Neheim. „Klimaneutral und offen“ soll das Arnsberger Rathaus werden. Dafür hat die Stadt einen Wettbewerb ausgeschrieben und will den Siegerentwurf umsetzen. Ob es allerdings mit der Sanierung wie geplant im kommenden Jahr losgehen kann, ist derzeit fraglich. Es gibt plötzlich Bemühungen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, das 50 Jahre alte Gebäude komplett unter Denkmalschutz zu stellen. Und der Denkmalschutz lässt sich wohl bauphysikalisch mit dem geplanten klimaneutralen Umbau nicht unter einen Hut bringen.
Derzeit im Dialog mit dem LWL
„Nicht zu glauben, wer ist denn auf die Idee gekommen?“, sagte der Ausschussvorsitzende Klaus Humpe, als Jürgen Kilpert, Leiter des städtischen Immobilien-Service, im Bezirksausschuss Neheim vom aktuellen Stand berichtete. Beim LWL sei man derzeit dabei, in ganz Westfalen Objekte aus den 1950-er und 1960-er Jahren zu betrachten. Das Arnsberger Rathaus wolle man komplett unter Schutz stellen. Aber noch sei es nicht so weit. Die Stadt Arnsberg vertrete eine andere Auffassung und derzeit befinde man sich im Dialog mit Münster, so Kilpert, der auf Nachfragen der Politiker nicht näher auf den derzeitigen Stand der Gespräche und deren voraussichtliche Dauer eingehen wollte, um die Situation nicht weiter zu befeuern.
Energieverbrauch und Arbeitsklima
Das Gebäude stamme aus einer Zeit, als Energieverbrauch noch keine Rolle spielte, sagte Kilpert. An der Energiebilanz müsse dringend etwas getan werden, ebenso am Arbeitsklima. Im Rathaus sei es laut und im Sommer unerträglich heiß. Ohne Eingriffe in die Substanz werde man das nicht verändern können. Kilpert zeigte aber sich zuversichtlich, auch in Münster offene Ohren zu finden: „Da sitzen keine Träumer, sondern Fachleute, mit denen man reden kann.“ Klaus Humpe wünschte „viel Erfolg auf steinigem Weg“.
Noch läuft die erste Phase des Umbaus übrigens nach Plan. Derzeit stehe man kurz vor Ende der Grundlagenermittlung, habe aktuell gerade den Statiker im Haus gehabt, sagte Kilpert. Fakten dürfe man nach derzeitigem Stand allerdings nicht schaffen.
Eine Antwort
Es klingt ja fast wie ein verspäteter Aprilscherz. Als ich die erste Pressemeldung dazu gelesen habe, dachte ich es würde sich um das alte Rathaus in Arnsberg handeln. Hier würde mich doch mal interessieren, mit welcher Begründung das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Das ganze Gebäude besteht aus alten Waschbetonplatten und wie man von Angestellten aus dem Haus hört rieselt zum Teil das Ungeziefer aus der Decke. In den neuen Bundesländern ist man froh wenn man diese alten Waschbeton-Häuser abreißen kann. Eine vernünftige Dämmung gibt es wohl auch nicht und was da sonst noch so an Materialien verbaut ist, will man gar nicht so genau wissen. Hier kann man nur hoffen, das letztlich die Vernunft siegt und man die Idee genau so schnell wieder begräbt, wie sie für die Arnsberger Bürger gekommen ist.