Sundern. Der 45-köpfige erweiterte Vorstand der CDU Sundern hat Mittwoch abend grünes Licht für die Einrichtung einer Findungskommission zur Bürgermeisterwahl am 13. September gegeben. „Unser Anspruch ist es, eine Kandidatin bzw. einen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters aufzustellen, der aus der Mitte der Gesellschaft heraus getragen wird“, erklärten nach der Beschlussfassung durch den Vorstand CDU-Stadtverbandsvorsitzender Stefan Lange und dessen Stellvertreter Sibylle Rohe-Tekath, Sebastian Booke und Gerhard Hafner. Die Leitung der Findungskommission übernimmt Sunderns Ehrenbürger Ferdinand Tillmann. Er wird unterstützt von weiteren verdienten Sundernerinnen und Sundernern.
Entscheidung gegen Lins mit Zweidrittel-Mehrheit
Es war die erste Sitzung des erweiterten Vorstandes seit dessen Entscheidung im Februar, Detlef Lins nicht erneut als Bürgermeisterkandidaten der CDU aufzustellen. „Unsere Entscheidung stieß in der Öffentlichkeit sowohl auf Verständnis, als auch auf Kritik“, resümierte der Vorstand in seiner Bilanz der vergangenen Wochen. Verständnis zeigte die CDU-Führung für den Rückzug von zwei Mandatsträgern aus der Fraktion: Auch wenn der Beschluss im Februar in dem 45-köpfigen Gremium mit einer Zweidrittel-Mehrheit gefallen sei, müsse Verständnis für die aufgebracht werden, die mit einer so weitreichenden Personalentscheidung persönlich nur schwer umgehen können.
„Tiefe Differenzen zwischen Parteiführung und Bürgermeister“
Letztlich sei aber auch in weiten Teilen der Öffentlichkeit trotz einer zurückhaltenden Informationspolitik klar geworden, dass nicht nur das schwebende Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft ausschlaggebend für das Votum war, sondern darüber hinaus tiefe Differenzen zwischen Parteiführung und Bürgermeister zu der Entscheidung geführt hätten. Eine weitere Zusammenarbeit hätte nicht mehr funktioniert. Zuviel sei intern und zwischenmenschlich in den vergangenen Monaten vorgefallen, so der Vorstand. In vielen Sitzungen und Versammlungen seien die Gründe für die Entscheidung seitdem mit Ortverbandsvorständen, Vereinigungen und zahlreichen Mitgliedern in persönlichen Gesprächen erörtert worden.
Gesucht: Persönlichkeit, die aus der Mitte der Gesellschaft getragen wird
„Am Ende der Diskussionen stand aber letztlich immer der Blick nach vorn und die Sorge darum, wie es mit unserer Stadt weitergeht“, so Vorsitzender Stefan Lange. Die CDU werde hier ihrer Verantwortung gerecht. „Unsere Kandidatin bzw. unser Kandidat soll eine Persönlichkeit sein, die aus der Mitte der Gesellschaft heraus getragen werden wird“, formuliert Lange das Ziel. Dafür habe der CDU-Vorstand nun die Voraussetzungen geschaffen.
Findungskommission arbeitet zunächst unabhängig
Eine von den Parteigremien zunächst unabhängige Findungskommission wurde ohne Gegenstimme eingerichtet und soll den Verbänden, Vereinigungen und letztlich der Mitgliederversammlung der CDU die Kandidatin bzw. den Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters in Sundern vorschlagen. Die Leitung der Findungskommission übernimmt Sunderns Ehrenbürger Ferdinand Tillmann. „Es ist uns eine große Ehre, dass sich Ferdi Tillmann für diese Aufgabe zur Verfügung stellt“, unterstreicht Stefan Lange. Der Findungskommission gehören weiterhin Mitglieder an, die überwiegend nicht das Parteibuch der CDU besitzen. Diese Personen seien stattdessen in der Öffentlichkeit teils sehr bekannt, seien gut vernetzt, stammten auch aus der Kernstadt, aber zum überwiegenden Teil aus den Dörfern Sunderns. Eine Mischung aus Jung und Alt, Männern und Frauen trage zudem dafür Sorge, dass alle Generationen der Stadt Sundern in die Kandidatensuche eingebunden sind.
Vorstellung aller Mitglieder in der 16. Kalenderwoche
„Die Findung einer bzw. eines geeigneten Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters legen wir in die Hände derer, denen das Wohl unserer Stadt – gesellschaftlich, kulturell und politisch – eine Herzensangelegenheit ist“, so die CDU. Die Mitglieder der Kommission werden der Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz in der 16. Kalenderwoche vorgestellt, nachdem die konstituierende Sitzung des Gremiums stattgefunden hat.
2 Antworten
Ist das nichtn etwas spät, um mit der Suche zu beginnen? Im Februar wurde argumentiert, man könne nicht warten bis zum 15, April, dem Tag, an dem Lins sich erklären wollte, und müsse sofort einen neuen Kandidaten präsentieren, damit er lange genug Zeit habe, um sich bekannt zu machen. Jetzt wird Anfang April erst mal eine Findungskommission eingesetzt. Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis!
Aber es ist ja zu hören, dass mehrere ins Auge gefasste Kandidaten abgesagt haben, was man natürlich verstehen kann nach der Vorstellung, die die CDU-Spitze bisher gegeben hat.
Muss dann in der „Not“ doch Herr Lange kandidieren??
Man darf gespannt sein.
interessant wäre auch zu wissen, was die *tiefen Differenzen* waren, die für die Entscheidung der CDU ausschlaggebend waren. Die Sache um Gastwelten und Ferienhausanlage sicherlich nicht, denn dann hätte die CDU noch warten können. In welchen Punkten wollte Lins nicht so wie die CDU wollte? Und glaubt die CDU jetzt, dass sie durch ein angeblich parteiunabhängiges Verfahren jemanden findet der so spurt wie sie?