Hüsten. Die Ermittlungen zur Ursache des Chemieunfalls am Donnerstag gegen 13.30 Uhr in einem Galvanikbetrieb an der Wagenbergstraße in Hüsten (wir berichteten) dauern an, teilte die Polizei am Freitag mit.
Fünf Personen ins Krankenhaus
Polizeisprecher Holger Glaremin gab einen Rückblick auf die Geschehnisse:
- Nach ersten Ermittlungen kam es im Betrieb zu einer Vermischung von zwei Flüssigkeiten. Bei der anschließenden Reaktion bildeten sich nitrose Gase, welche sich in einer sichtbaren, braun-gelben Wolke ausbreiteten.
- Die Feuerwehr erschien mit einem Großaufgebot an der Einsatzstelle. Durch das Niederschlagen mit Wasser konnte ein Ausbreiten der Wolke verhindert werden.
- 22 Menschen kamen mit dem Schadstoff in Kontakt und wurden vor Ort untersucht. Fünf Personen wurden daraufhin zu weiteren Behandlungen und Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
- Die Bevölkerung der umliegenden Firmen und Wohnhäuser wurden sicherheitshalber durch Lautsprecheransagen darauf hingewiesen, die Türen und Fenster verschlossen zu halten.
- Durch die Sperrung der Bundesstraße B229n zwischen Herdringer Schloss und Autobahn sowie die Sperrung der Autobahnabfahrt Hüsten kam es zu erheblichen Verkehrsstörungen in und um Hüsten. Gegen 16.15 Uhr wurde der Verkehr wieder freigegeben.
- Die Feuerwehr arbeitete noch bis in den späten Abend an der Sicherung und Entsorgung der Gefahrenstoffe.
- Die Abteilung für Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung wurde informiert und erschien vor Ort.
- Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hat einen Gutachter zum Unfallort bestellt.
140 Einsatzkräfte vor Ort
Nach Angaben der Feuerwehr waren insgesamt rund 140 Einsatzkräfte vor Ort. Neben den beiden hauptamtlichen Feuerwachen in Neheim und Arnsberg waren die Einheiten aus den Ortsteilen Hüsten, Neheim, Bruchhausen, Niedereimer und Arnsberg sowie der Fernmeldedienst und die ABC-Einheit im Einsatz, welche durch eine Messgruppe der Feuerwehr Eslohe sowie weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Sundern unterstützt wurden. Neben dem Regelrettungsdienst aus den Städten Arnsberg und Sundern war auch das Deutsche Rote KreuzNeheim-Hüsten tätig.
Dämpfe mit Wasser niedergeschlagen
Die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte der Feuerwehr sperrten den Bereich zunächst großräumig ab und begannen unverzüglich mit der Niederschlagung der Dämpfe mit Wasser. Im betroffenen Einsatzbereich wurde ständig Luftproben genommen, eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Nachdem die Maßnahmen der Feuerwehr ihre Ergebnisse zeigten, konnten die Warnmeldungen und die Straßensperrung wieder aufgehoben werden. Die Einsatzstelle konnte gegen 21.30 Uhr von der Feuerwehr an den Betreiber übergeben werden.