ge befin­den und mit denen die Wehr­leu­te kom­mu­ni­zie­ren müs­sen, über nur gerin­ge oder gar kei­ne Deutsch­kennt­nis­se ver­fü­gen. Die Feu­er­wehr der Stadt Arns­berg möch­te daher mit einem Ein­satz-Wör­ter­buch ins­be­son­de­re ihren Füh­rungs­kräf­ten, die in der Funk­ti­on eines Ein­satz­lei­ters in Kon­takt mit Men­schen kom­men, die der deut­schen Spra­che nicht oder nur teil­wei­se mäch­tig sind, eine sprach­li­che Hil­fe­stel­lung an die Hand geben. Die­se soll sie dazu in die Lage ver­set­zen, in einer Ein­satz-Situa­ti­on in der jeweils erfor­der­li­chen Spra­che die wich­tigs­ten Anwei­sun­gen zu geben und Fra­gen zu stel­len, um die für einen erfolg­rei­chen Ein­satz­ver­lauf erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen zu über­mit­teln und zu erhal­ten. Hier­bei sind die in dem Wör­ter­buch auf­ge­führ­ten Fra­ge­stel­lun­gen so for­mu­liert, dass eine Ja- oder Nein-Ant­wort mög­lich ist, wel­che durch Nicken oder Kopf­schüt­teln gege­ben wer­den kann, oder die Über­mitt­lung der erbe­te­nen Infor­ma­ti­on durch Zei­gen mög­lich ist.

Alle 62 Fahrzeuge der Arnsberger Wehr werden ausgestattet

Damit die Wör­ter­bü­cher bei allen Ein­sät­zen zur Hand sind, wird künf­tig auf jedem der ins­ge­samt 62 Ein­satz­fahr­zeu­ge der Arns­ber­ger Feu­er­wehr ein Exem­plar die­ses mehr­spra­chi­gen Füh­rungs­mit­tels mit­ge­führt. Mit sei­nem kom­pak­ten DIN A 5‑Querformat passt es in jedes Hand­schuh­fach, und durch sei­ne über­sicht­li­che gra­fi­sche Gestal­tung, für die die Arns­ber­ger Dru­cke­rei F. W. Becker ver­ant­wort­lich zeich­net, kann das Wör­ter­buch auch bei der beson­de­ren Stress­be­las­tung, die ein Feu­er­wehr­ein­satz für die Ein­satz­lei­ter mit sich bringt, schnell und ver­läss­lich ein­ge­setzt wer­den. Zudem erhal­ten die in der Stadt Arns­berg ansäs­si­gen Kul­tur­ver­ei­ne meh­re­re Exem­pla­re des Wör­ter­buchs, damit auch dort bekannt ist, auf wel­che Wei­se die Feu­er­wehr in Zukunft bei einem Ernst­fall mit ihren Lands­leu­ten kom­mu­ni­zie­ren kann.

Einzigartiges Projekt mit Unterstützung der Bürgerstiftung

2014.02.09.Logo BürgerstiftungDas Ein­satz-Wör­ter­buch der Arns­ber­ger Feu­er­wehr ist lan­des­weit ein­zig­ar­tig. Sei­ne Her­stel­lung wur­de mit finan­zi­el­len Mit­teln der Bür­ger­Stif­tung Arns­berg rea­li­siert. Bür­ger­meis­ter Vogel und Wehr­füh­rer Löhr dank­ten der Ver­tre­te­rin der Bür­ger­Stif­tung Arns­berg, Petra Schmitz-Her­mes, die eben­falls an der Über­ga­be teil­nahm, für die­se Unter­stüt­zung. „Beson­ders in Zei­ten knap­per öffent­li­cher Mit­tel ist die­se Form der öffent­lich-pri­va­ten Koope­ra­ti­on rich­tungs­wei­send und ein erfolg­rei­ches Modell der gemein­sa­men Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung für unse­re Zivil­ge­sell­schaft.“, so Bür­ger­meis­ter Vogel.

Einsatz-Wörterbuch wurde in interaktivem Prozess geschrieben

Auch das Zusam­men­tra­gen der Über­set­zun­gen in dem Wör­ter­buch erfolg­te im Rah­men eines neu­ar­ti­gen inter­ak­ti­ven Pro­zes­ses. Im ers­ten Schritt wur­den die erfor­der­li­chen Anwei­sun­gen und Fra­gen, die in dem Nach­schla­ge­werk Berück­sich­ti­gung fin­den soll­ten, durch einen Arbeits­kreis aus inter­es­sier­ten Ange­hö­ri­gen der Arns­ber­ger Wehr gesam­melt. Dann kam es zu einem ers­ten Pra­xis-Test im Rah­men des „Dies Inter­na­tio­na­lis“, dem Arns­ber­ger Fest der Kul­tu­ren am 8. Juni 2013 auf der Nehei­mer Markt­plat­te. Hier wur­den Pas­san­ten mit einem mehr­spra­chi­gen Hin­ter­grund gebe­ten, die in Tabel­len vor­ge­fer­tig­ten Sät­ze in ihre jewei­li­ge Mut­ter­spra­che zu über­set­zen. Die Reso­nanz der Gäs­te auf die­sen Auf­ruf der Feu­er­wehr war sehr erfreu­lich, so dass inner­halb eines Tages der Groß­teil des Wör­ter­bu­ches mit Über­set­zun­gen gefüllt wer­den konn­te. Zur Ergän­zung der ver­blie­be­nen sowie zur sprach­li­chen Veri­fi­zie­rung der bereits gesam­mel­ten Über­set­zun­gen wur­de das Fremd­spra­chen­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld unter Lei­tung von Dr. Susan­ne Hecht um Unter­stüt­zung gebe­ten. Die Uni­ver­si­tät Bie­le­feld gewähr­te die­se Unter­stüt­zung unpro­ble­ma­tisch und kos­ten­los. Hier­für dankt die Arns­ber­ger Feu­er­wehr der Hoch­schu­le noch­mals aus­drück­lich. Zudem unter­stütz­ten Par­the­na Souli­dou von der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dort­mund und Dr. Ahmet Ars­lan, Islam­kun­de­leh­rer aus Mesche­de, die Über­set­zungs­ar­beit maß­geb­lich. Ins­be­son­de­re Dr. Ars­lan gebührt ein aus­drück­li­cher Dank für sei­ne wert­vol­le Mit­hil­fe bei der Rea­li­sie­rung des Wör­ter­buchs. Er unter­stützt das Pro­jekt der inter­kul­tu­rel­len Öff­nung der Arns­ber­ger Feu­er­wehr zudem von Beginn an ehren­amt­lich durch sei­ne fun­dier­ten Fach­kennt­nis­se und hat sich hier­durch weit­rei­chen­de Ver­diens­te um die kul­tu­rel­le Berei­che­rung der Arns­ber­ger Wehr erworben.

„Arnsberger Feuerwehr noch besser auf Ernstfall vorbereitet.“

Abschlie­ßend blick­te Arns­bergs Wehr­füh­rer Bernd Löhr im Rah­men des Über­ga­be-Ter­mins opti­mis­tisch in die Zukunft: „Ich freue mich sehr dar­über, dass wir mit Hil­fe von Insti­tu­tio­nen und Exper­ten, aber vor allem auch mit der Unter­stüt­zung von unse­ren Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­gen die­ses Ein­satz-Wör­ter­buch Rea­li­tät wer­den las­sen konn­ten. Und ich bin schon sehr gespannt auf sei­ne ers­ten Bewäh­rungs­pro­ben im Ein­satz – obgleich ich natür­lich hof­fe, dass dies nicht all­zu oft vor­kom­men möge. Doch soll­te die­ser beson­de­re Ernst­fall ein­tre­ten, ist die Arns­ber­ger Feu­er­wehr mit dem Ein­satz-Wör­ter­buch ab sofort noch bes­ser auf ihn vorbereitet.“

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Eine Antwort

  1. Wie­der ein­mal zeigt die Arn­ber­ger Feu­er­wehr, wie inno­va­tiv sie ist. Auch die­ses Enga­ge­ment ist bereits bis ins Innen­mi­nis­te­ri­um bekannt und anerkannt.

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