
Oeventrop. Der Jubel war riesig unter der Oeventroper Vogelstange, als Ferdi Geiz um 10.20 Uhr den kleinen Restvogel von der Stange holte. „Immer wieder Dinschede…“ hallte es aus Dutzenden von Kehlen. Denn für die Dinscheder Kompanie war eine lange Durststrecke zu Ende gegangen. 2009 hatte sie im Wettstreit der drei Ruhrdörfer zuletzt den König gestellt. Auch für Ferdi Geiz, den früheren Geschäftsführer der Bruderschaft, war es diesmal das verflixte siebente Jahr. Zum siebenten Mal stand er unter der Vogelstange und endlich mit Erfolg. Regieren wird der 53-jährige Betriebswirt im 250-jährigen Jubiläumsjahr der Bruderschaft zusammen mit Ehefrau Petra.
Finale wie ein Elfmeterschießen

„Spannend wie ein Elfmeterschießen“ sei das Finale, sagte Pastor Ernst Thomas, der das Vogelschießen unter den Buchen kommentierte. Denn der Vogel, dem sein Erbauer 150 bis 170 Schuss gegeben hatte, war am Hals schnell schlank geworden und hatte auch schon seinen Schwanz abgeworfen, als Christian Frohwein im 92. Schuss den Korpus an einem Stück abschoss. Die Oeventroper Kompanie wollte schon die Titelverteidigung bejubeln, aber die Schießmeister winkten ab. „Ein Fitzelchen vom Vogel“, so Pastor Thomas, war noch im Kugelfang verblieben. Es dauerte noch 13 Schuss, bis Ferdi Geiz für klare Verhältnisse sorgte.
Jede Kompanie mit zwei Kandidaten
Nach alter Regel hatte jede der drei Kompanien jeweils drei Schuss hintereinander. Alle drei Kompanien schickten jeweils zwei Kandidaten ins Rennen. Für Oeventrop schossen Christian Frohwein und Florian Hesse, für Glösingen Marc Vollmer und Tim Flinkerbusch, für Dinschede neben dem neuen König noch Benjamin Bräutigam. Als aktueller Regent wird Ferdi Geiz auch mitschießen, wenn beim Oeventroper Jubiläumsschützenfest vom 26. bis 28. August der Jubiläumskönig ermittelt wird.
Den Oeventroper Schützengeck schoss Hendrik Basler ab.