Sundern. Die CDU Sundern wird nicht mit dem amtierenden Bürgermeister Detlef Lins als CDU-Kandidat in die Bürgermeisterwahl am 13. September geben. Anlass für die zu ddiesem Zeitpunkt überraschende Entscheidung ist das sich hinziehende staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren wegen der Insolvenzen der Stadtmarketing-Töchter, das sich auch gegen Lins als Stadtmarketing-Aufsichtsratrichtet.
Stefan Lange: Mit personellem Neuanfang Vertrauen zurückgewinnen
In einer am Freitag mittag vom Stadtverbandsvorsitzenden Stefan Lange verschickten Pressemitteilung heißt es:
„Die CDU Sundern hat per Vorstandsbeschluss das Verfahren zur Findung einer Kandidatin bzw. eines Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September auf den Weg gebracht. Der amtierende Bürgermeister Detlef Lins soll nach Willen des Vorstandes nicht erneut als Kandidat der CDU für das Amt des Bürgermeisters nominiert werden.
Bürgermeister Lins hatte vorgeschlagen, bis Mitte April mit einer Entscheidung abzuwarten. Sollte bis dahin das Ermittlungsverfahren wegen der Insolvenzen der Gastwelten GmbH bzw. Sundern Projekt GmbH nicht eingestellt worden sein, wollte er selbst den Verzicht auf eine Kandidatur erklären. Der CDU-Vorstand hält diesen Zeitpunkt jedoch für zu spät, um möglicherweise eine neue Kandidatin bzw. einen neuen Kandidaten aufzubauen.
Wir sind überzeugt, dass der Bürgermeister durch ein Fehlverhalten Dritter Teil des Ermittlungsverfahrens geworden ist und gehen davon aus, dass alle Vorwürfe gegen ihn fallen gelassen werden. Gleichzeitig wollen wir mit einem personellen Neuanfang Vertrauen zurückgewinnen, das in Teilen der Bevölkerung verloren gegangen ist. Wir danken Detlef Lins für seinen Einsatz für die Stadt Sundern und deren Bürgerinnen und Bürger.“
Detlef Lins: „Bin sehr enttäuscht“
Nur fünf Minuten später veröffentlichte auch Bürgermeister Detlef Lins eine Presseerklärung:
„Meine Amtszeit als Bürgermeister endet turnusgemäß am 20. Oktober 2015.
Im Zuge der Insolvenzen von der GastWelten GmbH und der Sundern Projekt GmbH wurden vor geraumer Zeit auch Ermittlungen gegen mich initiiert, die aus meiner Sicht jedoch absolut haltlos sind.
Auf die Zeitabläufe dieses Verfahrens habe ich leider keinen Einfluss. Da mein Anwalt in Kürze den Antrag auf Einstellung des Verfahrens nach erfolgter Akteneinsicht stellen wird, habe ich der CDU Sundern folgenden Vorschlag gemacht: Am 15. 4. d. J. erkläre ich mich abschließend gegenüber der Öffentlichkeit. Entweder konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt die Einstellung des Verfahrens erreichen oder ich erkläre öffentlich, dass ich für eine weitere Amtsperiode aufgrund des dann noch laufenden Verfahrens nicht zur Verfügung stehe.
Der 15. 4. wurde von Verfahrensbeteiligten als der frühestmögliche Termin für eine abschließende Entscheidung genannt. Lt. Auskunft von Wahlkampfexperten ist der Vorschlag fair und ein Wahlkampf in 5 Monaten für einen möglichen anderen Kandidaten in jedem Falle möglich. Leider hat der Stadtverbandsvorstand in seiner gestrigen Sitzung diesen Vorschlag mehrheitlich abgelehnt. Ich muss dies zur Kenntnis nehmen, bin hierüber jedoch sehr enttäuscht. Ich möchte allen Bürgerinnen und Bürgern versichern, dass ich mich bis zum 20. Oktober 2015 – wie in den vergangenen 31 Jahren auch – mit größtem Einsatz für die Belange meiner Heimatstadt Sundern einsetzen werde.“
17 Antworten
Sowas nennt man groben Undank aus den eigenen Reihen. Lins hat es geschafft, dass Sundern wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt. Jetzt soll er die anstehenden Fragen mit dem Ferienpark Amecke noch ausbaden um dann jemand Anderen die Erfolge abernten zu lassen.
Sowas geht in meinen Augen gar nicht!
… nicht nachvollziehbar und auch unverständlich, leider scheint der Partei entgangen zu sein, dass Herr Lins einer der wenigen ist, der mit vollem Einsatz an der Aufklärung der Insolvenzen und der Schieflage des Stadtmarketings mitarbeitet und für Aufklärung sorgt… Hier scheint sich die CDU ein Eigentor zu schießen, ob so ein Neuanfang und eine Umstrukturierung der CDU gelingt, stelle ich mal in Frage !
Voller Einsatz? Der lässt sich doch seit Monaten von der eigenen Partei mit den jungen Karrieristen treiben. Zuvor hat er mit der Fortführung der größenwahnsinnigen Ideen seines Vorgängers den Karren voll in den Dreck gefahren. Die rosarote Brille sollte mal von einigen abgelegt werden.
Sehr geehrter Herr Schulte, da sieht man mal wieder, dass jemand wie so oft mitdiskutiert, der keinerlei Hintergrundwissen zu den Geschehnisse hat und die Dinge nur von außen betrachtet … Dies hat nichts mit einer Betrachtungsweise durch eine rosarote Brille zu tun, sondern mit einer Auseinandersetzung der vorliegenden Fakten und Abläufe …
Genau dieses Hintergrundwissen wurde bislang eben nicht offen gelegt. Dafür wurden sämtliche Beschlüsse der letzten Jhre noch einmal mitgeteilt – was einerseits noch einmal den Zeitablauf dokumentiert hat, aber andererseits an Langeweile nur schwer zu überbieten war. Das was in diesem Papier eben NICHT gesagt wurde, das wäre mal interessant gewesen.
Eine Partei, die so mit Ihrem Personal umgeht, hat bald keins mehr! Die CDU Sundern ist zu einem Intrigantenstadel verkommen und so nicht mehr wählbar.
Schäbig, so kann man das Verhalten der CDU-Wilden nur nennen! Statt den Ausgang der Ermittlungen gegen Lins abzuwarten, schießt man ihn einfach ab. Und das lediglich im Vorstand. In jeder anderen Partei entscheidet darüber die Mitgliederversammlung!
Wer jetzt noch Mitglied in dieser „Cristlichen Partei“ bleibt ist selbst schuld.
Haben die Verantwortlichen vielleicht auch an seine Familie (3 Kinder) gedacht?
Der große FDP-Moralapostel. Daß ich nicht lache, Herr Laufmöller! Ihre Partei wollte doch scheinbar auch einen Gegenkandidaten zum „armen“ Herrn Lins aufstellen. Zwei Insolvenzen, Hunderttausende in den Sand gesetzte Euro Steuergeld und Sie wettern über eine Entscheidung des politischen Gegners. Das nenne ich nicht schäbig, aber da ist armselig. Da hatte ich mehr von der FDP erwartet. Sind wir doch alle mal froh, daß sich der CDU-Filz endlich lichtet. So gibt es endlich eine chance für einen Bürgermeister, der nicht der CDU angehört!!!!
Dazu kann man nur sagen: „Jugend ist kein Vorzug und Alter kein Verdienst!“, das werden die „Jungen Wilden“ in der CDU auch noch merken. Selbst alte CDU-Mitglieder sind fassungslos über den Schritt. Der Rücktritt von Klaus Tolle vom stellvertredenden Fraktionsvorsitz spricht für sich.
Lins hat von Wolf ein schweres Erbe übernommen, das sollte man nicht vergessen, denn Wolf hat Rogoll damals ins Stadtmarketing geholt. Ich halte Lins für persönlich integer. Er hätte zumindest die Chance verdient, dass man die Ermittlungen der Staatsanwalt abgewartet hätte.
Da stimme ich zum Teil zu! Aber Lins hätte sich längst schon distanzieren sollen. 1. vom größenwahnsinnigen Vorgänger und 2. vom noch größenwahnsinnigeren Rogoll. Politik ist ein Haifischbecken. Das weiß jeder.
…das ist ja mal interessant: sein größenwahnsinniger Vorgänger…soso.
Nennen Sie es, wie Sie wollen. 220 Häuser finde ich absolut größenwahnsinnig. In 10 Jahren will die CDU wieder eine Wahl gewinnen, wandelt medienwirksam die leer stehenden Buden in Wohnhäuser um und dann haben wir plötzlich ein Dorf mehr auf der Landkarte. Das wurde alles nie zu Ende gedacht!
Ich halte nicht nur Herrn Lins sondern auch Altbürgermeister Wolf für integre Leute. Welche Anmaßung, Jahre später alles besser gewußt zu haben und von Größenwahn zu sprechen! Auch was Wolf in die Wege geleitet hatte, geschah zur Wirtschaftsförderung und zur Förderung des Tourismus in Sundern. Und alles geschah immer im Einvernehmen mit dem Stadtrat, denn dort finden die Entscheidungen statt.
Alle guten Dinge sind drei lieber Stefan ? Wen hast du als nächstes auf deiner Liste um deine Karriere bewussten Freunde zu fördern ? Ich hoffe sie werden es dir irgendwann danken .….
Nennt man es verbrannt ? Oder wie nennst du den Status deiner Person in der Öffentlichkeit ?
Das Vorgehen des CDU-Vorstands unter Vorsitz des Herrn Lange würde ich mir als Mitglied der CDU verbitten. Eine Frechheit gegenüber den Mitgliedern, solch eine wichtige Entscheidung im Parteivorstand zu treffen. Anstatt sich darauf zu beschränken, jung und wild zu sein, würde der Herr Diplom-Politologe Lange besser mal ins Arbeitsleben rein schnuppern. Solche Gremienpolitiker, die sich von der Uni auf die Parteischiene begeben und dort dann in erster Linie auf ihr eigenes berufliches Fortkommen spekulieren, braucht kein Mensch. Die Krönung wäre noch, wenn als Ergebnis der Kandidatenfindung Herr Lange sich selbst aus dem Hut zaubert. Man kann nur hoffen, dass der Wähler deutlich zeigt, was er von solchen Leuten hält. Sundern hat was Besseres verdient.
Persönlich integer mögen die Vorgänger und auch Lins sein. Aber blind auf Investoren zu hören, die mit zig Millionen Euro winken und 200 Häuser an der Sorpe bauen wollen, das ist doch naiv. Ich erinnere nur an Fort Fun.
Und selbst wenn: Irgendwann machen Lange und Co. dann aus den 200 Ferienhäusern Wohnhäuser. Das kennen wir ja schon. Und dann haben wir den Salat.
Ich meine mich schwach zu erinnern, dass die Wochenendhäuser in Amecke von Ihren Eigentümern zu dauerhaften Wohnhäusern umfunktioniert wurden und letztlich die Legitimation dafür nur mit sehr großen Schwierigkeiten für den Stadtrat möglich war. Sie verdrehen hier völlig die Tatsachen!
Und Sie sollten sich entscheiden, ob Sie die Akteure nun als größenwahnsinnig oder als integer bezeichnen möchten. Beides geht nicht.
Vielleicht sollten Sie in Zukunft die Wirtschafts- und Tourismusförderung übernehmen, da Sie ja offensichtlich den totalen Durchblick haben.