Herdringen. Sie ist 330 Gramm schwer, besteht aus 925-er Sterling-Silber und zeigt die traditionellen Wappen aller 15 Ortsteile sowie das neue Logo der Stadt Arnsberg – die neue Kette für den Arnsberger Stadtschützenkönig, die am Dienstag auf der Freilichtbühne Herdringen vorgestellt wurde. Ebendort wird sie am Samstag, 19. September den ersten Arnsberger Stadtschützenkönig zieren, der durchaus auch eine Frau sein kann. Denn unter den 20 Majestäten, die beim 1. Arnsberger Stadtschützenfest auf die traditionelle Herdringer Krähe schießen werden, sind auch zwei Königinnen aus Bachum und vom Mühlenberg.
Gelungenes Werk von Goldschmiedin Catrin Petrikat
„Sie ist erst um halb zehn fertig geworden,“ sagte die Oeventroper Goldschmiedin Catrin Petrikat, als sie zwei Stunden später das gute Stück präsentierte. „Nicht zu früh und nicht zu spät,“ sagte Bürgermeister Hans-Josef Vogel, der hofft, dass mit dieser Kette und dem dazugehörenden Fest das gesamtstädtische Bewusstsein weiter wächst. Catrin Petrikat erntete viel Lob für ihre Arbeit, die sie unentgeltlich geleistet hat. Als engagierte Goldschmiedin habe sie die Wappen nicht nur eingraviert, sondern in rund 70-stündiger Arbeit im Halbrelief herausgearbeitet, sagte sie, und dass habe unheimlich viel Spaß gemacht. Die Goldschmiedin gab ihre Arbeit und die Sparkasse gab das Silber dazu. Man habe sich an die Sparkasse gewandt, weil die schon vor 40 Jahren die neue Arnsberger Bürgermeisterkette gesponsert habe, sagte der Bürgermeister. Und Sparkassenchef Norbert Runde fügte hinzu, er habe nicht lange überzeugt werden müssen, denn schließlich hätten Schützenwesen und Sparkasse gemeinsam, dass sie die ganze Bevölkerung mit einbeziehen, und die Sparkasse unterstütze es gerne, wenn die Arnsberger in der Gemeinschaft ihren Spaß haben.
Zwei Freibierfeste in Holzen und Herdringen
Thomas Reiß, Hauptmann der Herdringer Schützen, und Thomas Lepping, 1. Brudermeister der Holzener Schützen, stellten zusammen mit Karin Glingener vom Bürgermeisterbüro den Programmflyer für das zweitägige Fest vor. Am Freitag, 18. September geht es um 16.30 Uhr in Holzen mit dem 1. Fest der Arnsberger Jungschützen los. 14 Jungschützenkönige werden unter er Vogelstange antreten. Auch für den Stadtjungschützenkönig gibt es eine neue Kette, allerdings deutlich schlichter als die Königskette. Abends wird in der Holzener Halle die Jungschützenparty mit DJ Mega Mats gefeiert. Das 1. Fest der Arnsberger Schützen beginnt am Samstag, 19. September mit dem Empfang der Königspaare auf der Freilichtbühne Herdringen, der in diesem Jahr den traditionellen Empfang im Historischen Rathaus in Arnsberg ersetzt. Nach dem Vogelschießen auf der Freilichtbühne geht es im Festzug in die Herdringer Halle, wo mit Blasmusik, Biergartenmusik und Tanzmusik gefeiert wird. Thomas Reiß rechnet mit knapp 600 Uniformierten und mindestens 20 Fahnen der Arnsberger Vereine im Festzug, dazu fünf Musikgruppen. An beiden Tagen gibt es unter der Vogelstange Getränke zum Selbstkostenpreis von einem Euro pro Flasche. Abends werden Freibierfeste gefeiert. Der Eintritt dazu kostet in Holzen 20 Euro für Herren und 15 für Damen, in Herdringen 25 für Herren und 20 für Damen.
Unkompliziertes Fest und viel Spaß
Reiß und Lepping betonten auch, dass bei ihrem Konzept Leichtigkeit, Unkompliziertheit und Spaß im Vordergrund stehen. So soll es keine pompösen Festzüge geben und keine großen finanziellen Risiken für die Ausrichter, die sich jeweils auf einen Veranstaltungstag konzentrieren können. Es solle ein einfaches, aber schönes Fest gefeiert werden, zu dem nicht nur Schützen, sondern alle Arnsberger eingeladen seien. „Wenn am Ende des Tages ein anderer Verein seine Hand hebt und sagt, er wolle es in drei Jahren auch mal versuchen, haben wir unser Ziel erreicht,“ sagt Thomas Reiß. Und Thomas Lepping fügt hinzu, dass das Beispiel Holzen zeigen solle, dass auch die kleineren Vereine ohne Probleme einen Teil des Stadtschützenfest ausrichten können. Beide betonen, dass man Feste der Gemeinschaft feiern wolle. Dazu werde die Ungezwungenheit des Freibierfestes beitragen, bei dem man mit jedem mal ein Bierchen trinken könne. Dazu solle aber auch beitragen, dass in den Festzügen nicht hinter Schildern in starren Vereinsabordnungen marschiert werde. Alle Fahnen vorweg, dann der neue König, dahinter seine Kontrahenten als Quasi-Hofstaat, dann alle anderen Schützen in buntem Haufen, so solle marschiert werden.
Bierprobe auf dem Hof
Bereits am kommenden Sonntag laden die Herdringer Schützen ab 17 Uhr zur Bierprobe mit dem Spielmannszug Herdringen auf den Hof der Gemeinschaftshalle – oder bei schlechtem Wetter in die Halle – ein. Dann kann der eigens zur Erinnerung an das 1. Arnsberger Stadtschützenfest angefertigte Pin erstmals erworben werden. Außerdem ist Gelegenheit, letzte Informationen auszutauschen und Fragen zu beantworten.