Neheim. Die ersten zehn Personen aus unterschiedlichen Leuchtenunternehmen wurden nach bestandener Prüfung vom Bildungsinstitut der IHK Hellweg-Sauerland zu zertifizierten Fachkräften im Leuchtenvertrieb ernannt.
„60 Stunden Weiterbildung“
Durchweg strahlende Gesichter zeigten sich bei der Übergabe der Zertifikate zum neuentwickelten Weiterbildungskurs, der sich an kaufmännische und vertriebliche Mitarbeiter der Branche richtet. Nach 60 Stunden Weiterbildung im Lichtforum NRW und Prüfung durch das Bildungsinstitut der IHK beurteilten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun ihre neuen Fähigkeiten. Denn im Kurs wurden nicht nur Grundkenntnisse aufgefrischt, sondern auch durchaus komplexere Sachverhalte vertieft. Gleichwohl immer so, dass die technischen Aspekte auch ohne entsprechendes Vorwissen gut verständlich waren. Der inhaltliche Mix reichte von LED, Licht- und Leuchtentechnik über elektrotechnische Grundlagen zu Aspekten der Steuerung von modernen Leuchten. Doch auch Hintergründe zum Beleuchtungsmarkt und den Vertriebsorganisationen und das Marketing in sozialen Netzen standen auf dem Lehrplan.
„Ein Muss für Mitarbeiter der Leuchtenbranche“
Hoher Wert wurde dabei auf praktische Erfahrungen gesetzt – beispielsweise bei der eigenhändigen Montage von unterschiedlichen Leuchten. Die Reaktionen der Teilnehmer fielen dabei durchweg positiv aus. Der Kurs „müsste ein Muss für Mitarbeiter der Leuchtenbranche sein“, äußerte beispielsweise ein „alter Hase“, der bereits seit Jahrzehnten im Vertrieb der Leuchtenbranche tätig ist. Er konnte vorhandenes Wissen festigen und Neues mitnehmen. Auch die jüngeren Absolventen, die sich im Abschluss ihrer Ausbildung befinden, sahen „ein perfektes Konzept für den Einstieg“ in ihren zukünftigen Beruf. Dabei war ganz gleich, ob die Teilnehmer aus Leuchtenunternehmen des technischen oder des dekorativen Lichts kamen, denn „jeder hat die ein oder andere Lücke“. Und so ist es den Teilnehmern nach dem Kurs möglich, „qualifiziertere Aussagen bei Kundenanfragen“ zu machen, „ohne gleich die Techniker“ im Unternehmen zu befragen. Eine Teilnehmerin bestätigte dabei, dass sie zuvor schon tagtäglich mit lichttechnischen Kennwerten umgehen musste, nach dem Kurs hingegen eine sichere Vorstellung davon habe.
Gegenstück zur Fachkraft Licht- und Leuchtentechnik
Ermöglicht wurde der neue Zertifikatskurs im Rahmen des Förderprojektes „QLi“, das das Lichtforum NRW nicht nur in eine Zusammenarbeit mit dem Bildungsinstitut der IHK brachte, sondern auch in eine Kooperation mit dem Arnsberger Jobcenter, das einen Teilnehmer in den Kurs entsenden konnte. Dieser lobte die Praxisorientierung des Kurses und hofft nun, sich besser im Arbeitsmarkt aufstellen zu können. „Mit dem neuen Zertifikatskurs, schöpfen wir nicht nur das vorhandene Fachkräftepotenzial in den Leuchtenunternehmen, sondern auch bei noch branchenfremden Personen“, betont der Geschäftsführer des Lichtforum NRW, Dennis Köhler. Roman Bohle vom Bildungsinstitut der IHK bestätigt dabei, dass die Fachkraft im Leuchtenvertrieb „das kaufmännische Gegenstück zur technisch geprägten Fachkraft Licht- und Leuchtentechnik“ ist, „die wir im Herbst 2018 zum ersten Mal ausgebildet haben“. Beide Kurse werden im zweiten Durchlauf ab April 2019 erneut stattfinden.
- Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung unter: www.seminare.lichtforum-nrw.de