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Eilantrag zur Windkraft knapp abgelehnt

Die drei von FDP; SPD und WISU bevorzugten Windkraft-Vorrangzonen sind auf dieser Karte schraffiert. Allendorf / Hagen-Süd 6.2 (links), Südliche Waldflächen-Süd 7.2 (Mitte) und westlicher Teil der Südlichen Waldflächen-Ost 7.3 (rechts)
Die drei von FDP; SPD und WISU bevor­zug­ten Wind­kraft-Vor­rang­zo­nen sind auf die­ser Kar­te schraffiert.

Sun­dern. Der Eil­an­trag zur Wind­kraft, den SPD, WISU und FDP für die Rats­sit­zung am Don­ners­tag gestellt hat­ten, ist von der Ver­wal­tung bereits im Stadt­ent­wick­lungs­aus­schuss am Diens­tag abend auf die Tages­ord­nung gesetzt wor­den – und mit knap­per Mehr­heit (7:8) abge­lehnt wor­den. Die Antrag­stel­ler hat­ten gefor­dert, sich jetzt für drei Flä­chen ganz im Süden des Stadt­ge­biets als künf­ti­ge Wind­kraft­vor­rang­zo­nen zu ent­schei­den. CDU und Grü­ne, die sich bereits 2014 gemein­sam für die Hel­le­fel­der Höhe aus­ge­spro­chen hat­ten, lehn­ten den Antrag ab.

CDU: „Eilantrag eine absolute Frechheit“

Wäh­rend Hans Klein (WISU) die drei Gebie­te als die­je­ni­gen bezeich­ne­te, die die Sun­derner Bevöl­ke­rung am wenigs­ten beein­träch­tig­te, und davor warn­te, ange­sichts von Unwäg­bar­kei­ten sei­tens der Bezirks­re­gie­rung, des Krei­ses und der Gerich­te womög­lich eines Tages mit lee­ren Hän­den dazu­ste­hen, übte CDU-Frak­ti­ons­chef Ste­fan Lan­ge hef­ti­ge Kri­tik. Der Antrag sei inhalt­lich nicht nach­voll­zieh­bar, weil zumin­dest Dörn­holt­hau­sen bei die­ser Flä­chen­aus­wahl voll im Schlag‑, Wind- und Schall­schat­ten der Wind­kraft­an­la­gen lie­ge. Vor allem aber sei das Vor­pre­schen mit dem unan­ge­kün­dig­ten Eil­an­trag nach den lan­gen gemein­sa­men Sit­zun­gen im inter­frak­tio­nel­len Arbeits­kreis Wind­kraft eine abso­lu­te Frech­heit und peinlich.

Der Schwarzstorch spielt mit

NRW-Umweltminister Remmel hat anlässlich des Internationalen tags der artenvielfalt den schwarzstorch als Repräsentanten des Hochsauerlandkreises ausgewählt. (Foto. Nach der aktuellen „Roten Liste der gefährdeten Arten in NRW“ sind etwa 45 Prozent der beobachteten Arten gefährdet, vom Aussterben bedroht oder ausgestorben. Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten, die als ausgestorben oder verschollen gelten, liegt in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 9 Prozent so hoch wie nie zuvor. Zwar konnte das Land zwischen 1999 und 2011 mit einer aktiven Naturschutzpolitik eine weitere Verschlechterung bei verschiedenen gefährdeten Arten abwenden. So sind Weißstorch, Uhu und Biber an vielen Stellen im Land wieder heimisch geworden. Dennoch drohen Tierarten wie die Kreuzotter, die Gelbbauchunke, die Mopsfledermaus oder der Feldhamster in absehbarer Zeit zu verschwinden, wenn nicht gegengesteuert wird. Wir stellen Ihnen hier – sozusagen stellvertretend – Arten aus Nordrhein-Westfalen vor, die landesweit gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind, die in einigen unserer Kreise und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens jedoch noch - oder aber aufgrund erfolgreicher Naturschutzmaßnahmen wieder - vorkommen. (Foto: ich / pixelio.de)
Ein Schwarz­storch (Foto: ich / pixelio.de)

Stadt­pla­ner Lars Ohlig war zuvor ins­be­son­de­re auf das Ansin­nen der Antrag­stel­ler ein­ge­gan­gen, die Süd­li­che Wald­flä­che-Süd zu erwei­tern und die Süd­li­che Wald­flä­che-Ost zu tei­len und nur den Bereich west­lich des Bönk­hau­ser Bachs zu berück­sich­ti­gen. In bei­den Fäl­len spielt der Schwarz­storch eine Rol­le. Die 1000-Meter-Schutz­zo­ne um einen kar­tier­ten Schwarz­storch­horst auf der Wal­des­hö­he wol­len die Antrag­stel­ler – zumin­dest teil­wei­se – der Wind­kraft­vor­rang­zo­ne zuschla­gen, weil der Horst nicht mehr vom Schwarz­storch bewohnt sei. Im öst­li­chen Gebiet wol­len sie dage­gen die bis­her nicht berück­sich­tig­te Flug­rou­te eines Schwarz­storchs als Begrün­dung für eine Tei­lung nut­zen. Ohlig hat­te in bei­den Fäl­len gra­vie­ren­de Gegen­ar­gu­men­te. Der Horst auf der Wal­des­hö­he sei 2013 letzt­mals von einem Schwarz­storch bewohnt wor­den und müs­se, so die Vor­schrift, noch fünf Jah­re berück­sich­tigt wer­den, auch wenn er nicht mehr genutzt wer­de, in die­sem Fal­le also bis 2018. Und für die Berück­sich­ti­gung der Flug­rou­te im öst­li­chen Gebiet sei ein neu­es Gut­ach­ten erfor­der­lich, das 25.000 bis 30.000 Euro kos­te. Für eine so hohe Aus­ga­be sei in einer Haus­halts­si­che­rungs­kom­mu­ne aber eine Dring­lich­keits­ent­schei­dung des Rates erfor­der­lich, und die sei nur zuläs­sig, wenn es kei­ne Alter­na­ti­ven gebe oder der Stadt wirt­schaft­li­cher Scha­den dro­he. Wenn das Gut­ach­ten ohne Eile regu­lär über den Haus­halt 2017 finan­ziert wer­de, sei der Zeit­plan, die Aus­wei­sung der Wind­kraft­vor­rang­zo­nen spä­tes­tens im zwei­ten Quar­tal 2017 abzu­schlie­ßen, nicht zu hal­ten. Zudem müss­ten im Sin­ne der Gleich­be­hand­lung auch alle ande­ren Schwarz­stör­che im Stadt­ge­biet neu unter­sucht wer­den, was zu Ver­än­de­run­gen auch in ande­ren Gebie­ten füh­ren könnte.

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4 Antworten

  1. Man konn­te nichts ande­res erwarten.
    Herr Lan­ge mal wie­der als Ver­hin­de­rer und grund­sätz­lich gegen alles, was die ande­re Par­tei­en vorschlagen.
    Mir tut der Bür­ger­meis­ter leid, mit sol­chen Men­schen kann man kei­ne Poli­tik machen.

  2. Nur weil viel­leicht ein paar Fak­ten nicht scha­den könnten:
    Die von der WISU gewünsch­te Berück­sich­ti­gung einer Stor­chen-Flug­rou­te im Osten der süd­li­chen Wald­flä­chen ist obso­let, da der im Arten­schutz­gut­ach­ten genann­te ehe­ma­li­ge Horst­baum längst umge­stürzt ist und ohne­hin auch vor­her jah­re­lang nicht mehr genutzt wur­de. Die WISU weiß das. Aber spie­len Fak­ten in die­ser Dis­kus­si­on über­haupt noch eine Rolle?

  3. Ste­fan Lan­ge: *Dörn­holt­hau­sen liegt voll im Schlag, Wind- und Schall­schat­ten* Kann mal jemand erklä­ren was das eigent­lich hei­ßen soll? Wind­schat­ten: Die Anla­gen lie­gen süd­öst­lich von D. Haupt­wind­rich­tung ist Wes­ten. Und Schlag- und Schall­schat­ten? komi­sche For­mu­lie­rung, aber wenn man ahnt was gemeint ist: Die Het­vert und der Haun­scheid lie­gen dazwi­schen, das sind rela­tiv hohe und stei­le Ber­ge. Herr Lan­ge kann die For­mu­lie­run­gen eigent­lich nur aus den Schrei­ben des Orts­vor­ste­hers von Sto­ckum haben. Und da frag ich mich, ob der eigent­lich nicht befan­gen ist, weil er selbst Flä­chen auf der Hel­le­fel­der Höhe besitzt.

  4. In der Beschluß­vor­la­ge für die SUI-Sit­zung vom 12.4. war auch wie­der mal von der soge­nann­ten „Umzin­ge­lung von Mein­ken­bracht“ die Rede.
    Die­se For­mu­lie­rung geht völ­lig an den Tat­sa­chen vor­bei. Nord­öst­lich von Mein­ken­bracht hat die Fa. Veltins als Grund­ei­gen­tü­mer ver­lau­ten las­sen, dass auf ihrem Grund kei­ner­lei Wind­kraft geplant sei, jetzt nicht und nicht in Zukunft.
    Nach Nor­den und Wes­ten hin erlaubt die Topo­gra­phie nur schwer­lich den Bau und den sinn­vol­len Betrieb von WEA.
    Nach Süd­wes­ten hin könn­te man WEA im Abstand von 1,4 bis 2,5 km (!) in Erwä­gung zie­hen. Aber hier dau­ernd von einer „Umzin­ge­lung“ zu spre­chen ist ein­fach falsch. Und fal­sche Behaup­tun­gen erschwe­ren die schwie­ri­ge Entscheidungsfindung.

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