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CDU drängt auf Umsetzung des Personalabbaus im Rathaus

Das Sunderner Rathaus. Die CDU fordert konsequenten Personalabbau und eine teilweise Revidierung der Neuorganisation. (Foto: überflieger.media)
Das Sun­derner Rat­haus. Die CDU for­dert kon­se­quen­ten Per­so­nal­ab­bau und eine teil­wei­se Revi­die­rung der Neu­or­ga­ni­sa­ti­on. (Foto: überflieger.media)

Sun­dern. Die CDU hat zwei Tage vor der zusätz­lich anbe­raum­ten Sit­zung des Haupt- und Finanz­aus­schus­ses ein gan­zes Paket von Haus­halts­an­trä­gen vor­ge­legt. Sei­ne Frak­ti­on habe zwar nicht mehr die Mehr­heit, aber ihre Haus­halts­be­ra­tun­gen sei­en inten­siv wie schon lan­ge nicht mehr gewe­sen und man sei guten Mutes, Unter­stüt­zer für die CDU-Anträ­ge zu fin­den,“ sag­te Frak­ti­ons­chef Ste­fan Lan­ge. Den vor­lie­gen­den Haus­halts­ent­wurf nann­te er eng gestrickt und fast ohne Inves­ti­tio­nen, um Sun­dern zukunfts­fä­hig zu machen. Das, was noch da sei, wol­le die CDU ger­ne krea­tiv gestal­ten. Sie wol­le den Schwer­punkt auf die Men­schen legen und dabei neben der gro­ßen Auf­ga­be Flücht­lin­ge auch die Bür­ger entlasten.

Kita-Beiträge: Nur Gutverdiener sollen mehr zahlen

Das The­ma „Eltern und Kin­der stark machen!“ stell­te Lan­ge dabei bewusst an die ers­te Stel­le. Die geplan­te pau­scha­le Erhö­hung der Kin­der­gar­ten­bei­trä­ge lehnt die CDU strikt ab. Sie spricht sich aller­dings dafür aus, die Bei­trags­staf­fe­lung, die der­zeit bei 80.000 Euro Jah­res­ein­kom­men endet, nach oben zu erwei­tern, so dass  Gut­ver­die­ner höhe­re Bei­trä­ge zah­len sol­len. Auch for­dert sie, dass Geschwis­ter­kin­der wei­ter bei­trags­frei blei­ben, denn man wol­le kin­der­rei­che Fami­li­en ent­las­ten und nicht zusätz­lich belasten.

Schulsozialarbeit weiter finanzieren

Aus­drück­lich spricht sich die CDU auch für die Fort­füh­rung der Schul­so­zi­al­ar­beit in den Ein­gangs­klas­sen der Grund­schu­len aus. „Die Schul­lei­ter wün­schen sich sogar eine Aus­wei­tung die­ser wich­ti­gen sozi­al­po­li­ti­schen Arbeit, da soll­ten wir sie zumin­dest erhal­ten,“ sagt Rats­mit­glied Clau­dia Hach­en­ei. Und Ste­fan Lan­ge meint, dass die Stadt Sun­dern sich dies ange­sichts der deut­lich ver­bes­ser­ten Ertrags­la­ge auch leis­ten kön­ne. Glei­ches gel­te auch für die För­de­rung von Jugend­frei­zei­ten und ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen Sun­derner Ver­ei­ne. Die Kür­zung von bis­her 17.000 Euro auf Null soll­te unter­blei­ben, da sie sol­che Akti­vi­tä­ten gera­de in einer Zeit, wo die Ver­ei­ne bei der Inte­gra­ti­on der Flücht­lin­ge beson­ders gefor­dert sei­en, unmög­lich mache. Auch die Strei­chung des Bud­gets der Stadt­dru­cke­rei zur Unter­stüt­zung von Ver­ei­nen um 10.000 Euro will die CDU auf 5000 reduzieren.

Stadtbücherei weiterentwickeln

Bein CDU-Antrag zur Stadt­bü­che­rei geht es nicht um eine Ver­än­de­rung des Bud­gets, son­dern um eine krea­ti­ve­re Aus­ga­be des Gel­des. Zumin­dest ein Teil der 12.000 Euro, die für Ersatz­be­schaf­fung von Medi­en gedacht sind, soll­ten in die Aus­ar­bei­tung eines Kon­zepts zur Wei­ter­ent­wick­lung der Stadt­bü­che­rei in eine Schul-Stadt-Büche­rei flie­ßen. Hier gebe es im Zuge der Digi­ta­li­sie­rung ein gro­ßes Poten­ti­al, dass Büche­rei und vor allem wei­ter­füh­ren­de Schu­len von­ein­an­der pro­fi­tie­ren, so Rats­mit­glied Ulla Kaiser.

Steuererhöhung nicht in Personal stecken

Sunderns CDU-Stadtverbandsvorsitzender Stefan Lange. (Foto: CDU)
Sun­derns CDU-Frak­ti­ons­chef Ste­fan Lan­ge. (Foto: CDU)

Die von der Ver­wal­tung geplan­te Anhe­bung der Grund­steu­er lehnt die CDU nicht grund­sätz­lich ab. Das wäre auch als Oppo­si­ti­on unver­ant­wort­bar, so Ste­fan Lan­ge. Aller­dings wol­le die CDU nicht, dass der Bür­ger mit sei­nen Steu­ern dafür zah­len müs­se, dass das städ­ti­sche Per­so­nal in die Höhe schnel­le. Der Abbau von zehn Pro­zent der städ­ti­schen Stel­len, von 27 Stel­len bis 2022, sei nicht nur „so eine Zahl“, wie es die SPD jetzt hin­stel­le, son­dern ein­stim­mi­ger Beschluss des Rates, der umge­setzt wer­den soll­te. Davon sei aller­dings nichts zu sehen. Die Zahl der Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ter bewe­ge sich auf glei­chem Niveau und der Bür­ger­meis­ter spre­che jetzt von drei Stabs­stel­len. An einer die­ser Stabs­stel­len, dem Wirt­schafts­för­de­rer, will die CDU nicht rüt­teln, eben­so­we­nig wie am benö­tig­ten Per­so­nal für die Flüchtlingsbetreuung.

Kritik an neuen Stabsstellen

Bei den Stabs­stel­len für Kom­mu­ni­ka­ti­on und Stadt­pla­nung sehe die CDU aber Ein­spar­po­ten­ti­al, das deut­lich über 100.000 Euro im Jahr lie­ge. Um die­se Sum­me könn­ten die Bür­ger ent­las­tet wer­den. Für die Kom­mu­ni­ka­ti­on hält die CDU statt einer hoch­do­tier­ten Stabs­stel­le eine nor­ma­le Halb­tags­stel­le für aus­rei­chend und die Stabs­stel­le Stadt­ent­wick­lung hält sie schlicht­weg für über­flüs­sig. Dies sei der urei­gens­te Bereich des 1. Bei­geord­ne­ten, der dafür vom Rat mit Zwei-Drit­tel-Mehr­heit bis 2019 gewählt sei.

Probleme der Neuorganisation

Frak­ti­ons­chef Lan­ge kri­ti­sier­te dabei die im Früh­jahr umge­setz­te Rat­haus-Neor­ga­ni­sa­ti­on als „gewal­ti­ges Pro­blem“. Der gewähl­te Bei­geord­ne­te sei dabei „vor­sich­tig for­mu­liert zum Fach­be­reichs­lei­ter degra­diert“ wor­den, so Lan­ge. Die CDU wol­le, dass der Bei­geord­ne­te mit kla­rer Zustän­dig­keit wie­der hier­ar­chisch über den Fach­be­reichs­lei­tern ste­he. Auch die „völ­lig sinn­lo­se“ Abtei­lung der Bau­ord­nung von der Stadt­ent­wick­lung müs­se rück­gän­gig gemacht werden.

Aktives Zinsmanagement gefordert

Kri­tisch sieht die CDU auch die mas­si­ven Umschul­dun­gen von mit­tel- und lang­fris­ti­gen Kre­di­ten in der­zeit zins­güns­ti­ge Kas­sen­kre­di­te. Dabei wür­den nicht sel­ten Sum­men von über einer hal­ben Mil­li­on Euro ohne Bera­tung im Haupt- und Finanz­aus­schuss  bewegt. Soll­te das Zins­ni­veau nur um einen Punkt stei­gen, könn­te das die Stadt in mas­si­ve finan­zi­el­le Pro­ble­me brin­gen, so Lan­ge, der ein akti­ves Zins­ma­nage­ment for­dert. Im Haupt- und Finanz­aus­schuss soll­te gemein­sam nach krea­ti­ven Lösun­gen gesucht wer­den, wobei man auch nach Part­nern jen­seits der Stadt- und Kreis­gren­zen schau­en soll­te. Als krea­ti­ve Lösung zur Mit­fi­nan­zie­rung des neu­en Bau­be­triebs­hofs schlägt die CDU vor, bebau­te städ­ti­sche Erb­bau­grund­stü­cke den Nut­zern zum Kauf anzubieten.

Mehr Tempo bei Erstuntersuchung der Kinder

Zum The­ma Flücht­lin­ge hat die CDU zwei Anträ­ge. Zum einen will sie die Erst­un­ter­su­chun­gen der schul­pflich­ti­gen Flücht­lings­kin­der beschleu­ni­gen. Das sei ein Fla­schen­hals, meint Clau­dia Hach­en­ei, es kön­ne nicht ange­hen, dass bis zu drei Mona­te ver­ge­hen, bis die Kin­der eine Schu­le besu­chen kön­nen. Das soll­te bereits nach zwei bis drei Wochen mög­lich sein. Dafür müss­ten alter­na­ti­ve For­men der Erst­un­ter­su­chung oder neue Koope­ra­ti­ons­part­ner gesucht werden.

Stopp der bisherigen Schulentwicklungsplanung

Zudem will die CDU vor dem Hin­ter­grund des Flücht­lings­zu­stroms alle Pla­nun­gen zur Schlie­ßung oder Zusam­men­füh­rung von Schu­len stop­pen, denn die bis­he­ri­ge Schul­ent­wick­lungs­pla­nung sei hin­fäl­lig. Pri­mär betref­fe das zunächst die Grün­dung eines Grund­schul­ver­bunds der Mari­en­schu­le und der Grund­schu­le Altes Tes­ta­ment zum 1. August 2019. „Wir brau­chen Raum für die Bil­dungs­teil­ha­be der Flücht­lings­kin­der,“ so Rats­mit­glied Sibyl­le Rohe-Tekath, „aber wir wol­len auch den betrof­fe­nen Lehr­kräf­ten die Köp­fe frei hal­ten, den die sol­len helfen“.

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