CDU und Grüne fordern Schulsanierungen – SPD: Antrag „irreführend und falsch“

Arns­berg. Streit im Arns­ber­ger Rat­haus: In einem gemein­sa­men Antrag for­dern CDU und Grü­ne, dass noch in den bevor­ste­hen­den Som­mer­fe­ri­en drin­gend erfor­der­li­che Sanie­rungs­maß­nah­men an Arns­bergs Schu­len begon­nen wer­den sol­len – und rufen damit die SPD auf den Plan: Mit ihrem Antrag woll­ten CDU und Grü­ne „durch die Hin­ter­tür dem Bür­ger­meis­ter vors Schien­bein tre­ten“, heißt es in einer schar­fen Replik der Arns­ber­ger Sozialdemokraten.

Schwarz-Grün: Unverständlich, dass nicht investiert wird

Hin­ter­grund des schwarz-grü­nen Antra­ges ist unter ande­rem das För­der­pro­gramm der Lan­des­re­gie­rung „Gute Schu­le 2020. Aus dem noch unter Rot-Grün bereit­ge­stell­ten För­der­mit­tel­topf, in dem seit 2017 jähr­lich Mit­tel in Höhe von 1,5 Mio. Euro für Sanie­rungs­maß­nah­men an städ­ti­schen Schul­ge­bäu­den zur Ver­fü­gung ste­hen und von dem die Ver­wal­tung laut CDU und Grü­nen seit Anfang Novem­ber 2016 Kennt­nis habe, sei­en bis heu­te ledig­lich 105.000 Euro inves­tiert worden.

CDU und Grü­ne kri­ti­sie­ren: „Dass auch zwei Jah­re und drei Mona­te, nach­dem der Rat der Stadt Arns­berg unter Zuhil­fe­nah­me die­ses und wei­te­rer För­der­pro­gram­me einen zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag für die Sanie­rung und Moder­ni­sie­rung der städ­ti­schen Schul­ge­bäu­de zur Ver­fü­gung gestellt hat, noch immer nicht nam­haft in die Umset­zung der Maß­nah­men geht, ist für uns unver­ständ­lich. Der Zustand eini­ger Schul­ge­bäu­de, ins­be­son­de­re auch deren sani­tä­rer Anla­gen, ist für Schü­le­rin­nen und Schü­ler und Lehr­per­so­nal teil­wei­se unzu­mut­bar geworden“.

Zustand von Schulgebäuden teils unzumutbar

Unver­ständ­lich sei für CDU und Grü­ne, war­um Maß­nah­men zwar längst geplant sei­en, aber ein­fach nicht umge­setzt wür­den. Bei­spiel­haft nen­nen die bei­den Frak­tio­nen die Neu­ge­stal­tung des Pau­sen­hof des Lau­ren­ti­anums, eine Maß­nah­me, die mit 260.000 Euro bereits im Haus­halt 2016 berück­sich­tigt wor­den war aber bis heu­te nicht umge­setzt wor­den sei. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wür­den ihre Pau­sen statt­des­sen wei­ter­hin auf einer Asphalt­flä­che ohne Sitz­mög­lich­kei­ten verbringen.

CDU und Grü­ne for­der­ten des­halb, dass „unver­züg­lich ers­te Maß­nah­men – sofern irgend mög­lich noch in den bevor­ste­hen­den Som­mer­fe­ri­en – umge­setzt wer­den“. Und wei­ter: „Ohne gro­ßen pla­ne­ri­schen Auf­wand sind zwei­fels­oh­ne Toi­let­ten­an­la­gen, Fens­ter und Fas­sa­den wie auch beab­sich­tig­te neue Möblie­run­gen – auch sehr kurz­fris­tig – auszuschreiben“.

SPD: „Durch die Hintertür dem Bürgermeister vors Schienbein treten“

Die SPD in Arns­berg sieht in dem Antrag einen Angriff auf Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner. Der Antrag von Schwarz-Grün sei in ver­schie­de­ner Hin­sicht „irre­füh­rend und falsch“. Natür­lich wünsch­ten sich Kin­der, Eltern, Leh­rer aber auch Poli­tik und Ver­wal­tung, dass die Grund­schu­len in Arns­berg end­lich saniert wer­den. Und im Fach­aus­schuss sei zuge­sagt wor­den, dass Maß­nah­men, die kurz­fris­tig begon­nen wer­den kön­nen, auch gestar­tet wür­den. „Aber die bei­den Frak­tio­nen wis­sen genau, dass die Pro­ble­me durch die inves­ti­ven Ver­säum­nis­se der Ver­gan­gen­heit – nicht nur, aber gera­de im Bereich Kitas und Schu­len – vor dem Amts­an­tritt von Herrn John und Bür­ger­meis­ter Bitt­ner so ange­wach­se­nen sind, dass die Din­ge nicht ein­fach abge­räumt wer­den kön­nen. Die bei­den Frak­tio­nen tun so, als wenn die Ver­wal­tung die Hän­de in den Schoss legen wür­de, aber das kann man ihr nun bei­lei­be nicht vor­wer­fen“, so die SPD, die ver­mu­tet, dass „CDU und Bünd­nis ´90/ Die Grü­nen „schon mal in den Wahl­kampf­mo­dus gegan­gen sind“.

Scharfe Kritik an CDU und Grünen

Eine gan­ze Rei­he von Pro­ble­men, wie etwa der Brand­schutz, sei­en seit vie­len Jah­ren bekannt, ohne dass etwa Schwarz-Grün auf die Bar­ri­ka­den gegan­gen wäre. Erst jetzt sei das The­ma von den neu­en Ver­ant­wort­li­chen auf­ge­grif­fen wor­den. So wür­den der­zeit kurz­fris­tig an einer Rei­he von Schu­len Brand­schutz­trep­pen gebaut.

Die Erklä­rung der SPD endet mit schar­fer Kri­tik: „Im Kern ist fest­zu­stel­len, dass die Ver­ant­wort­li­chen von Heu­te, die Sup­pe aus­löf­feln müs­sen, die uns ande­re in der Ver­gan­gen­heit ein­ge­brockt haben“.

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