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CDU zur Röhrtalbahn-Debatte: „Ideologie“ außen vor lassen

Die CDU for­dert eine Debat­te ohne „Ideo­lo­gie“ (Foto: Blickpunkt)

Arnsberg/Sundern. Auch die CDU Sun­dern bezieht in einer eige­nen Erklä­rung zum dro­hen­den Aus der Röhr­tal­bahn-Reak­ti­vie­rung Stel­lung zur aktu­el­len Dis­kus­si­on. Der Vor­sit­zen­de des Orts­ver­ban­des Sun­dern und stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Sebas­ti­an Boo­ke for­dert dar­in, dass in der Debat­te „Ideo­lo­gie“ außen vor blei­be und „zukunfts­wei­send gedacht“ wer­de. Die Stel­lung­nah­me der CDU im Wortlaut:

Eigent­lich hat­te die CDU Kreis­tags­frak­ti­on und auch die CDU in Sun­dern sehr ausführlich zu den Plä­nen zur Röhr­tal­bahn Stel­lung bezo­gen. Mit Ver­wun­de­rung liest man dann, wie – sei es bewusst oder aus Unwis­sen­heit – Behaup­tun­gen auf­ge­stellt wer­den, die nicht der Wahr­heit entsprechen.

Klar­stel­lend daher ein­mal die Fak­ten zu den Behaup­tun­gen in den Leser­brie­fen der letz­ten Tage:

  1. Das Bahn­hofs­ge­län­de gehört nicht der Stadt, son­dern der RLG. Die Stadt könn­te es aber kau­fen und wei­ter­ent­wi­ckeln. Hier wäre ein Bus­bahn­hof oder ähn­li­ches denk­bar und im Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept auch bereits ange­dacht. Weder die Tras­se noch das Gelän­de sol­len an Drit­te ver­kauft wer­den, davon war nie die Rede.
  2. Nicht die voll­stän­di­ge Tras­se würde für den Rad­weg benö­tigt, Tei­le könn­ten auch zu einer Schnell­bus­tras­se für Elek­tro­bus­se aus­ge­baut werden.
  3. Elek­tro­bus­se sind kli­ma­freund­li­cher als eine Die­sel­lo­ko­mo­ti­ve. Die Zukunft liegt in aus­baufle­xi­blen und umwelt­freund­li­chen Bus­sen für unse­re Region.
  4. Selbst das überalterte Gut­ach­ten für eine Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn nennt Kos­ten von ein­ma­lig min­des­tens 13 Mil­lio­nen Euro und jähr­li­che Defi­zi­te von über 900.000,00 € im Pen­del­ver­kehr, für das Flügelkonzept sogar 1.700.000,00 €.
  5. Güterverkehr ist in einem Pen­del­ver­kehr nicht umsetzbar.
  6. Von den 16 Ort­schaf­ten, die zu Sun­dern gehö­ren, lie­gen nur drei an der Bahn­tras­se. Um den Per­so­nen­ver­kehr in Sun­dern zu stär­ken, müssen folg­lich die Bus­ver­bin­dun­gen ver­bes­sert werden.
  7. Der zeit­li­che Gewinn bei­spiels­wei­se nach Neheim wäre gegenüber der S 20 Bus­li­nie marginal.
  8. Auch wei­ter­hin müsste bei dem Pen­del­ver­kehr mit der Röhr­tal­bahn auf dem Weg nach Dort­mund in Hüsten umge­stie­gen werden.
  9. Ein Rad­weg ist auch ohne Ent­wid­mung der Stre­cke möglich.
  10. Die Bahn­schran­ken würden zwei­mal die Stun­de geschlos­sen wer­den und den Stra­ßen­ver­kehr brem­sen, da die Bahn inner­halb einer Stun­den hin und zurück fah­ren würde.

Es wäre schön, wenn bei dem The­ma Bahn­ver­kehr die Ideo­lo­gie außen vor blie­be und zukunfts­wei­send gedacht wird. Jede Regi­on braucht einen ÖPNV nach indi­vi­du­el­len Bedürfnissen.

Sun­dern braucht eine Anbin­dung an den Ruhr­tal­rad­weg sowie einen umwelt­freund­li­chen Aus­bau des Per­so­nen­ver­kehrs durch Bus­ver­bin­dun­gen, wel­che noch bes­ser verknüpft sind. Sun­dern braucht aber nicht eine wei­te­re Ver­schlim­me­rung der Ver­kehrs­si­tua­ti­on im Röhr­tal durch Bahn­schran­ken. Dies wäre ein Kol­laps für die hei­mi­sche Wirt­schaft und die täg­li­chen Pendler.

Es ist erfreu­lich, dass vie­le dies schon erkannt haben, was die brei­te Zustim­mung der letz­ten Tage zeig­te. Jetzt gilt es, die Ent­schei­dung im Kreis­tag zeit­nah umzusetzen.

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