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CDU sieht Radweg auf Röhrtalbahntrasse als einmalige Chance

Auf der 114 jahre alten Strecke der Röhrtalbahn - hier der Haltepunkt Stemel - gibt es Personenverkehr seit vielen Jahren nur noch bei gelegentlichen Sonderfahrten. (Foto: Lokale Agenda)
Auf der 114 Jah­re alten Stre­cke der Röhr­tal­bahn – hier der Hal­te­punkt Ste­mel – gibt es Per­so­nen­ver­kehr seit vie­len Jah­ren nur noch bei gele­gent­li­chen Son­der­fahr­ten. (Foto: Loka­le Agenda)

Sun­dern. Die Sun­derner CDU unter­nimmt einen Vor­stoß, auf eine Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn (Bahn­hof Neheim-Hüs­ten – Bahn­hof Sun­dern), die seit Jah­ren im Gespräch ist, aber offen­sicht­lich wenig vor­an­kommt, end­gül­tig zu ver­zich­ten und die Tras­se statt­des­sen in einen Rad­weg umzu­wid­men. „Die CDU Sun­dern sieht in die­ser Über­le­gung eine rea­lis­ti­sche Chan­ce, das Röhr­tal mit den Orten Müsche­de, Hach­en, Ste­mel und Sun­dern sowie die tou­ris­ti­sche Desti­na­ti­on Sor­pe­see nahe­zu unmit­tel­bar an den bei­spiel­los erfolg­rei­chen Ruhr­tal­rad­weg in Arns­berg anzu­bin­den,“ heißt es in einem Schrei­ben an Bür­ger­meis­ter Lins und Land­rat Dr. Schneider.

Einmalige Chance für Wirtschaft und insbesondere Gastgewerbe

 Die Sunderner Grünen fragen nach den Aktivitäten des radverkehrsbeauftragten der Stadtverwaltung. (Foto: joujou  / pixelio.de)
Die Sun­derner CDU sieht in einem Röhr­tal­rad­weg auf der alten Bahn­tras­se ein über­wäl­ti­gen­des Poten­zi­al. (Foto: jou­jou / pixelio.de)

Die Sun­derner CDU Poli­ti­ker – unter­schrie­ben haben Stadt­ver­bands­vor­sit­zen­der Ste­fan Lan­ge und sei­ne drei Stell­ver­tre­ter Sebas­ti­an Boo­ke, Ger­hard Haf­ner und Sibyl­le Rohe-Tekath – ver­wei­sen dar­auf, wie stark vom stei­gen­den Rad­tou­ris­mus ent­lang der Rou­te des Ruhr­tal­rad­we­ges, der auf ins­ge­samt 230 Kilo­me­tern die Städ­te Win­ter­berg und Duis­burg-Ruhr­ort ver­bin­det, sowohl die Wirt­schaft als auch ins­be­son­de­re die Gas­tro­no­mie und Hotel­le­rie enorm pro­fi­tiert haben. Auch die Tras­se der Röhr­tal­bahn bie­te sowohl land­schaft­lich wie auch topo­gra­fisch her­vor­ra­gen­de Vor­aus­set­zun­gen für Rad­fah­rer aus der Regi­on und weit dar­über hin­aus. Gerin­ges Gefäl­le, eine attrak­ti­ve Land­schaft sowie die unmit­tel­ba­re Anbin­dung an den Sor­pe­see sei­en aus Sicht der CDU Argu­men­te für eine Umwid­mung, die letzt­lich aber von vie­len poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Akteu­ren gewollt sein und mit­ge­tra­gen wer­den müs­se.  „Die Stadt Sun­dern, eben­so wie die Stadt Arns­berg, soll­ten sich die­se ein­ma­li­ge Chan­ce jedoch nicht ent­ge­hen las­sen. Eine Reak­ti­vie­rung des Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehrs erscheint heu­te uto­pi­scher denn je. Das Poten­ti­al, das eine direk­te Rad­weg­an­bin­dung vom und ins Ruhr­ge­biet sowie vom und ins obe­re Sau­er­land birgt, erscheint dage­gen über­wäl­ti­gend. Eben­so wie die Chan­ce, das wirt­schaft­li­che Stand­bein Tou­ris­mus in Zei­ten zurück­ge­hen­der Indus­trie­ar­beits­plät­ze mas­siv zu stär­ken und auszubauen.“

Fraglich, ob Potenzialanalyse noch zutreffend ist

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hät­ten der Rat der Stadt Sun­dern, der Kreis­tag  sowie die poli­ti­schen Par­tei­en und wei­te­re Akteu­re in der Regi­on in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den, aber sehr inten­siv über die Zukunft der Röhr­tal­bahn bera­ten, blickt die Sun­derner CDU zurück.  Zwei­fel­los gebe es dabei unter­schied­li­che poli­ti­sche Sicht­wei­sen, inwie­weit die mitt­ler­wei­le über 114 Jah­re alte Bahn­tras­se – ins­be­son­de­re mit Blick auf den Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehr – heu­te noch sinn­voll für die Regi­on sei. Eine Poten­zi­al­ana­ly­se des Hoch­sauer­land­krei­ses sei zu dem Schluss gekom­men, dass eine Reak­ti­vie­rung der Tras­se volks­wirt­schaft­lich sinn­voll sein kön­ne. Ende 2011 habe das Gut­ach­ten ein Poten­zi­al in Höhe von bis zu 1900 Fahr­gäs­ten täg­lich gese­hen. „Frag­lich aus real­po­li­ti­scher Sicht“ bleibt für die CDU jedoch, inwie­weit die­se Zah­len in Zei­ten des höchs­ten Indi­vi­du­al­ver­kehrs­auf­kom­mens, das sicher­lich auch der Sied­lungs­struk­tur und dem übri­gen ÖPNV-Ange­bot im Stadt­ge­biet Sun­dern geschul­det sei, zuver­läs­sig seien.
 

Reaktivierung für CDU aus finanziellen Gründen „nahezu unmöglich“

Das neue Spitzen-Trio der CDU Sundern für die Wahl zum Stadtrat: v. r. n. l. Stefan Lange, Sibylle Rohe-Tekath und Sebastian Booke. (Foto: CDU)
Vor­stoß für eine Umwid­mung der Tras­se der Röhr­tal­bahn: Ste­fan Lan­ge, Sibyl­le Rohe-Tekath und
Sebas­ti­an Boo­ke (v.r.n.l.). (Foto: CDU)

„Dar­über hin­aus haben wir seit nun­mehr fast drei Jah­ren nichts mehr von einer mög­li­chen Pro­jek­tie­rung des Vor­ha­bens ‚Reak­ti­vie­rung Röhr­tal­bahn‘ gehört,“ stel­len die CDU-Poli­ti­ker fest. Im März 2012 habe die Ver­bands­ver­samm­lung des NWL den Beschluss über die Auf­nah­me in den Nah­ver­kehrs­plan gefasst – die Vor­aus­set­zung für eine Anmel­dung zur nun anste­hen­den Fort­schrei­bung der Infra­struk­tur­be­darfs­plä­ne (IGVP) des Lan­des NRW.  „Unab­hän­gig von der völ­lig unbe­frie­di­gen­den Zeit­schie­ne mit offe­nem Aus­gang des Ver­fah­rens“ stel­len die CDU-Poli­ti­ker jetzt fest: „Dem mög­li­chen Poten­ti­al gegen­über ste­hen Inves­ti­ti­ons­kos­ten im zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich, dazu fast 900.000 Euro jähr­li­cher Zuschuss­be­darf. Eine Sum­me, die aus Sicht der CDU eine Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn nahe­zu unmög­lich macht. Denn weder die Stadt Sun­dern, noch der Hoch­sauer­land­kreis sind aus finanz­wirt­schaft­li­cher Sicht in der Lage, eine sol­che Inves­ti­ti­on zu täti­gen. Auch der Bund, der wohl Haupt­geld­ge­ber wäre, erscheint nicht gewillt, ent­spre­chen­de Mit­tel für die 14 Kilo­me­ter lan­ge Stre­cke zur Ver­fü­gung zu stel­len. Dafür spricht auch der Rück­zug des Bun­des aus ande­ren, wesent­lich grö­ße­ren Bahn­pro­jek­ten in Deutsch­land und – für die Regi­on bedeu­tend – die aktu­el­le Dis­kus­si­on um die Sanie­rung der obe­ren Ruhrtalbahn.“

Vier konkrete Arbeitsaufträge

Um die sich erge­ben­den neu­en Chan­cen für die Regi­on und für Sun­dern zu nut­zen. bit­tet die CDU bit­tet des­halb die Ver­wal­tung der Stadt Sun­dern, mit der Stadt Arns­berg und dem Hoch­sauer­land­kreis vier Punk­te zu prüfen:

  1. Ob über­haupt kurz­fris­tig und rea­lis­tisch eine Mög­lich­keit der tat­säch­li­chen Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn ein­schließ­lich Per­so­nen­be­för­de­rung gese­hen wird in Anbe­tracht der Ent­wick­lung in den letz­ten Jah­ren oder bei nega­ti­ver Prognose?
  2. Inwie­weit eine Umwid­mung der Tras­se der Röhr­tal­bahn in einen Rad­weg, der die Stadt Sun­dern, die Orte Ste­mel, Hach­en und Müsche­de und die tou­ris­ti­sche Desti­na­ti­on Sor­pe­see nahe­zu unmit­tel­bar an den Ruhr­tal­rad­weg in Arns­berg und damit direkt an das Ruhr­ge­biet und das obe­re Sau­er­land anbin­den wür­de, mög­lich ist?
  3. Wel­che poli­ti­schen Beschlüs­se der unter­schied­li­chen poli­ti­schen Gre­mi­en erfor­der­lich wären?
  4. Zudem soll­te eine Schät­zung der mit der Umwid­mung und Her­rich­tung eines Rad­we­ges ver­bun­de­nen Kos­ten für die Städ­te Sun­dern und Arns­berg erfol­gen. Dar­ge­legt wer­den soll­ten außer­dem die Kos­ten­er­spar­nis­se wie bei­spiels­wei­se Weg­fall von Instand­hal­tun­gen der bestehen­den Bahn­stre­cke und Gewähr­leis­tung der Betriebs­si­cher­heit von Bahnübergängen.

 

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10 Antworten

  1. Ein guter Vor­schlag. Die­ser Rad­weg lie­ße sich leicht mit Fahr­rä­dern und e‑bikes befah­ren und wäre auch für Pend­ler eine Alter­na­ti­ve. Damit wür­de zumin­dest ein wenig die Stra­ße entlastet.

    1. Ein dum­mer Vor­schlag, der durch all­jähr­li­che Wie­der­ho­lung nicht bes­ser wird. Eine Bahn­tras­se zu opfern für etwas so leicht zu instal­lie­ren­des wie einen Rad­weg zeugt von kurz­fris­ti­gem Denken.

  2. Eine aus mei­ner Sicht sehr gute Idee die mei­ner Mei­nung nach mehr Men­schen anspricht als die Reak­ti­vie­rung der Röhrtalbahn.
    Ich fra­ge mich nur, wie die Stra­ßen­que­run­gen in Sun­dern, Ste­mel, Hach­en und Müsche­de sicher und ohne gro­ße Ver­kehrs­be­las­tung gestal­tet wer­den sol­len. Denn ein wei­te­res Nadel­öhr auf der B229 wäre für den KFZ Ver­kehr kaum noch akzep­ta­bel. Die Kreis­brem­se in Hach­en z.B. bremst den KFZ Ver­kehr auch ohne Rad­fah­rer heu­te schon oft genug bis nach Unter­hach­en. Und in Sun­dern sieht es zeit­wei­se auch nicht bes­ser aus.
    Ich hof­fe, dass man sich dar­über erst Gedan­ken macht, ehe man in die Pla­nungs- und Umset­zungs­pha­se geht.

  3. Ein sehr, sehr guter Vor­schlag, der eigent­lich schon vor 20 Jah­ren hät­te gemacht wer­den sollen.
    Die Poten­ti­al­ana­ly­se von 1900 Fahr­gäs­ten für eine Bahn­ver­bin­dung hat­te ich sowie­so als unrea­lis­tisch betrach­tet, denn ich erin­ne­re mich noch sehr gut an die Zei­ten, als die Schie­nen­bus­se noch regel­mä­ßig verkehrten.
    Man war­te­te dann oft 5 Minu­ten in Hüs­ten oder Ste­mel vor dem Bahn­über­gang, und dann kam der Zug oder der Schie­nen­bus, mit 5 Leut­chen besetzt. Dafür durf­ten aber 100 Auto­fah­rer in der Schlan­ge warten.
    Eine Umwand­lung in einen Rad­weg könn­te die Sor­per­e­gi­on noch mehr zum Rad­fah­rer­pa­ra­dies machen. Man muß den Rad­fah­rern nur den Raum dafür geben. Momen­tan genie­ßen ja wohl die Biker mit ihren Höl­len­ma­schi­nen abso­lu­te Priorität!
    Aller­or­ten wird doch auch „sanf­ter Tou­ris­mus“ gefor­dert. Dem wür­de die­se Idee der CDU zu 100 % entsprechen.

  4. War­um geht nur das eine oder das ande­re? Es gibt mei­nes Wis­sens bereits seit vie­len Jah­ren Vor­schlä­ge für einen Rad­weg, ohne sich die Bahn­tras­se zu ver­bau­en. Ich habe aber noch nichts davon gehört, dass mal irgend­wo an offi­zi­el­ler Stel­le inten­siv über Rad­tras­sen nach­ge­dacht wur­de. Bei fast allen Strßen­aus­bau­maß­nah­men im Sau­er­land geht es immer nur um Autos. Für Rad­we­ge ist angeb­lich meis­tens kein Platz und kein Geld da. Daher lie­ße sich so man­ches mal mit wenig Auf­wand durch eine brei­te­re Tras­se eini­ges errei­chen – und nicht so einen teu­ren Irr­sinn wie beim Rad­weg zwi­schen Erft­ha­gen und Bruch/Westenfeld. Der Weg ist wirk­lich wich­tig und gut. Kei­ne Fra­ge – aber mit wel­chem Aufwand?
    Ich glau­be, dass eine reak­ti­vier­te Bahn­tras­se wei­ter­hin attrak­tiv wäre. So könn­te ich mir vor­stel­len, dass ein ent­spre­che­des Ange­bot mit Anschluss an die Bahn in Neheim-Hüs­ten beson­ders für vie­le Älte­re, Urlau­ber usw. inters­s­sant wäre. Natür­lich sind dann nicht immer alle Züge voll besetzt. Das sind Bus­se übri­gens auch nicht – und sie fah­ren trotzdem!
    Die Bahn­tras­se „springt“ der­zeit auf bei­den Sei­ten der Lan­des- und Bun­destra­ße hin und her. Wie soll das denn bei einem Rad­weg gefahr­los funk­tio­nie­ren, wenn alle Rad­fah­rer mehr­fach die viel­be­fah­re­nen Stra­ßen über­que­ren sollen?
    Ich fin­de es gut, wenn die Dis­kus­si­on mal wie­der in Schwung gebracht wird – aber bit­te ergebnisoffen.

  5. End­lich ein klei­nes Stück Hoffnung.
    So kön­nen wir auch pro­blem­los mit unse­re kidis mal eine schö­ne Rad Tour machen…
    Habe denen von der Idee erzählt die sind begeis­tert, und deren Klas­sen­ka­me­ra­den auch…
    Wäre nur noch toll, wen zb. Was­ser­spiel­platz gibt für die kidis , oder einen offe­nen Frei­bad wie­der gibt, wo man auch gemüt­lich wan­dern kann oder auch mit Rad, das ist sehr wich­tig auch für Fami­li­en die es finan­zi­ell nicht so toll haben und on den Urlaub fah­ren können. ..
    Es gibt so vie­le Din­ge, die man ger­ne für die kidis haben möch­te , was den Erwach­se­nen auch gut tut und spass dran habt..
    Aber das wur­de ja alles abge­schafft von früher. .
    🙁

  6. Ich fah­re die Haupt­stras­se über 150x zur Arbeit von Sun­dern nach Arns­berg. Wie hier jemand den Bau eines Rad­we­ges als dum­men Vor­schlag kom­men­tie­ren kann ist unbe­greif­lich. Aber gut, um das zu ver­ste­hen muss man die­sen Weg auch mal selbst mit dem Rad gefah­ren sein.
    Wenn wei­ter­hin an einer mög­li­chen Bahn fest­ge­hal­ten wird wer­den sicher­lich Teil­stü­cke an der Haupt­stras­se gebaut, wie schon gesche­hen von Hach­en nach Rei­gern. Aber die­se sind teu­er und in zwan­zig Jah­ren wird immer noch kein Zug­ver­kehr über die­se Schie­nen führen.
    Erkennt end­lich das die Alter­na­ti­ve zum Auto­ver­kehr von Sun­dern-Arns­berg nur ein siche­rer Rad­weg sein kann. E‑Bikes gehört die Zukunft, aber in Sun­dern brau­chen wir erst­mal Wege dafür. Kei­ne Wald­we­ge die sind für MTB‚s, asphal­tier­te Wege die fern den Haupt­stras­se lang führen.
    Siche­re Über­que­run­gen gehen natür­lich nur mit Unter­füh­run­gen, aber macht es nicht zu kom­pli­ziert. Habt den Mut zu die­sen Schritt, es ist der Richtige!!
    CDU, Grü­ne, WISO trefft zusam­men die­se wich­ti­ge Ent­schei­dung ; für uns Rad­fah­rer, aber auch für Sundern.

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