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Bundesverdienstkreuz am Bande für Egbert Neuhaus

Bundesverdienstkreuzverleihung: Egbert Neuhaus mit Regierungspräsidentin Diana Ewert. (Foto: Bezirksregierung)
Bun­des­ver­dienst­kreuz­ver­lei­hung: Egbert Neu­haus mit Regie­rungs­prä­si­den­tin Dia­na Ewert. (Foto: Bezirksregierung)

Arns­berg. Egbert Neu­haus, hei­mi­scher Unter­neh­mer und Vor­sit­zen­der des Unter­neh­mens­ver­ban­des West­fa­len-Mit­te, hat heu­te in Arns­berg aus der Hand von Regie­rungs­prä­si­den­tin Dia­na Ewert das Bun­des­ver­dienst­kreuz am Ban­de ent­ge­gen­ge­nom­men. In ihrer Lau­da­tio wür­dig­te Ewert den 62-jäh­ri­gen Hüs­te­ner „für sei­nen uner­müd­li­chen Ein­satz und sein vor­bild­li­ches Enga­ge­ment für das Gemein­wohl, vor allem im Bereich der Tarif- und Mit­tel­stands­po­li­tik und stets mit dem Anlie­gen, die Inter­es­sen von Arbeit­ge­bern und Arbeit­neh­mern mit­ein­an­der zu vereinbaren“.

Höchste Anerkennung für großes Engagement

Der Ver­dienst­or­den ist die ein­zi­ge all­ge­mei­ne Ver­dienst­aus­zeich­nung in Deutsch­land und damit die höchs­te Aner­ken­nung, die die Bun­des­re­pu­blik für Ver­diens­te um das Gemein­wohl aus­spricht. Ver­lie­hen wird das Ver­dienst­kreuz am Ban­de von Bun­des­prä­si­dent Joa­chim Gauck – auf Vor­schlag von NRW-Minis­ter­prä­si­den­tin Han­ne­lo­re Kraft, die über die Regie­rungs­prä­si­den­tin ihre Grü­ße an Neu­haus über­mit­teln ließ. Der Ver­dienst­or­den des Lan­des NRW war Neu­haus bereits 2010 ver­lie­hen worden.
„Ihnen lagen beson­ders die För­de­rung der Unter­neh­men Ihrer Regi­on und das damit ver­bun­de­ne Schick­sal der Arbeit­neh­mer am Her­zen. Die von Ihnen ange­sto­ße­nen Pro­jek­te haben dazu bei­getra­gen, in unse­rer Regi­on posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen vor­an­zu­trei­ben und Wei­ter­ent­wick­lun­gen zu gewähr­leis­ten“, so Regie­rungs­prä­si­den­tin Ewert am Don­ners­tag. „Ihnen war es immer wich­tig“, füg­te Ewert hin­zu, „auch in wirt­schaft­lich schwie­ri­gen oder außer­ge­wöhn­li­chen Situa­tio­nen die Inter­es­sen von Arbeit­ge­bern und Arbeit­neh­mern best­mög­lich auf­ein­an­der abzu­stim­men.“ Eben­so habe sich Neu­haus „nach­hal­tig für die Gewin­nung von qua­li­fi­zier­ten Nach­wuchs­kräf­ten ein­ge­setzt – und nicht aus den Augen ver­lo­ren, dass gera­de die jun­gen Men­schen das Fun­da­ment unse­rer Zukunft sind und des­halb unse­re Unter­stüt­zung brauchen.“
Im Bei­sein zahl­rei­cher Gäs­te ließ die Regie­rungs­prä­si­den­tin ein­zel­ne Sta­tio­nen im Wir­ken von Egbert Neu­haus Revue pas­sie­ren: Die­ser ist seit 1980 im Fami­li­en­un­ter­neh­men WES­CO in Arns­berg tätig, über­nahm 1990 die Geschäfts­füh­rung und wur­de 1996 geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter sowohl von WES­CO als auch von der 1992 gegrün­de­ten Toch­ter­fir­ma in Schwar­zen­berg in Sach­sen. Seit 1994 ist er Mit­glied der Voll­ver­samm­lung der IHK in Arns­berg  und seit 1996 deren Vizepräsident.

Initiativkreisgründer und Verbandsvorsitzender

2012 grün­de­te Egbert Neu­haus mit dem dama­li­gen Regie­rungs­prä­si­den­ten Dr. Gerd Bol­ler­mann, der am Don­ners­tag zu den Gäs­ten gehör­te, den Initia­tiv­kreis „Mit­ten in West­fa­len“. Das Know-how aus den Berei­chen Poli­tik, Wirt­schaft, Kul­tur und Sport wur­de im Initia­tiv­kreis zusam­men­ge­führt. Aus­ge­wähl­te Pro­jek­te wur­den geför­dert, um in den Regio­nen Sau­er-/Sie­ger­land, Soes­ter Bör­de und Öst­li­ches Ruhr­ge­biet sowie in der Mär­ki­schen Regi­on Ent­wick­lun­gen anzu­sto­ßen und zu beglei­ten. Nicht zu ver­ges­sen die „Wer­te­kon­fe­renz“: Mit kirch­li­chen Aka­de­mien orga­ni­siert der Initia­tiv­kreis Vor­trä­ge und Tisch­ge­sprä­che zum The­ma „Wer­te in der Unter­neh­mens­füh­rung“. Oder die „Kon­su­la­ri­sche Rei­se“ – eine ein­tä­gi­ge Rund­rei­se für Kon­suln, denen die Regio­nen und ihre wirt­schaft­li­chen Poten­zia­le prä­sen­tiert werden.
Seit 2001 ist Egbert Neu­haus Vor­sit­zen­der des Unter­neh­mens­ver­ban­des Süd­öst­li­ches West­fa­len e.V. – auch dies mit gro­ßem Erfolg, dar­un­ter die vor­über­ge­hen­de Anpas­sung von Flä­chen­ta­rif­ver­trä­gen (z.B. der Metall­in­dus­trie) an regio­na­le oder Unter­neh­mens­be­son­der­hei­ten. Sein beson­de­res Enga­ge­ment galt fir­men­be­zo­ge­nen Son­der­ta­rif­ver­trä­gen in wirt­schaft­lich schwie­ri­gen oder außer­ge­wöhn­li­chen Situa­tio­nen. So initi­ier­te er 2009 zusam­men mit der IG Metall, der Lan­des­ver­ei­ni­gung und den Arbeit­ge­ber­ver­bän­den die Initia­ti­ve „Qua­li­fi­zie­rung, Beschäf­ti­gung, Zukunfts­si­che­rung – Gemein­sam gestal­ten in der Kri­se“, um die Mög­lich­kei­ten der Trans­fer­kurz­ar­beit bes­ser zu nutzen.

Immer im Fokus: Arbeitsplätze und Firmen erhalten

2002 wur­de durch Neu­haus‘ maß­geb­li­che Betei­li­gung die Trans­fer- und Qua­li­fi­zie­rungs­ge­sell­schaft Hell­weg-Sau­er­land (TraQ) gegrün­det, ein Gemein­schafts­pro­jekt von IG Metall, Arbeit­ge­ber­ver­band und Hoch­sauer­land­kreis. Das Ziel der TraQ ist neben der Trans­fer­ak­ti­vi­tät vor allem die Zeit­ar­beit – mit erreich­ten Ver­mitt­lungs­quo­ten von 60 bis über 90 Pro­zent. Arbeit­neh­mer, die von Sozi­al­plan­maß­nah­men betrof­fen waren, wur­den in den ers­ten Arbeits­markt ver­mit­telt. Die TraQ setzt sich dafür ein, dass die bei ihr beschäf­tig­ten Zeit­ar­beit­neh­mer jeder­zeit in Dau­er­be­schäf­ti­gung beim Ent­lei­her­be­trieb über­nom­men wer­den kön­nen. Zunächst war sie als streng regio­na­ler Trä­ger der Sozi­al­part­ner kon­zi­piert – doch auf Initia­ti­ve von Neu­haus schlos­sen sich 2013 die Lan­des­ge­sell­schaft START GmbH und die TraQ zusam­men. Und das Modell mach­te lan­des­weit Schu­le: Durch Kurz­ar­beit und Trans­fer­kon­zep­te konn­te so in vie­len Fäl­len Arbeits­lo­sig­keit ver­mie­den werden.
Damit nicht genug: Seit 2004 gehört Egbert Neu­haus als Mit­glied dem Finanz­aus­schuss bzw. dem Vor­stands­rat des Ver­ban­des der Metall- und Elek­tro­in­dus­trie Nord­rhein-West­fa­lens e.V. an (METALL NRW), dem wich­tigs­ten Bera­tungs­or­gan des Vor­stan­des und der Mit­glie­der­ver­samm­lung. Dort enga­giert er sich beson­ders tarif­po­li­tisch, um durch Son­der­ta­rif­ver­trä­ge Arbeits­plät­ze und Fir­men zu erhal­ten. Mit eben die­sem Ziel ergriff er 2003 auch die Initia­ti­ve zur Aus­lei­he von Per­so­nal unter mit­tel­stän­di­schen Fir­men. Die­se tarif­li­che Ver­ein­ba­rung ver­mied lan­ge Ver­fah­ren hin­sicht­lich der Lizen­zen für Arbeit­neh­mer­über­las­sun­gen. Außer­dem gehört Neu­haus der klei­nen Ver­hand­lungs­kom­mis­si­on auf Lan­des­ebe­ne an, ist somit auf Arbeit­ge­ber­sei­te für das Aus­han­deln der Flä­chen­ta­rif­ver­trä­ge in Nord­rhein-West­fa­len ver­ant­wort­lich. Seit 2013 ist er auch Mit­glied des Mit­tel­stands­bei­ra­tes NRW: Hier unter­stützt er die Lan­des­re­gie­rung bei der Umset­zung des Ziels, die Mit­tel­stands­po­li­tik und die Bedürf­nis­se klei­ner und mitt­le­rer Fir­men zu vereinbaren.

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