Sundern. „Der Landschaftsplan Sundern befindet sich in der Neuaufstellung. Viele ehrgeizige Ziele wie z. B. die Ausweisung von Naturschutzgebieten und der Biotopverbund im Wald würden durch ausufernde Windparks und dem Pumpspeicherwerk zunichte gemacht!“ das ist die Quintessenz der Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland zur Windkraft und zum Pumpspeicherwerk Sorpeberg, die der Sunderner Klaus Korn jetzt abgegeben hat.
Schutz von Fledermäusen, Schwarzstorch und Rotmilan
Bei der Auswahl der Windvorrangflächen befürchtet der BUND, dass „die Belange von Arten- und Landschaftsschutz nicht ausreichend berücksichtigt werden. Denn bereits in der letzten Ausschuss-Sitzung wurden die Abstände zu Schwarzstorchhorsten auf 1000 Meter verringert.“ Die Stadt Sundern habe in zwei Schritten ein gutes artenschutzrechtliches Gutachten erstellt. Leider werde es im Laufe des Verfahrens jetzt aufgeweicht: „Die Fledermausvorkommen sollen nicht mehr so relevant sein und Naturschutzgebiete werden überplant. Außerdem wurde der Kranichzug unserer Meinung nach nicht ausreichend berücksichtigt.“ Der Fachausschuss für Natur und Landschaft und somit der Landschaftsbeirat im Hochsauerlandkreis habe, so der BUND, in seiner letzten Sitzung eine gute Entscheidung getroffen. Alle für Fledermäuse relevanten Flächen sowie sämtliche Naturschutzgebiete und die Abstandsflächen beim Schwarzstorch (3000 Meter) und Rotmilan (1000 Meter) dürften nicht überplant werden. Gemeint seien die Flächen östlich von Stemel, die Hellefelder Höhe, Auf’m Stück und ein Großteil der im Süden der Stadt liegenden Flächen, die nach dem Beschluss des Landschaftsbeirates nicht für Windkraft zur Verfügung stehen dürfen.
Windparks bei Amecke, Allendorf und Dörnholthausen
Bei weiteren für Windkraft vorgesehenen Gebieten bei Amecke, Allendorf und südlich von Dörnholthausen handele es sich um stark genutzte Fichtenmonokulturen, Weihnachtsbaum- und Schmuckreisig-Plantagen. „Hier sollte Fläche für Windparks bereit gestellt werden,“ so der BUND. „Zur Zeit wird ein Flurbereinigungsverfahren südlich von Dörnholthausen durchgeführt. Hier sollen drei Kilometer neue Waldwege entstehen. Anscheinend hat man hier schon damit begonnen, sich mit der Windkraft zu arrangieren.“
Austrocknung und Zerstörung schützenswerter Biotope
Zum Pumpspeicherkraftwerk schreibt der BUND: „Die Entscheidung der Stadt Sundern, sich nicht gegen das Pumpspeicherkraftwerk Sorpeberg auszusprechen, war abzusehen. Schließlich sind hier große Teile des Stadtwaldes betroffen. Durch die Zerstörung von 22 Hektar Wald werden die Grundwasserströme versiegen und die besonders geschützten Biotope rund um den Sorpeberg austrocknen. Das Unterbecken bei Glinge würde das naturschutzwürdige Ermecke- und Weidmecketal zerstören.“
Klaus Korn
BUND