Arnsberg. Das Arnsberger Pfadfinderhaus ist in die Jahre gekommen: Die so genannte Bockstation unterhalb des Lüsenbergs muss dringend renoviert und saniert werden. So muss die Heizung ausgetauscht, und die Innenräume sollen für die Jugendarbeit des Verbandes nutzbarer gemacht werden. Zu den größten anfallenden Arbeiten gehört der Bau einer neuen Abwassergrube. Dafür hoffen die Arnsberger Pfadfinder vom Stamm „Liebfrauen“ in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) nun auf die Unterstützung vieler Arnsberger. Bei so genannten Crowdfunding, das in Zusammenarbeit mit der Volksbank Sauerland durchgeführt wird, kann jeder mithelfen, die Bockstation zu erhalten und dafür spenden.
Drei Jahrzehnte genutzt
In und an der Bockstation in Arnsberg sind noch bis in die 1980-er Jahren Ziegen gehalten worden. Dann wurde das Haus für die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben und stand einige Jahre leer. 1985 haben die Arnsberger Pfadfinder sich um das Gebäude bemüht und mit der Stadt Arnsberg als Eigentümerin gesprochen. Mit großer Eigenleistung und einigen Spenden wurde das Haus für die Arbeit bei den Pfadfindern hergerichtet: Jugendräume für die verschiedenen Stufen der Pfadfinder sowie Toiletten sind in das Haus gebaut worden. Über einen Zeitraum von rund 30 Jahren konnten die Pfadfinder das Haus nutzen. 2017 wurde die Bockstation dann aus Gründen des Brandschutzes geschlossen. Bei einer genauen Betrachtung des Gebäudes wurde auch die schadhafte Abwassergrube entdeckt.
Naturnahes Erlebnis
„Über Jahre hinweg ist am Haus immer wieder renoviert worden“, erklärte die Stammesvorsitzende Britta Schwingenheuer, fast alles davon in Eigenleistung und mit großem Einsatz von handwerklich begabten Unterstützern. Und so ist bereits ein Teil der diesmal fälligen Arbeiten in Eigenleistung angegangen worden. Aber leider lässt sich nicht alles selber reparieren: Ausgerechnet die Bauarbeiten für die neue Abwassergrube können nur von einer Fachfirma erledigt werden. „Die Grube am Haus muss komplett ersetzt werden“, beschreibt Niclas Lamberty, Stammesvorsitzender, der die nötigen Arbeiten am Haus im Blick hat. Schon seit weit mehr als einem Jahr können in der Bockstation keine Gruppenstunden mehr abgehalten werden. Rund 60 Kinder und Jugendliche sind seitdem gezwungen, auf andere Räumlichkeiten auszuweichen. Eine Unterstützung für die Arbeit der Pfadfinder, aber kein Ersatz für das naturnahe Erleben an der Bockstation.
Unterstützung schon mit fünf Euro
„Wir hoffen nun, mit dem Crowdfunding die noch fehlende Unterstützung der Arnsberger bekommen zu können“, sagt Stammesvorsitzende Britta Schwingenheuer. Das Prinzip ist in der Stadt schon bekannt, und einige Vereine konnten bereits von der Aktion nach dem Motto „viele schaffen mehr“ profitieren. Alle, die einen Betrag von mindestens fünf Euro dazu beisteuern, leisten wichtige Unterstützung für die Jugendarbeit, denn für jede Spende ab fünf Euro gibt es fünf Euro von der Volksbank dazu. Alle Informationen zum Projekt und dem, was dahinter steckt, finden sich auf einer dazu gehörigen Internetseite.