CDU-Ortsverbände Sundern und Stockum starten Petition gegen Windkraftenergieanlagen am Klarenberg

Luftaufnahme des Klarenbergs (Foto: CDU)
Luft­auf­nah­me des Kla­ren­bergs (Foto: CDU)

Sun­dern. Die CDU-Orts­ver­bän­de Sun­dern und Sto­ckum set­zen sich ent­schie­den für den Schutz der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie der hei­mi­schen Natur ein. Mit gro­ßer Sor­ge beob­ach­ten sie die Pla­nun­gen, am Kla­ren­berg, mit­ten im Her­zen der Stadt, wei­te­re Wind­ener­gie­an­la­gen zu errich­ten. In einer Online­pe­ti­ti­on for­dern sie den Stadt­rat, die Ver­wal­tung und die pri­va­ten Flä­chen­ei­gen­tü­mer auf, von die­sem Vor­ha­ben Abstand zu neh­men. Ins­be­son­de­re sol­len die Stadt bzw. der Stadt­rat die­ses Vor­ha­ben nicht mit städ­ti­schen Flä­chen unter­stüt­zen und sich dar­an nicht aktiv betei­li­gen. Die Initia­to­ren beto­nen, dass die­se Ent­schei­dung in den Hän­den der Stadt lie­ge und im Sin­ne der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger getrof­fen wer­den müsse.

Beden­ken gegen wei­te­re Windkraftanlagen

Der Kla­ren­berg liegt zen­tral im Stadt­ge­biet von Sun­dern und ist von zahl­rei­chen Ort­schaf­ten wie Sto­ckum, Dörn­holt­hau­sen, Seid­feld, Bönk­hausen und Endorf umge­ben. Die mar­kan­te Erhe­bung ist für Tau­sen­de Men­schen sicht­bar und bil­det ein prä­gen­des Ele­ment der Land­schaft. Eine Bebau­ung mit bis zu 250 Meter hohen Wind­ener­gie­an­la­gen wür­de nicht nur das ver­trau­te Land­schafts­bild dau­er­haft ver­än­dern, son­dern auch erheb­li­che Belas­tun­gen für Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner mit sich brin­gen. Schat­ten­wurf, Lärm­be­las­tung und poten­zi­el­le gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gun­gen (z. B. durch Infra­schall) dür­fen nicht igno­riert werden.

Bereits jetzt sei­en zahl­rei­che Wind­kraft­an­la­gen in Sun­dern in Betrieb oder in Pla­nung. Die CDU-Orts­ver­bän­de argu­men­tie­ren, dass Sun­dern sei­nen Bei­trag zur Ener­gie­wen­de bereits leis­te und eine wei­te­re Ver­dich­tung nicht ver­hält­nis­mä­ßig sei.

Zu den Haupt­grün­den gegen die Errich­tung von Wind­ener­gie­an­la­gen auf der städ­ti­schen Flä­che am Kla­ren­berg zählen:

  • Belas­tung für Anwoh­ner: Die geplan­ten Anla­gen wür­den bis zu 250 Meter hoch sein und das Land­schafts­bild sowie die Wohn­qua­li­tät stark beeinträchtigen.
  • Bereits hoher Bei­trag zur Ener­gie­wen­de: In und um Sun­dern ent­ste­hen bereits zahl­rei­che Wind­ener­gie­an­la­gen. Eine wei­te­re Ver­dich­tung sei unverhältnismäßig.
  • Erhalt eines wich­ti­gen Erho­lungs­ge­biets: Der Kla­ren­berg ist ein wert­vol­ler Natur- und Nah­erho­lungs­raum mit akti­vem Misch­wald. Es han­delt sich nicht um brach­lie­gen­de Kyrill­flä­chen, son­dern um akti­ven Mischwald.
  • Kein wirt­schaft­li­cher Zwang: Die Stadt Sun­dern sei nicht auf die Ein­nah­men aus Wind­kraft­an­la­gen ange­wie­sen. Viel­mehr gin­ge es um eine ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Ent­schei­dung für die Lebens­qua­li­tät der Bür­ger und Bürgerinnen.
  • Ungleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung der Anla­gen: Der Bau von Wind­ener­gie­an­la­gen am Kla­ren­berg wür­de zu einer star­ken Kon­zen­tra­ti­on in den Ort­schaf­ten Dörn­holt­hau­sen, Sto­ckum und Umge­bung füh­ren, wo bereits wei­te­re 16 Anla­gen auf den süd­li­chen Wald­flä­chen geplant sind.

Auf­ruf zur Beteiligung

Mit ihrer Peti­ti­on möch­ten die CDU-Orts­ver­bän­de Sun­dern und Sto­ckum ein star­kes Signal an die Öffent­lich­keit sen­den und zei­gen, dass die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger gegen die Nut­zung die­ser städ­ti­schen Flä­che für Wind­ener­gie­an­la­gen sind.

openpetition.de/!dbjqm

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4 Antworten

  1. Die­se Peti­ti­on ist maxi­mal irreführend:

    Durch die­se Peti­ti­on steht hin­ter­her kein ein­zi­ges Wind­rad weni­ger auf dem Kla­ren­berg, wäh­rend den Betrof­fe­nen (Sto­ckum, Sun­dern,…) auch noch finan­zi­el­le Aus­gleichs­zah­lun­gen gestri­chen werden.

    Wenn der Stadt­rat ent­schei­det, dass auf den städ­ti­schen Flä­chen am Kla­ren­berg kei­ne Wind­kraft­an­la­gen ent­ste­hen, wird im End­ergeb­nis auf dem Kla­ren­berg ins­ge­samt net­to nicht eine ein­zi­ge Anla­ge weni­ger (!) stehen:

    Durch den frei wer­den­den Platz haben die pri­va­ten Grund­stücks­be­sit­zen­den ein­fach die Mög­lich­kei­ten, mit „ihren“ Anla­gen wei­ter an die Stadt­flä­che her­an­zu­rü­cken, sodass die Bevöl­ke­rung auf die glei­che Anzahl schaut, ABER:

    Gleich­zei­tig auf wesent­li­che Ein­nah­men für alle Bürger*innen (auch die aus Sun­dern und Sto­ckum) aus den Pacht­ein­nah­men der Stadt ver­zich­ten muss, wäh­rend sich die Grund­stücks­ei­gen­tü­mer nun den kom­plet­ten Pacht­ertrag in die eige­ne Tasche ste­cken können.

    Und war­um genau die­se Flächeneigentümer*innen als Adres­sa­ten der Peti­ti­on aus­ge­nom­men sind, ist mir schlei­er­haft. Schließ­lich hat eine Mehr­heit des Rates ein Mora­to­ri­um (also Auf­schub) der Wind­ener­gie­er­schlie­ßung auf dem Kla­ren­berg unterstützt.

    Die­ses ist aus­schließ­lich an den Flächeneigentümer*innen, wel­che nicht bereit waren, die Pla­nun­gen für 5 Jah­re garan­tiert aus­zu­set­zen, gescheitert.

    Die Flä­chen auf dem Kla­ren­berg sind mei­ner Mei­nung nach auch ungüns­tig (weil zu zen­tral) gele­gen, die­se Ent­schei­dung wur­de nun aber im Regio­nal­plan so ent­schie­den und kann durch den Rat nicht wei­ter ange­foch­ten werden.

    Wir kön­nen also als Stadt für alle unse­re Ein­woh­nen­den arbei­ten (MIT Erträ­gen auch aus dem Wind­ener­gie­be­reich Kla­ren­berg), oder wir fol­gen die­sem Vor­schlag der CDU Orts­ver­bän­de Sto­ckum und Sun­dern und haben genau­so vie­le WKAs, ohne einen Cent von den Pacht­erträ­gen zu sehen.

    Tho­mas Cra­mer, Rats­mit­glied Bünd­nis 90 / Grüne

  2. Dan­ke Tho­mas, dem schlie­ße ich mich an. 

    Die Dis­kus­si­on um den Wind­kraft­aus­bau am Kla­ren­berg ist kom­plex, da der Stadt­rat nicht über das gesam­te Gebiet ent­schei­den kann. Ein gro­ßer Teil der Flä­che ist in Pri­vat­be­sitz, und dort könn­ten unab­hän­gig von Rats­be­schlüs­sen Wind­kraft­an­la­gen errich­tet wer­den. Ent­ge­gen der Behaup­tun­gen in einer Peti­ti­on han­delt es sich dabei nicht um Misch­wald, son­dern um eine Kyrill­flä­che mit Schnitt­grün und Weih­nachts­baum­fel­dern. Der klei­ne Teil Laub­wald, der auf dem Bild zu erken­nen ist, wird natür­lich erhal­ten blei­ben. Das ist auch gar nicht anders erlaubt. War­um ver­sucht man also mit die­sem Bild Stim­mung zu machen?

    Bei einer gemein­sa­men Besich­ti­gung von Ver­wal­tung, Forst­be­am­ten, Anwoh­nern und Rats­mit­glie­dern wur­de deut­lich, dass der Bau ein bis zwei Anla­gen auf der städ­ti­schen Kyrill­flä­che sinn­vol­ler wäre, da auf den Pri­vat­flä­chen ohne­hin Wind­rä­der ent­ste­hen könn­ten. Auf­fäl­lig war, dass nur ein ein­zi­ges CDU-Rats­mit­glied an die­ser Besich­ti­gung teilnahm.

    Trotz­dem geht die CDU nun mit gro­ßer Vehe­menz in die Öffent­lich­keit. Beson­ders irri­tie­rend ist, dass sie die Ein­spruchs­mög­lich­kei­ten zum Regio­nal­plan – der für die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung maß­geb­lich ist – nicht genutzt hat. Zudem hält das Argu­ment, dass sich pri­va­te Anla­gen nicht loh­nen wür­den, wenn nur fünf gebaut wer­den, einer Über­prü­fung nicht stand: In Allen­dorf wer­den genau fünf Anla­gen errichtet.

    Posi­tiv her­vor­zu­he­ben ist, dass sich der Stadt­rat ein­stim­mig dar­auf geei­nigt hat, kei­ne Wind­rä­der außer­halb der fest­ge­leg­ten Wind­ener­gie­be­rei­che zuzu­las­sen. Die­se Einig­keit soll­te bei­be­hal­ten wer­den, um unnö­ti­ge Ver­un­si­che­rung in der Bevöl­ke­rung zu vermeiden. 

    And­re Klammt, SPD-Ratsmitglied

  3. Rei­mund Klute
    Es wird immer wie­der auf die enor­men Pacht­ei­nah­men verwiesen,die dabei entstehen.
    Aber wer bezahlt denn die Kosten?
    Nur der Stromkunde,also wir alle!

    1. @ Rei­mund Klute
      .…also ich bezah­le lie­ber den Strom, des aus einer Wind­kraft­an­la­ge stammt, bzw. gene­rell aus erneu­er­ba­ren Ener­gien. Die Wert­schöp­fung fin­det hier im Land statt, macht uns ein Stück weit unab­hän­gi­ger von fos­si­len Ener­gien die man teu­er zukau­fen muss und wir sind weni­ger erpress­bar von den Diktatoren/Machthabern die­ser Welt. Da nehm ich gern in Kauf, wenn auf den Ber­gen im Sau­er­land ein paar Wind­rä­der mehr entstehen.
      Das ist der güns­tigs­te Strom, den man haben kann. Im Win­ter ist man halt auf Wind­kraft ange­wie­sen, im Som­mer pro­du­ziert mei­ne PV-Anla­ge mehr als genug.
      Wol­len Sie lie­ber ein AKW/Gaskraftwerk vor der Haus­tür haben?

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