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BUND gegen ausufernde Windparks und Pumpspeicherwerk

NRW-Umweltminister Remmel hat anlässlich des Internationalen tags der artenvielfalt den schwarzstorch als Repräsentanten des Hochsauerlandkreises ausgewählt. (Foto. Nach der aktuellen „Roten Liste der gefährdeten Arten in NRW“ sind etwa 45 Prozent der beobachteten Arten gefährdet, vom Aussterben bedroht oder ausgestorben. Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten, die als ausgestorben oder verschollen gelten, liegt in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 9 Prozent so hoch wie nie zuvor. Zwar konnte das Land zwischen 1999 und 2011 mit einer aktiven Naturschutzpolitik eine weitere Verschlechterung bei verschiedenen gefährdeten Arten abwenden. So sind Weißstorch, Uhu und Biber an vielen Stellen im Land wieder heimisch geworden. Dennoch drohen Tierarten wie die Kreuzotter, die Gelbbauchunke, die Mopsfledermaus oder der Feldhamster in absehbarer Zeit zu verschwinden, wenn nicht gegengesteuert wird. Wir stellen Ihnen hier – sozusagen stellvertretend – Arten aus Nordrhein-Westfalen vor, die landesweit gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind, die in einigen unserer Kreise und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens jedoch noch - oder aber aufgrund erfolgreicher Naturschutzmaßnahmen wieder - vorkommen. (Foto:  ich  / pixelio.de)
Mit Rück­sicht auf den Schwarz­storch sowie den Rot­mi­lan und Fle­der­mäu­se spricht sich der BUND gegen aus­ufern­de Wind­parks in Sun­dern aus. (Foto: ich / pixelio.de)

Sun­dern. „Der Land­schafts­plan Sun­dern befin­det sich in der Neu­auf­stel­lung. Vie­le ehr­gei­zi­ge Zie­le wie z. B. die Aus­wei­sung von Natur­schutz­ge­bie­ten und der Bio­top­ver­bund im Wald wür­den durch aus­ufern­de Wind­parks und dem Pump­spei­cher­werk zunich­te gemacht!“ das ist die Quint­essenz der Stel­lung­nah­me des Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land zur Wind­kraft und zum Pump­spei­cher­werk Sorp­eberg, die der Sun­derner Klaus Korn jetzt abge­ge­ben hat.

Schutz von Fledermäusen, Schwarzstorch und Rotmilan

Bei der Aus­wahl der Wind­vor­rang­flä­chen befürch­tet der BUND, dass „die Belan­ge von Arten- und Land­schafts­schutz nicht aus­rei­chend berück­sich­tigt wer­den. Denn bereits in der letz­ten Aus­schuss-Sit­zung wur­den die Abstän­de zu Schwarz­storch­hors­ten auf 1000 Meter ver­rin­gert.“ Die Stadt Sun­dern habe in zwei Schrit­ten ein gutes arten­schutz­recht­li­ches Gut­ach­ten erstellt. Lei­der wer­de es im Lau­fe des Ver­fah­rens jetzt auf­ge­weicht: „Die Fle­der­maus­vor­kom­men sol­len nicht mehr so rele­vant sein und Natur­schutz­ge­bie­te wer­den über­plant. Außer­dem wur­de der Kra­nich­zug unse­rer Mei­nung nach nicht aus­rei­chend berück­sich­tigt.“ Der Fach­aus­schuss für Natur und Land­schaft und somit der Land­schafts­bei­rat im Hoch­sauer­land­kreis habe, so der BUND, in sei­ner letz­ten Sit­zung eine gute Ent­schei­dung getrof­fen. Alle für Fle­der­mäu­se rele­van­ten Flä­chen sowie sämt­li­che Natur­schutz­ge­bie­te und die Abstands­flä­chen beim Schwarz­storch (3000 Meter) und Rot­mi­lan (1000 Meter) dürf­ten nicht über­plant wer­den. Gemeint sei­en die Flä­chen öst­lich von Ste­mel, die Hel­le­fel­der Höhe, Auf’m Stück und ein Groß­teil der im Süden der Stadt lie­gen­den Flä­chen, die nach dem Beschluss des Land­schafts­bei­ra­tes nicht für Wind­kraft zur Ver­fü­gung ste­hen dürfen.

Windparks bei Amecke, Allendorf und Dörnholthausen

Bei wei­te­ren für Wind­kraft vor­ge­se­he­nen Gebie­ten bei Ame­cke, Allen­dorf und süd­lich von Dörn­holt­hau­sen han­de­le es sich  um stark genutz­te Fich­ten­mo­no­kul­tu­ren, Weih­nachts­baum- und Schmuck­reis­ig-Plan­ta­gen. „Hier soll­te Flä­che für Wind­parks bereit gestellt wer­den,“ so der BUND. „Zur Zeit wird ein Flur­be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren süd­lich von Dörn­holt­hau­sen durch­ge­führt. Hier sol­len drei Kilo­me­ter neue Wald­we­ge ent­ste­hen. Anschei­nend hat man hier schon damit begon­nen, sich mit der Wind­kraft zu arrangieren.“

Austrocknung und Zerstörung schützenswerter Biotope

Zum Pump­spei­cher­kraft­werk schreibt der BUND: „Die Ent­schei­dung der Stadt Sun­dern, sich nicht gegen das Pump­spei­cher­kraft­werk Sorp­eberg aus­zu­spre­chen, war abzu­se­hen. Schließ­lich sind hier gro­ße Tei­le des Stadt­wal­des betrof­fen. Durch die Zer­stö­rung von 22 Hekt­ar Wald wer­den die Grund­was­ser­strö­me ver­sie­gen und die beson­ders geschütz­ten Bio­to­pe rund um den Sorp­eberg aus­trock­nen. Das Unter­be­cken bei Glin­ge wür­de das natur­schutz­wür­di­ge Erm­ecke- und Weid­me­cke­tal zerstören.“
 
 
 
Klaus Korn
BUND

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