Arnsberg. Der Arnsberger Folkclub lädt zum Konzert „Lieder eines Lebendigen – Georg Herwegh (1817–1875) – Poet & Rebell“ mit der Gruppe „Die Grenzgänger“ am Donnerstag, 23. November 2017 um 20 Uhr in der Alten Bibliothek Kloster Wedinghausen ein.
Jahrestag des Anschlags von Mölln
Am Tag dieses Auftritts, dem 23. November, jährt sich der „Möllner Anschlag“ zu 25. Mal. Dieser feige Brandanschlag, bei dem die 10-jährige Yeliz Arslan, die 14-jährige Ayşe Yilmaz und die 51-jährige Bahide Arslan von zwei Neonazis aus rassistisch-politischen Motiven ermordet wurden, findet sich heute symbolhaft mit den Anschlägen von Rostock, Solingen und Hoyerswerda in vielen deutschen und internationalen Geschichtsbüchern. „Damit wurde Deutschland vor 25 Jahren deutlich genug gewarnt. Heute sind nach ‚globaler Flüchtlingskrise‘, dem faktischen Verfall der Menschenrechte, Pegida und dem Einzug der AfD in den Bundestag weitere Enthemmung und Verbreitung fremdenfeindlicher und rassistischer Ressentiments gesellschaftliche Normalität. Dies ist ein Anlass für den Arnsberger Folkclub e.V., um am Jahrestag von Mölln mit dem Konzert der Gruppe ‚Die Grenzgänger‘ dazu Stellung zu beziehen“, so der Vorsitzende Manfred Kerl.
Georg Herwegh – mutiger Streiter für Demokratie
Die „Grenzgänger“ sind Spezialisten für solche Themen. Immer wieder greifen die vier exzellenten Musiker mit ihren Liedern und Texten auf eine positive Weise Themen und Begebenheiten der deutschen Geschichte und ihre oft schmerz- und leidensreiche Wege auf, um durchaus ermutigend für ein zukünftig weltoffenes, menschenfreundliches und demokratisches Leben in Deutschland einzutreten. Das Programm der Grenzgänger am 23. November heißt „Lieder eines Lebendigen“. Die Grenzgänger spielen Lieder von Georg Herwegh (1817–1875), einem der populärsten deutschsprachigen Dichter des 19. Jahrhunderts, mutigem Streiter für Demokratie und vorausschauendem Europäer. Der Zeitgenosse von Heinrich Heine, Hoffmann von Fallersleben, Karl Marx und Ferdinand Lassalle floh mit 22 Jahren in die Schweiz, um einer Haftstrafe wegen „Subordination“ und der Zwangsrekrutierung zu entgehen.
Zwei Jahre später gelang ihm mit den „Gedichten eines Lebendigen“ einer der größten literarischen Erfolge im Deutschland des 19. Jahrhunderts, was ihm sogar eine Privataudienz beim preußischen König einbrachte, der ihn aber anschließend des Landes verwies. In der 1848-er Revolution kämpfte er gemeinsam mit seiner Frau Emma in der von ihnen aufgestellten Deutschen Demokratischen Legion. Manche seiner Lieder wirken bis heute, wie die Zeilen „Alle Räder stehen still / wenn dein starker Arm es will“ aus dem Bundeslied des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, dem Vorläufer der SPD, deren Gründungsmitglied er war. Bis heute gibt es keine umfassendere musikalische Würdigung seiner Lieder, von denen viele aber auch heute noch von großer Aktualität sind.
Positive Pressestimmen
Über die CD der Grenzgänger „Lieder eines Lebendigen“ gibt es zahlreiche positive Pressestimmen:
CD der Woche auf Bayern 5: „Eine der spannendsten,interessantesten und schönsten Folkproduktionen des Jahres! (Bernhard Jugel)
„Die ‚Lieder eines Lebendigen‘ haben eine Gänsehaut erzeugende Auffrischung erfahren. Dabei bestätigen Die Grenzgänger ihren Ruf, eine virtuose wie ausgesprochen emotionale Gruppe zu sein. Das Quartett zählt zu den führenden Vertretern seiner Zunft in Deutschland, falls es nicht sogar außer Konkurrenz fällt.“ (MusicReviews)
„Äußerst dynamische und genial arrangierte akustische Folkmusik.“ (Melodie & Rhythmus)
„Der Kampf einer ganzen Generation……gerät zur mitreißenden Faszination….und schnell bemerken wir, was womöglich das eigentliche Ansinnen der Grenzgänger ist. Das 1848 nicht weit weg, sondern heute, morgen, übermorgen ist. Und Georg Herwegh – überraschend modern.“ (David Wonschewski auf „Ein Achtel Lorbeerblatt“)
Überaus gekonnt! (Kultur-Punkt, Schweiz)
Konzert in der Alten Bibliothek
- Termin: Donnerstag, 23. Nov. 2017, 20 Uhr, Alte Bibliothek Kloster Wedinghausen, Klosterstr. 11
- Kartenreservierungen unter Tel. 02937 5041032 oder Email info@arnsberger-folkclub.de
- Der Eintrittspreis beträgt 14,- € und ermäßigt 10,- €.