Arnsberg. „Neue Chancen nutzen für Jugendliche und Stadt“ war in großen Lettern auf die Leinwand im Kaiserhaus projiziert. Ein Thema, das offensichtlich interessierte. Bürgermeister Hans-Josef Vogel blickte beim Startschuss des Projekts Generation Zukunft Arnsberg im Kaiserhaus in einen gut gefüllten Saal und lobte nicht nur die tolle Beteiligung, sondern auch die großartige Mischung des Publikums. Die eine Hälfte der etwa 200 Teilnehmer waren Jugendliche – Schüler aller Schulformen und Auszubildende – und Multiplikatoren, die die Ergebnisse des Projekts in ihr Umfeld tragen, die andere Hälfte Erwachsene aus Schulen, aus der Wirtschaft, aus Behörden. Ihnen allen gab der Bürgermeister nicht nur die Aufforderung mit auf den Weg, aus der Stadt eine Mitmach-Stadt zu machen, sondern auch das Thomas-Mann-Zitat „Wenn man sich kennen lernt, kommt das Verstehen von selbst.“
„Ihre Antworten sind unsere Aufgaben“
Das Projekt basiert auf dem Ergebnis der Jugendbefragung von knapp 2000 jungen Arnsbergern, wurde von der Stadtverwaltung ein halbes Jahr vorbereitet und wird von der Bürgerstiftung unterstützt. Ein gutes weiteres halbes Jahr ist für die Projektarbeit vorgesehen, die mit sieben aufeinander folgenden Workshops bis September dauert und mit gemeinsamer systematischer Herangehensweise die besten Ideen auch umsetzen soll. „Ihre Antworten sind unsere Aufgaben,“ sagte der Bürgermeister und wünschte sich, dass die jungen Arnsberger, die sich laut Umfrage ja in ihre Mehrheit gerne mehr engagieren würden, die Stadt „richtig auseinandernehmen“.
Offenbar sei die Gesellschaft bisher nicht in der Lage, der Jugend die richtigen Angebote zu machen, wertete Vogel die Ergebnisse der Umfrage, die in den Bereichen Kulturangebot, Information und berufliche Perspektive weniger positiv ausfielen als etwa bei Sport- und Gastronomie. Vogel sprach von den drei „E“ als Gelingbedingungen für Veränderungen, den eigenen eigenständigen Zielen, der sozialen Eingebundenheit im Team und schließlich den Erfolgserlebnissen. Und von einer Grundbedingung, der Öffnung aller Institutionen.
„So wenig Provinz war noch nie“
„So wenig Provinz war noch nie,“ sagte Dr. Stefan Guht, stellv. Vorsitzender der Bürgerstiftung, und motivierte die Projektteilnehmern mit den Worten: „Wir sind dankbar, dass wir Sie unterstützen dürfen, denn Sie gestalten die Zukunft in unser aller Interesse.“ Denn das Projekt beinhalte alle Ideen der Bürgerstiftung, das Zusammengehen von Alt und Jung, von Arbeit, Freizeit und Kultur sowie die digitale Widerspiegelung des Ganzen. „Auf Euch kommt es jetzt an,“ rief dann der Projektbegleiter Andreas Wolf den Teilnehmern zu. Er findet die Beteiligung „sensationell“ und ist sicher, dass bei so viel Vielfalt der Erfolg nicht ausbleibt.
In sieben Schritten zu Ergebnissen
Im ersten Arbeitsschritt haben dann in vier Fokusgruppen die Jugendlichen sowie die Vertreter von Wirtschaft, Bildung und Freizeit getrennt Vorschläge formuliert. Die sollen im nächsten Schritt gemeinsam bewertet werden, um sie dann auch den anderen Fokusgruppen zu präsentieren und die gemeinsam ausgewählten weiterzuverfolgen. In erneuter Gruppenarbeit sollen die Ideen optimiert, dann präsentiert und schließlich gemeinsam verabschiedet werden. Bei der Abschlussveranstaltung am 25. September im Kulturzentrum sollen schon erste Ergebnisse präsentiert werden.
Jeder, der sich für das Projekt interessiert kann sich in den nächsten Monaten über den aktuellen Stand im Internet unter www.arnsberg.de/generation-zukunft-arnsberg/projekt/index.php informieren oder in der eigens eingerichteten Facebook-Gruppe mitdiskutieren.