Dank Schülergruppe ist Marketing der Ausbildungsmesse jetzt „mehr von heute“

„Wir hat­ten da ein klei­nes Alters­pro­blem,“ räum­te Bernd Lep­ski ein, denn die­je­ni­gen, die bis­her die Mes­se vor­be­rei­te­ten, sei­en alle mehr oder weni­ger weit jen­seits der 30, hät­ten aber die Auf­ga­be, 14- bis 16-Jäh­ri­ge anzu­spre­chen. Hil­fe kam uner­war­tet von Achim Dymek vom Franz-Stock-Gym­na­si­um. Er sei gebür­ti­ger Arns­ber­ger, der nach sei­nem Refe­ren­da­ri­at als Leh­rer ger­ne in sei­ne Hei­mat­stadt zurück­ge­kehrt sei und sich über­legt habe, wie er unter Ein­satz sei­nes päd­ago­gi­schen Geschicks die Wei­ter­ent­wick­lung des Stand­orts Arns­berg mit­ge­stal­ten kön­ne, berich­te­te er. Ein Freund von der Home­ba­se Sau­er­land habe ihn auf die Aus­bil­dungs­mes­se hin­ge­wie­sen und deren Macher sei­en alle sofort begeis­tert gewe­sen, als er ein Pro­jekt mit sei­nen Schü­lern vor­ge­schla­gen habe. Auch die Reso­nanz unter den Schü­ler sei grö­ßer als erwar­tet gewe­sen, denn elf hät­ten sich für die­se halb­jäh­ri­ge frei­wil­li­ge Akti­on außer­halb des Unter­richts gemel­det. Bewusst habe er den Jahr­gang 10 ange­spro­chen, weil die­ser im Schul­jahr zuvor selbst die Aus­bil­dungs­mes­se besucht habe und noch nicht im Abitur­stress stecke.

Schüler freuen sich über Erfolgserlebnisse

Den Schü­lern und Schü­le­rin­nen – die in der Grup­pe deut­lich in der Mehr­heit sind – hat es nach eige­nem Bekun­den viel Spaß gemacht. Nach dem Start im Sep­tem­ber gab es monat­li­che Tref­fen und krea­ti­ve Arbeit in vier Unter­grup­pen. „Wir waren ganz nah dran,“ sag­te ein Teil­neh­mer, der sich freu­te, dass vie­le Vor­schlä­ge auch tat­säch­lich umge­setzt wur­den. Die vier Schü­ler­grup­pen beschäf­tig­ten sich mit dem Mes­se-Fly­er und dem Mes­se-Pla­kat, mit einen Farb­leit- und Rou­ten­sys­tem und mit den Firmensteckbriefen.

„Eigene Zukunft selbst in die Hand nehmen!“

Den Slo­gan „Nimm Dei­ne Zukunft selbst in die Hand!“ visua­li­sier­ten die Schü­ler auf Fly­er und Pla­kat mit einem neu­en Logo, dass eine Hand mit einer Wahr­sa­ger­ku­gel zeigt, in der Sym­bo­le für ver­schie­de­ne Berufs­grup­pen zu sehen sind. „Es geht doch dar­um, dass wir jetzt auf eige­nen Bei­nen ste­hen und Ver­ant­wor­tung für uns selbst über­neh­men müs­sen,“ sag­te eine Schü­le­rin. Aus einem bis­he­ri­gen Fly­er-Text, den sie ganz gut fan­den und des­halb weit­ge­hend unver­än­dert lie­ßen, haben die Schü­ler des­halb auch nur den Satz gestri­chen, dass man zusam­men mit den Eltern zur Mes­se gehen kön­ne. „Das ist doch uncool,“ sag­te eine Schülerin.

Auf farbigen Routen durch Gewirr des Kaiserhauses

Aus eige­ner Erfah­rung wuss­ten die Schü­ler auch, dass es schwie­rig ist, in den andert­halb Stun­den, die jede Schul­klas­se für den Besuch der Aus­bil­dungs­mes­se zur Ver­fü­gung hat, über­haupt alle Stän­de anzu­lau­fen, die einen inter­es­sie­ren. Die Grup­pe hat des­halb ein Farb­leit­sys­tem geschaf­fen. Blau steht für kauf­män­ni­sche Beru­fe, rot für tech­ni­sche Beru­fe, grün für sozia­le Beru­fe und gelb für öffent­li­chen Dienst und Bil­dung. Im Fly­er bekommt jeder Aus­stel­ler eine oder meh­re­re Farb­mar­kie­run­gen und zusätz­lich wur­den Rou­ten für alle vier Far­ben ange­legt, die die Schü­ler durch die recht unüber­sicht­li­che Archi­tek­tur des Kai­ser­hau­ses füh­ren, wo die Aus­stel­ler auf meh­re­ren Eta­gen unter­ge­bracht sind.

Steckbriefe mit Handy abfotografierbar

Die letz­te Grup­pe hat sich schließ­lich die Steck­brie­fe vor­ge­nom­men, wie sie jeder Aus­stel­ler an sei­nem Stand hat. Die sei­en meist zu lang und unüber­sicht­lich gewe­sen, so die Schü­ler. Sie haben jetzt jeden Steck­brief so gestal­tet, dass er von Besu­chern, die in Eile sind, mit dem Han­dy abfo­to­gra­fiert wer­den kann. Dann kön­ne sich jeder die Infos hin­ter­her abru­fen und dann ent­schei­den, wo er am Sams­tag bei einem zwei­ten Besuch mit mehr Zeit hin­ge­hen kann. Denn das ist kla­res Ziel der Schü­ler, mög­lichst vie­le ihrer jün­ge­ren Mit­schü­ler dazu zu bewe­gen, auch am zwei­ten Tag auf die Aus­bil­dungs­mes­se zu gehen. An die­sem Sams­tag wer­den sie auch selbst dort­hin gehen und schau­en, wie ihre Ver­bes­se­run­gen ankommen.

Wfa will weiter  mit Schülergruppen arbeiten

„Wir sind deut­lich bes­ser auf­ge­stellt als im Vor­jahr,“ zeigt sich Bernd Lep­ski sehr zufrie­den mit der Arbeit der Schü­ler und erwar­tet, dass im kom­men­den Jahr an deren Kon­zept nicht viel ver­än­dert wer­den muss. Gleich­wohl will er die Zusam­men­ar­beit mit Schü­ler­grup­pen unbe­dingt fort­set­zen, denn es gebe noch so vie­le mög­li­che Arbeits­fel­der. Auch Achim Dymek zieht eine posi­ti­ve Bilanz. Ein sol­ches Pro­jekt sei prä­gend und frucht­bar für die Lebenserfahrung.

Dieses Jahr 70 Aussteller

Dirk Hoff­mann von der wfa berich­te­te, dass durch eine neue Standstruk­tur die Zahl der Aus­stel­ler von 53 auf 70 gestei­gert wer­den konn­te. Neu dabei sind unter ande­rem die Sun­derner Unter­neh­mens­ko­ope­ra­ti­on Ein­sU, die zwölf Fir­men ver­tritt, Perstorp Che­mi­cals, das Amts­ge­richt Arns­berg, die Bar­mer GEK Kran­ken­kas­se oder auch Infi­ne­on aus War­stein. Neben den Stän­den der Aus­stel­ler wird es auch wie­der das IHK-Speed­da­ting geben, bei dem min­des­tens 17 Fir­men mit­ma­chen, sowie sechs Vor­trä­ge zu brand­ak­tu­el­len The­men vom Dua­len Stu­di­um bis zu opti­ma­len Bewer­bungs­un­ter­la­gen. In Zusam­men­ar­beit mit der Schü­ler­grup­pe ist auch am elek­tro­ni­schen Auf­tritt der Aus­bil­dungs­mes­se gear­bei­tet wor­den. Die App ist deut­lich ver­bes­sert wor­den und jetzt schon im Store ver­füg­bar. Zudem gibt es erst­mals eine Face­book-Sei­te und in den letz­ten Tagen vor der Mes­se wird es Push-Wer­bung geben.

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