Arnsberg/Sundern. Seit 60 Jahren setzt sich der Caritas-Verband für die Menschen in Arnsberg und Sundern ein und das nicht nur im Stillen, sondern auch nach außen – als Anwalt für Benachteiligte. Diesem Bild wurde auch bei den Feierlichkeiten Nachdruck verliehen. An der Messe beteiligten sich die Schüler der Förderschule Mariannhill. Ihr Gesang berührte die Gottesdienstbesucher. Nach dem Gottesdienst in der Liebfrauen Kirche, der von Domkapitular Dr. Thomas Witt aus Paderborn, Dechant Hubertus Böttcher, Pfarrer Thomas Siepe und Pfarrer Dietmar Röttger zelebriert wurde, ging es begleitet von lauten Trommeln zum Sauerlandtheater. Michael Couley und „Drums For Fun“ geleiteten die Festgäste. Alle folgten dem Rhythmus – die einen klatschend, die anderen trommelnd. Im Sauerlandtheater übernahm Michaela Padberg vom WDR in Siege die Moderation und führte gewohnt souverän und charmant durch die Veranstaltung.
Gelungene Veranstaltung mit Mischung zwischen heiteren und ernsten Themen
In seiner Begrüßung ging der Vorsitzende des ehrenamtlichen Caritasrates, Heinrich Steinkemper, auf die vielen Stationen des Verbandes seit seiner Gründung 1954 ein. Seitdem sind viele Einrichtungen und Dienste entstanden, die immer an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet waren und sind. Dabei hat der Verband sich immer an den veränderten Bedingungen orientiert und ist dabei in seiner Entwicklung nie stehen geblieben. Das alles wäre aber nie möglich gewesen, ohne das große ehrenamtliche Engagement vieler Menschen. Besonders stolz ist der Verband, dass es wieder mit der Nachwuchsförderung klappt. Die Jugendcaritas, die an die Caritas-Konferenz Heilig Kreuz angebunden ist, zählt stolze 80 Jugendliche, die sich sozial engagieren.
Menschenwürdige Arbeit und Zuwendung
Die Grußworte sprachen Landrat Dr. Karl Schneider, Bürgermeister Hans-Josef Vogel sowie der Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig aus Paderborn. Landrat Dr. Schneider betonte den besonderen Einsatz des Verbandes, benachteiligten Menschen eine Teilhabe am Arbeitsleben zu verschaffen, „denn es ist die Verpflichtung von Christen, auch denen menschenwürdige Arbeit zu verschaffen, die von den Mechanismen des Arbeitsmarktes ausgegrenzt werden“. Außerdem wies er auf die vielen Anknüpfungspunkte des Caritas-Verbandes zum Hochsauerlandkreis hin. Bürgermeister Vogel sprach von der Zuwendung zu den Menschen – nicht nur aus materiellen Gründen, “denn Zuwendung ist kein Geschäft, sondern ein Geschenk“, so Vogel. Josef Lüttig, beschreibt den Caritas-Verband Arnsberg-Sundern als solide arbeitend, der seine Hilfen immer am Menschen orientiert. Und dann wurde es wieder laut…. Drums For Fun hatten ihren zweiten Auftritt und heizten dem begeisterten Publikum auf Trittleitern, die zu Drums umfunktioniert wurden, mit „We will rock you“ ein. Hierzu hatte Michael Couley zwei Schüler der Musikschule zur Unterstützung mitgebracht.
Sozialer Dienst und christlicher Auftrag
Entsprechend aufnahmefähig waren die Zuschauer für den Festvortrag von Professor Bruno Nikles, der auf den Spagat zwischen Sozialwirtschaft und diakonischem Auftrag einging, dem sich der Caritas-Verband jeden Tag aufs Neue stellen muss. Beleuchtet wurde das Verhältnis zwischen der sozialunternehmerischen Tätigkeit der Caritas als Träger sozialer Dienste und großer Einrichtungen einerseits und dem christlichen Auftrag zum diakonischen und caritativen Wirken, zur Hilfe am Nächsten andererseits. Der Beitrag von Professor Nikles stimmte positiv und zuversichtlich, dass die Arbeit des Verbandes auch für die Zukunft gerüstet ist und ihren Platz in der Gesellschaft haben wird. Der Caritas-Verband übernimmt Verantwortung für die Bereiche, die ansonsten unzureichend oder gar nicht abgedeckt sind. „Menschen müssen füreinander Verantwortung nehmen, hierzu müssen sie befähigt werden und auch von der öffentlichen Verwaltung unterstützt werden“, so Nikles.
Dann folgte ein weiteres Highlight der Festveranstaltung. Die Tanzgruppe „Dancing Fire“ der Caritas-Werkstätten stürmte die Bühne und eroberte mit Tanzdarbietungen zu Songs von Britney Spears und Helene Fischer die Herzen der Zuschauer – eine Zugabe wurde lautstark gefordert und auch erfüllt.
Der Mensch im Mittelpunkt
Christian Stockmann, Vorsitzender des Vorstandes, griff in seinen Abschlussworten die Rahmenbedingungen und Ökonomisierung der Sozialen Arbeit auf und welchen Einfluss diese auf die Caritasverbände haben. Gleichzeitig orientiert sich der Verband aber an dem Leitsatz ‚Der Mensch im Mittelpunkt unseres Handelns´ und an dem Jubiläumsmotto ‚Stark in jedem Alter – Stark für die Menschen´. Dies kann im Arbeitsalltag zu Spannungen führen. „Im Unterschied zu privatwirtschaftlichen Akteuren ist die Caritas aus Überzeugung heraus nicht nur ein Anbieter von sozialen Dienstleistungen, sondern versteht sich als Anwalt der Benachteiligten und setzt sich als Solidaritätsstifter für ‚Menschen in Not´ ein, auch wenn sich dort nichts verdienen lässt“, so Stockmann. Zum Abschluss dankte Stockmann allen Unterstützern des Caritas-Verbandes.
Abrupt wurde sein Dank an Frau Padberg für die Moderation unterbrochen, als „Hedwig“ auf die Bühne stürzte. Anja Geuecke alias Hedwig beleuchtete die Caritas-Arbeit auf ihre ganz eigene humoristische Weise und hatte die Lacher auf ihrer Seite. „Rausgeschmissen“ von Hedwig endete eine rundherum gelungene Veranstaltung auf der Bühne.
Weiter ging es mit einem Imbiss, der Zeit für das ein oder andere persönliche Gespräch bot und gerahmt wurde durch die Präsentation einiger Angebote des Caritas-Verbandes auf dem „Markt der Möglichkeiten“ im Foyer des Theaters. Es war eine gelungene Veranstaltung, die viele Begegnungen unterschiedlicher Menschen ermöglichte!