Neheim/Hüsten. Am Freitag, 29. September, und Samstag, 30. September, finden in den Stadtteilen Neheim und Hüsten sowie in der Stadt Köln die traditionellen Donatoren-Feierlichkeiten statt.
Erinnerung an 1368
„Donator“ bedeutet „Schenker“. 1368 schenkte Graf Gottfried IV. von Arnsberg der damaligen Stadt Neheim einen Wald, den heutigen Stadtwald. Dabei dachte der Graf durchaus eigennützig: Zum einen sollten die Bürger der Stadt alljährlich für ihn und seine Gemahlin beten und eine „gesellige Zusammenkunft“ abhalten. Zum anderen war die Waldschenkung ein Teil mittelalterlicher Strukturpolitik: Der Wald sicherte langfristig das Wohlergehen der Stadt. Sein Ertrag sollte u.a. zum Unterhalt der Stadtmauer genutzt werden. Eine befestigte, gut funktionierende Stadt war im Mittelalter ein Mittel der Herrschaftssicherung.
Fahrt nach Köln
Traditionsgemäß werden die Donatoren-Feierlichkeiten jedes Jahr wechselnd vom Jägerverein bzw. von der Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist in Neheim in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert. In diesem Jahr hat der Neheimer Jägerverein die Organisation übernommen. Am kommenden Freitag, 29. September, reisen Bürgerinnen und Bürger, Ratsmitglieder, Fähnriche sowie Klassen der Graf-Gottfried-Grundschule und der Mühlenbergschule nach Köln, um am Grab des Grafen im Kölner Dom einen Kranz niederzulegen. Die Fahrt ist bereits komplett ausgebucht.
Graf-Gottfried-Spiel auf Ludgeriplatz
Eine langjährige Tradition sind inzwischen auch die Graf-Gottfried-Spiele und die Stütchenverteilung in Neheim und Hüsten: Am Samstag, 30. September, führt um 10.30 Uhr eine Theatergruppe der Graf-Gottfried-Schule in der Mendener Straße vor der Donatorenskulptur am Haus Strucken ein Graf-Gottfried-Spiel auf. Anschließend verteilen Ratsmitglieder die traditionellen Stütchen an Kinder und Erwachsene. Um 11.00 Uhr am gleichen Tag führen Schülerinnen und Schüler der Mühlenberg-Schule ihr Graf-Gottfried-Spiel in Hüsten in diesem Jahr auf dem Ludgeriplatz (Kneppergasse/Freiheitsstraße) auf. Natürlich werden auch hier Stütchen verteilt. Diese Graf-Gottfried-Spiele erinnern an den eigentlichen Schenkungsakt im Mittelalter. Alle Bürgerinnen und Bürger und natürlich alle Kinder sind herzlich eingeladen.
Bürgermeister von Olesno hält Festrede
Um 17.30 Uhr zelebriert der Pfarrer Stephan Jung in der Kirche St. Johannes Baptist Kirche den Dankgottesdienst zum Gedenken an Graf Gottfried IV. und seiner Gemahlin Anna. Anschließend wird ganz im Sinne des Grafen zur „geselligen Zusammenkunft“ geladen. Den Festvortrag wird Sylwester Lewicki, Bürgermeister der Stadt Olesno, aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Partnerschaft von Olesno und Arnsberg halten. Der Spendenerlös ist für die Förderung des internationalen Jugendaustausches bestimmt.