Arnsberg. Das erste Vierteljahr des Seniorenhauses St. Elisabet auf dem Schreppenberg ist geschafft. Viel ist geschehen in dieser Zeit, aber der Prozess des Ankommens ist noch nicht abgeschlossen. Alte Bäume soll man ja bekanntlich nicht verpflanzen, so sagt es ein altes Sprichwort. Das Seniorenhaus vom Schreppenberg kann dazu nur sagen: „Doch, man kann, aber man muss es sehr behutsam machen und Geduld ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.“
Der Blick ist traumhaft
Haben sich die Seniorinnen und Senioren aus dem Seniorenhaus St. Joachim in der Grafenstraße nach dieser Zeit schon eingelebt? Teils, teils. Manch einer ist überglücklich in der alten Heimat, wo er viele Jahre seines Lebens gewohnt und gelebt hat, zurück zu sein. Dem anderen fällt es nicht so leicht, man vermisst die Nähe zur Stadt. Auch bringen die neuen Wege zu den Bewohnerzimmern die Orientierung ab und an ein wenig durcheinander. Mit kleinen Hilfen ist dieses Problem aber auch händelbar. An einem Punkt sind sich alle Bewohner einig: „Der Blick aus dem Fenster, von der Terrasse einfach traumhaft.“
Schritt für Schritt
Die Räumlichkeiten im Haus Elisabet nehmen auch so langsam Gestalt an. Der ein oder andere Bewohner hat es sich schon mit Unterstützung durch Angehörige recht gemütlich gemacht in seinem Zimmer. Ob kleiner Kühlschrank, das Bücherregal, der Fernsehsessel oder die heißgeliebte Kommode, all das macht es individuell, Bilder und Fotos der Lieben tragen dazu bei. So entsteht Schritt für Schritt eine kleine Wohlfühlatmosphäre, braucht halt seine Zeit.
Neue Mitbewohner
Und dazu kommen auch noch neue Bewohner. Das hatte man im St. Joachim längere Zeit nicht mehr. Veränderungen – aber angenehmer Art. Und plötzlich ist das Gefühl zu Hause zu sein wieder ganz nah, denn die neue Mitbewohnerin oder der neue Mitbewohner kommen aus der alten Heimat, aus der Nachbarschaft. Da ist doch gleich eine gewisse Vertrautheit zu spüren. Und das tut einfach nur gut.
Junge Menschen bringen Schwung
Aber nicht nur neue Bewohner sind in den neuen Räumen angekommen, nein auch in der Betreuung gibt es neue Gesichter. Ob Praktikant, Ehrenamtliche oder als Bundesfreiwillige – junge Menschen begleiten den Alltag im St. Elisabet, bringen frischen Schwung mit, haben Ideen und Tatendrang. Das gefällt. Ob beim Malen mit Leinwand und Acryl, kleben von Collagen oder in der liebevoll nachgebauten Welt von „Wer wird Millionär“ mit Spotscheinwerfer und Anzeigentafel. Alt und Jung kennen hier im St. Elisabet keine Berührungsängste. Mit Neugier und Interesse nimmt man an Unterhaltung und Spiel teil. „Ja, das macht Spaß mit den jungen Leuten. Wir waren ja auch mal jung, das erinnert schon ein wenig an unsere Zeit. Und das Beste ist doch, dass man auch im Alter noch was Neues erleben und mitmachen kann. Das ist doch großartig. Ich freue mich immer, wenn sie da sind.“ Und das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. „Man stellt sich ein Seniorenheim als junger Mensch immer ganz anders vor. Aber hier ist keiner so richtig alt, vielleicht auf dem Papier. Die Bewohner haben Lust auf neue Dinge, das macht einfach Spaß. Und auch in den ruhigen Momenten, beim Gespräch, kann man so viel erfahren, lernen über das Leben, das ist interessant und spannend zugleich. Aber das Beste ist, wenn man sich nach einem Tag verabschiedet, denn dann kommt direkt die Frage: Du kommst doch wieder? Das ist ein so schönes Gefühl – ja klar, wir kommen alle total gerne wieder, Indianerehrenwort.“
Viele neue Projekte zusammen mit den jungen Leuten stehen im Haus St. Elisabet auf dem Plan. Es wird also bestimmt nicht langweilig oben auf dem Berg.
(Quelle: Caritasverband)