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Christen ringen um den „richtigen“ Gottesdienst – Präsenzgottesdienst in Sundern findet statt

Sun­dern. Tage­lang haben sie um den „rich­ti­gen“ Got­tes­dienst gerun­gen – jetzt ist für die Akteu­re aus dem Pas­to­ra­len Raum Sun­dern klar: Ja, es wird den geplan­ten Got­tes­dienst zu Hei­lig Abend im Röhr­tal­sta­di­on Sun­dern geben. „Wir wol­len eine Bot­schaft sen­den und ein Zei­chen geben“, sagt Pfar­rer Ste­fan Sie­bert aus Sun­dern. Schon Wochen zuvor hat­te man noch gemein­sam in der Öku­me­ne und mit der evan­ge­li­schen Kir­che Sun­dern zusam­men geplant: Am 24. Dezem­ber wer­den die Weih­nachts­got­tes­diens­te öku­me­nisch gei­fert. Und zwar im Sun­derner Röhr­tal-Sta­di­on – das war noch vor Wochen das Ziel.

Ökumenischer Gottesdienst wurde vorbereitet

Nach der Absa­ge aller Weih­nachts- und sons­ti­gen Got­tes­diens­te durch die Evan­ge­li­sche Lan­des­kir­che hat sich nun auch die Gemein­de in Sun­dern aus der fina­len Vor­be­rei­tung und der Betei­li­gung dar­an zurück zie­hen müs­sen. „Das bedeu­tet aber nicht, dass wir uns nicht über den Besuch von evan­ge­li­schen Chris­ten im Sta­di­on freu­en wür­den“, so Pfar­rer Sie­bert. Nur offi­zi­ell fin­det der geplan­te Got­tes­dienst gemein­sam nun nicht statt. Trotz­dem: Zu drei Zei­ten gibt es jeweils Platz für 500 Besu­cher, die auf dem grü­nen Rasen ein beson­de­res Weih­nachts­ge­fühl erle­ben sol­len. Ein Vor­be­rei­tungs­team aus der evan­ge­li­schen und der katho­li­schen Kir­che hat­te sich dazu einen stim­mi­gen Ablauf für die Got­tes­diens­te überlegt.

Viel Unterstützung vom Hausherrn

Das Röhr­tal­sta­di­on in Sun­dern. Fotos: Frank Albrecht

„Kei­ner soll uns zu Weih­nach­ten durch die Lap­pen gehen“, so Pfar­rer Sie­bert. Viel Unter­stüt­zung hat­ten die Geist­li­chen und ihre Teams vom Haus­herrn, dem TuS Sun­dern, der schnell bereit war, die­ses unge­wöhn­li­che Ange­bot am Weih­nachts­abend zu unter­stüt­zen. „Wir wer­den alles dar­an set­zen, im Sta­di­on für eine weih­nacht­li­che Atmo­sphä­re zu sor­gen“, so die katho­li­sche Gemein­de­re­fe­ren­tin Bar­ba­ra Fisch. Durch­aus eine Her­aus­for­de­rung, den grü­nen Rasen und das Drum­her­um fest­lich zu gestal­ten. Zele­briert wird der Weih­nachts­got­tes­dienst von einer Büh­ne her­un­ter, die dazu im Sta­di­on auf­ge­stellt wird. Ers­ter Got­tes­dienst ist um 14.30 Uhr.

Altar auf einer kleine Bühne

Über Wochen lie­fen die gemein­sa­men Über­le­gun­gen in der Öku­me­ne, nun hat für Hei­lig­abend die katho­li­sche Kir­che im Pas­to­ra­len Raum Sun­dern das Heft in die Hand genom­men. „Ich ste­he auf bei­den Sei­ten“, gibt Pfar­rer Sie­bert zu beden­ken, er habe auf jeden Fall eine gro­ße Hoch­ach­tung vor den nun nöti­gen Ent­schei­dun­gen – teil­neh­men oder zu Hau­se blei­ben. Es sei wich­tig die Dis­kus­si­on dar­über auf eine Sach­ebe­ne zu brin­gen, sagt der Geist­li­che. „Wir sind beauf­tragt für die Men­schen in Not zu sor­gen“, beschreibt Pfar­rer Sie­bert sei­nen kirch­li­chen Auf­trag. Das gesam­te Pas­to­ral­team habe inten­siv dar­über bera­ten und nun den Ent­schluss gefasst: Die Weih­nachts­got­tes­diens­te wer­den wie einst ver­ab­re­det in ver­kürz­ter Form und unter Beach­tung aller Coro­na-Schutz­stim­mun­gen im Sta­di­on gefeiert.

Beachtung aller Corona-Schutzbestimmungen

Die offi­zi­el­le Geneh­mi­gung hat­ten sich einst bei­de Kir­chen­ge­mein­den schon beim Ord­nungs­amt der Stadt Sun­dern geholt. Und nach wie vor habe die­se Geneh­mi­gung mit dem vor­ge­leg­ten Hygie­ne- und Schutz­kon­zept Bestand: Maxi­mal 500 Besu­cher wer­den auf den grü­nen Rasen gelas­sen, jeder erhält einen der abge­zähl­ten Lied­zet­tel und eine Ker­ze – Ein­lass ist, bis die Zahl erreicht wird. An gekenn­zeich­ne­ten Plät­zen stel­len sich die Got­tes­dienst­teil­neh­mer mit Abstand auf. Ord­ner wei­sen die Besu­cher in ihre Plät­ze ein und wer­den alle­samt mit FFP2-Mas­ken geschützt. Jeder der drei Got­tes­diens­tes wird nur 30 Minu­ten dau­ern. Damit ist sich Pfar­rer Sie­bert der Ver­ant­wor­tung wohl bewusst. „Wir sind das ein­zi­ge Pas­to­ral­team im Deka­nat Hoch­sauer­land West, das einen Prä­senz­got­tes­dienst fei­ert“, sagt Sie­bert bedächtig.

Präsenzgottesdienst außerhalb jedes Wettbewerbs

Für den Lei­ter des Pas­to­ra­len Raums ist aber ganz wich­tig zu beto­nen, dass er mit der Durch­füh­rung des Got­tes­diens­tes nicht in den Wett­be­werb zu ande­ren Gemein­den tre­ten wol­le, die ihre Got­tes­diens­te lei­der absa­gen muss­ten. „Die Ent­schei­dung über die Teil­nah­me bleibt bei jedem Indi­vi­du­um“, bekräf­tigt der Pfar­rer. Vor der Ent­schei­dung der Evan­ge­li­schen Kir­che habe er gro­ßen Respekt. Und noch mal, man sie sich der Ver­ant­wor­tung für die Men­schen in jeder Hin­sicht bewusst: Einer­seits mit Blick auf die Gesund­heit, ande­rer­seits unter Berück­sich­ti­gung des Wun­sches, gemein­sam mit ande­ren Weih­nach­ten erle­ben zu können.

Wich­ti­ge Hinweise:

(Text und Fotos: Frank Albrecht)

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