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Corona dämpft den Bummelspaß: Bis zu 20 Prozent weniger Passanten gezählt

Arnsberg/Sundern/Meschede/HSK. Die Ein­schrän­kun­gen durch Coro­na wir­ken sich auch auf die Lust der Men­schen aus, in den Innen­städ­ten zu bum­meln. In einer aktu­el­len Erhe­bung der Pas­san­ten­fre­quen­zen hat die IHK Arns­berg Hell­weg-Sau­er­land fest­ge­stellt, dass der Besuch der Pas­san­ten zu den bekann­ten Spit­zen­zei­ten deut­lich hin­ter dem der Vor­jah­re zurück­bleibt. Dar­über infor­miert die IHK Arns­berg Hell­weg-Sau­er­land in einer Mit­tei­lung an die Öffentlichkeit.

„AHA“-Regeln als lästig empfunden

Sorg­los durch eine der hei­mi­schen Innen­städ­te schlen­dern, sich aus­gie­big den neu­es­ten Mode­trends wid­men, Ehe­rin­ge aus­su­chen oder im Buch­la­den stö­bern: In Zei­ten von Coro­na ist dies alles nur noch mit AHA mög­lich: Abstand hal­ten, Hygie­ne beach­ten und All­tags­mas­ke (Mund-Nasen-Bede­ckung) tra­gen. Das ist unbe­strit­ten not­wen­dig, aber eben auch läs­tig und unbe­quem und hält so vie­le Men­schen davon ab, in „ihre“ Innen­städ­te zu gehen. Dies spie­gelt sich jetzt deut­lich in der aktu­el­len Erhe­bung der Pas­san­ten­f­re- quen­zen wider, die alle zwei Jah­re von der IHK Arns­berg erfasst werden.

Quel­le: IHK Arnsberg

Verschlechterung in Top-Einkaufslagen

Obwohl der Sep­tem­ber, der Monat, in dem gemes­sen wor­den ist, mit weit­ge­hend gutem Wet­ter für idea­le Bum­mel-Bedin­gun­gen gesorgt hat, waren die Besu­cher – gemes­sen wur­de die Spit­zen­stun­de im Durch­schnitt an 3 von 4 Sams­ta­gen – deut­lich zurück­hal­ten­der als noch vor zwei Jah­ren. Bei der Mes­sung hiel­ten sich 11.900 Pas­san­ten in den Top-Lagen der Innen­städ­te am Hell­weg und im Sau­er­land auf, ein Rück­gang im Ver­gleich zu 2018 von 20 Pro­zent. Selbst an den Top-Ein­kaufs­stand­or­ten wie Arns­berg- Neheim (- 17 bis – 21 %), Soest (- 20 bis – 29 %) oder Lipp­stadt (- 11 bis – 24 %) wur­den in die­sem Sep­tem­ber im Ver­gleich zu vor zwei Jah­ren an vie­len Mess­punk­ten Fre­quenz-Rück­gän­ge im deut­lich zwei­stel­li­gen Bereich registriert.

Kein Erlebniseinkauf

„Ein wirk­li­cher Erleb­nis­ein­kauf will ange­sichts der Umstän­de kaum auf­kom­men. Die­je­ni­gen, die in die Innen­städ­te gekom­men sind, waren in der Regel deut­lich ziel­ge­rich­te­ter unter­wegs“, sagt Ste­phan Brit­ten, Han­dels­re­fe­rent der IHK Arns­berg, „Das klas­si­sche Fla­nie­ren, sich vom Ange­bot inspi­rie­ren las­sen und Spon­tan­käu­fe fin­den aktu­ell eher sel­ten statt“, so Brit­ten. Er hofft, dass in einer Nach-Coro­na-Zeit die alten Ein­kaufs-Mus­ter zurückkehren.

Hoffen auf alte Einkaufs-Muster

„Ins­ge­samt ver­wun­dert es daher nicht, dass laut Erhe­bun­gen des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes gera­de die eine Innen­stadt prä­gen­den Bran­chen wie Beklei­dung, Schu­he, Leder­wa­ren, Schmuck und Elek­tro­nik nach wie vor unter deut­li­chen Umsatz­rück­gän­gen im Ver­gleich zu Vor-Coro­na-Zei­ten zu lei­den haben“, ergänzt Tho­mas Frye, Geschäfts­be­reichs­lei­ter Stand­ort­po­li­tik der IHK Arnsberg.

Etwas anders stellt sich die Fre­quenz­ent­wick­lung an Stand­or­ten dar, wo die Kun­den ohne­hin ziel­ge­rich­te­ter ein­kau­fen bzw. an Stand­or­ten mit expli­zi­tem Ange­bot im kurz­fris­ti­gen Bedarfs­be­reich, wie zum Bei­spiel Lebens­mit­tel­märk­ten. So sind die Fre­quen­zen in Schmal­len­berg im Bereich Laden­zei­le/­Bur­ges-Hill-Platz und Win­ter­berg im Bereich „Neue Mit­te“ kon­stant geblieben.

Die Mesche­der City kann gegen den Trend vom neu­en „Hen­ne-Ruhr-Markt“ pro­fi­tie­ren. Foto: Frank Albrecht

Mescheder gewinnt durch neues Angebot

Eine Beson­der­heit zeigt sich für Mesche­de. Seit der letz­ten Erhe­bung 2018 haben sich die Fre­quen­zen im Bereich Win­zi­ger Plat­z/­Von-Ste­phan-Stra­ße – dem bis­her schwächs­ten der drei Zählor­te in Mesche­de – deut­lich erhöht (um 50 %). Los­ge­löst von etwa­igen Coro­na-Effek­ten zeich­nen sich dort deut­lich die Effek­te durch Eröff­nung des „Hen­ne Ruhr Markts“ (her­uM) mit Fre­quenz­brin­gern, wie zum Bei­spiel Dro­ge­rie- und Beklei­dungs­fi­lia­lis­ten ab.

Frequenzen in Bad Sassendorf stabil

Ein Aus­rei­ßer ist zudem Bad Sas­sen­dorf, wo die Fre­quen­zen trotz Coro­na sta­bil geblie­ben bzw. an dem zen­tra­len Stand­ort Sälzerplatz/Ecke Kai­ser­stra­ße sogar gestie­gen sind. Womög­lich machen sich dabei schon die umfan­g­rei- chen Sanie­rungs­maß­nah­men im Orts­kern bezie­hungs­wei­se im Kur­park bezahlt.

Projekt „City Lab Südwestfalen“

„Wich­tig für die Innen­städ­te und deren Akteu­re sei es, sich zukunfts­fit zu machen, durch krea­ti­ve Ange­bots­for­men oder digi­ta­le Kun­den­an­spra­che und ‑bin­dung“, so Ste­phan Brit­ten. Die IHKs in Arns­berg und Hagen sowie Fach­leu­te der loka­len Hoch­schu­len unter­stüt­zen – unab­hän­gig von Coro­na – mit dem Pro­jekt „City Lab Süd­west­fa­len“, sei es durch pra­xis­na­he Workshops/Webinare, Erklär­vi­de­os oder Leit­fä­den zu The­men wie Home­page­ge­stal­tung, Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung, Social Media Stra­te­gien oder IT-Sicher­heit (aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen unter: www.citylab-swf.de).

(Quel­le: IHK Arns­berg Hellweg-Sauerland)

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