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Bürgermeister irritiert – „Start des Bürgerbegehrens kontraproduktiv“

Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del und Stadt­pla­ner Lars Ohlig zei­gen sich irri­tiert über den Start des Bür­ger­be­geh­rens. (Foto: Stadt Sundern)

Sun­dern. Der von der Bür­ger­initia­ti­ve zum Erhalt der Park­plät­ze im rück­wär­ti­gen Bereich der Fuß­gän­ger­zo­ne ver­kün­de­te Start des Bür­ger­be­geh­rens hat bei Bür­ger­meis­ter und Stadt­ver­wal­tung zu Irri­ta­tio­nen ins­be­son­de­re über den Zeit­punkt des Starts geführt. Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del und Fach­be­reichs­lei­ter Lars Ohlig wei­sen dar­auf hin, dass „das Ver­fah­ren abso­lut kon­tra­pro­duk­tiv für die wei­te­re Ent­wick­lung der Innen­stadt“ sei.

Brodel: Auswirkungen nicht vorstellbar

Bro­del hier­zu: „Gera­de in der Pha­se, in der wir wei­te­re Gesprä­che mit der Bür­ger­initia­ti­ve und den poli­ti­schen Frak­tio­nen ange­kün­digt haben und die­se der­zeit vor­be­rei­ten, das Bür­ger­be­geh­ren zu star­ten, ist für mich voll­kom­men unver­ständ­lich. Soll­te das Bür­ger­be­geh­ren, das sich auf eine abso­lut ein­di­men­sio­na­le Fra­ge­stel­lung redu­ziert, Erfolg haben, ist die wei­te­re Ent­wick­lung der gesam­ten Innen­stadt gefähr­det. Die Aus­wir­kun­gen möch­te ich mir gar nicht vorstellen.“

Auf Alles oder Nichts-Ebene reduziert

Das Bür­ger­be­geh­ren redu­zie­re die inten­si­ve poli­ti­sche und pla­ne­ri­sche Dis­kus­si­on dar­über, wie die
Innen­stadt Sun­dern zukunfts­fä­hig gemacht wer­den soll, auf die allei­ni­ge Fra­ge, ob alle Park­plät­ze im
rück­wär­ti­gen Bereich der Fuß­gän­ger­zo­ne erhal­ten blei­ben sol­len. Sie erwäh­ne in kei­ner Form die
aktu­el­len alter­na­ti­ven Plan­kon­zep­te, die nach dem Werk­statt­ge­spräch am 1. März in der Stadtgalerie
erar­bei­tet wur­den, die Tei­len der Bür­ger­initia­ti­ve auch bekannt sei­en. Inso­fern wer­de hier die
Ent­schei­dung auf eine „Alles oder Nichts“-Ebene redu­ziert. Dies kön­ne nicht im Inter­es­se einer
anzu­stre­ben­den pla­ne­ri­schen Kom­pro­miss­li­nie sein.

Gesprächsangebot ausgeschlagen

Bür­ger­meis­ter Bro­del zeigt sich ins­be­son­de­re auch dar­über ent­täuscht, dass die angebotenen
Gesprächs­an­ge­bo­te von den Ver­tre­tern der Initia­ti­ve bis­lang alle­samt aus­ge­schla­gen wur­den. „Es ist
ver­wun­der­lich, dass sei­tens der Initia­ti­ve dar­auf ver­wie­sen wird, dass die Stadt die Inter­es­sen der
Bür­ge­rin­nen und Bür­ger nicht ernst neh­me, diver­se Gesprächs­an­ge­bo­te zum Aus­lo­ten eines
Kom­pro­mis­ses jedoch nicht wahr­ge­nom­men wurden.“

Niemand will Parkplätze entfernen

Als Pro­jekt­lei­ter zur Innen­stadt­ent­wick­lung weist Lars Ohlig dar­über hin­aus „auf fol­gen­de Fak­ten“ hin:

  • Es hat nie­mals Bestre­bun­gen sei­tens der Stadt Sun­dern gege­ben, die Park­plät­ze im
    Innen­stadt­be­reich zu entfernen.
  • Rich­tig ist, dass es pla­ne­ri­sche Über­le­gun­gen gibt, Tei­le der Park­plät­ze in Nah­be­rei­che zu
    verlagern.
  • Es wird sicher­ge­stellt, dass ein aus­rei­chen­des Park­platz­an­ge­bot direkt angren­zend an die
    Fuß­gän­ger­zo­ne erhal­ten bleibt bzw. geschaf­fen wird.
  • Es exis­tiert eine aktu­el­le Berech­nung der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg zum Hoch­was­ser, nach
    der Tei­le der Innen­stadt bei einem Hoch­was­ser gefähr­det wären.

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6 Antworten

  1. Mich wür­de mal inter­es­sie­ren, was denn die Hydro­lo­gen zur Besei­ti­gung der Hoch­was­ser­ge­fahr durch eine Mini-Auen­land­schaft mit­ten in der Stadt sagen.
    Jetzt mal über­trie­ben dar­ge­stellt wäre es ja dann noch sinn­vol­ler, eini­ge klei­ne Stau­stu­fen mit­ten in der Stadt zu errichten.
    Mehr Raum schaf­fen für Röhr und Lin­ne­pe geht auch anders: Ver­brei­te­rung und Ver­tie­fung des Flußbettes.

  2. Lie­ber Wolfgang,

    Sicher­lich ist Dei­ne vor­ge­schla­ge­ne Vari­an­te auch eine Mög­lich­keit des Hoch­was­ser­schut­zes, aber die­ses The­ma ist doch nur ein net­tes Zubrot…

    Wenn wir doch mal ehr­lich sind, dann ist die aktu­el­le Situa­ti­on der Innen­stadt sehr unbe­frie­di­gend. Nicht son­der­lich ein­la­dend, wenig Raum zum Ver­wei­len und ohne nen­nens­wer­te Allein­stel­lungs­merk­ma­le. Wer Heu­te chil­len und genuss­voll einen Kaf­fee trin­ken möch­te, der fährt zum Sor­pe­see, zum R‑Café oder zum neu­en H1 am Hennesee. 

    Gera­de hier muss man anset­zen und sich Gedan­ken über die Auf­ent­halts­qua­li­tät machen. Schnell wird man dann zu dem Ergeb­nis kom­men, dass hier Hand­lungs­be­darf gege­ben ist. 

    Ein Unter­fan­gen, wel­ches durch die Stadt Sun­dern in finan­zi­el­ler Hin­sicht der­zeit jedoch nicht zu leis­ten ist. Nun kann man jedoch pfif­fig sein und das Eine (Innen­stadt­ent­wick­lung) mit dem Ande­ren (Hoch­was­ser­schutz) ver­bin­den und so beson­de­re För­de­run­gen in Anspruch neh­men, die das Vor­ha­ben ermög­li­chen und gleich­zei­tig den Schutz gewährleisten. 

    Gera­de an einem Park, mit viel Grün und Was­ser, möch­te man bei schö­nem Wet­ter sit­zen und ent­span­nen – aber weni­ger an einer tie­fe­ren und brei­te­ren Röhr im aktu­el­len Zustand. 

    Lie­ber Wolf­gang: ich rede expli­zit nicht von Kauf­kraft­ge­win­nung für Sun­dern, denn da habe ande­re Städ­te und das Inter­net längst gewon­nen – ich rede bewusst von Auf­ent­halts­quli­tät und Wohl­fühl­fak­tor! Dafür braucht der Mensch Natur und Entspannung.

  3. Hal­lo Herr Kunden,
    Scha­de, dass sie den Sun­derner Ein­zel­han­del in der Innen­stadt schon abge­schrie­ben haben. Ich kämp­fe jedoch täg­lich wei­ter für eine attrak­ti­ve Fuß­gän­ger­zo­ne mit Wohl­fühl­ein­kauf, damit unse­re Kun­den (Hand­ar­bei­ten) nicht auch noch auf den Inter­net­kauf ange­wie­sen sind. Dafür benö­ti­gen wir aber ganz sicher kos­ten­lo­se Park­plät­ze in unmit­tel­ba­rer Ladennähe.
    Ulla Kai­ser (Krea­ti­ves Handarbeiten)

    1. Sieg­fried Huff

      Ich hal­te es für sinn­voll und ziel­füh­rend, von ange­dach­ten „Leucht­turm­pro­jek­ten, oder wie ver­wal­tungs­sei­tig for­mu­liert, Allein­stel­lungs­merk­ma­len“, Abstand zu neh­men. Erhal­ten und pfle­gen wir das, was wir haben, ver­set­zen das Vor­han­de­ne in fri­schen und attrak­ti­ven Zustand. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, stadt­weit, wer­den es dan­kend anneh­men und hono­rie­ren. Auch das lei­di­ge „Park­platz­the­ma“ wäre damit vom Tisch.
      Sieg­fried Huff
      Ratsmitglied

    2. Frau Kai­ser, in mei­nen Wor­ten war kei­nes­wegs die Rede vom abge­schrie­be­nen Ein­zel­han­del! Bit­te stets sorg­fäl­tig bis zum Ende lesen… 

      Außer­dem ist der Name KUNEN und kei­nes­wegs Kun­den, auch wenn ich dies in Ihrem Laden gern wäre (wenn ich das Talent zur Hand­ar­beit hätte) ????

  4. Lie­ber Jens,

    dass die Situa­ti­on in der Sun­derner Innen­stadt eine schwie­ri­ge ist und drin­gend einer Ver­bes­se­rung bedarf, dar­über sind wir uns einig.
    Die Fra­ge, die du auf­wirfst, ist aber: Wol­len wir ein­fach nur eine Ver­bes­se­rung der Auf­ent­halts­qua­li­tät oder wol­len wir eine struk­tu­rel­le Ver­bes­se­rung und Attrak­ti­vie­rung des Han­dels­an­ge­bo­tes bei gleich­zei­ti­ger Erfül­lung der nöti­gen Hochwasser-Schutzmaßnahmen?

    Die Innen­stadt soll­te nicht haupt­säch­lich der Ort sein um zu chil­len und Kaf­fee zu trin­ken. Natür­lich auch, aber nicht in vor­ders­ter Linie. In ers­ter Linie ist die Innen­stadt ein Ort für Han­del, Dienst­leis­tung und sons­ti­ges Gewer­be. Auch Insti­tu­tio­nen wie Kir­che, VHS usw. benö­ti­gen wie jene Park­raum. Eben­so Son­der­ver­an­stal­tun­gen wie Auto­früh­ling, Stadt­fest etc. 

    Ich möch­te ein­mal die Kon­se­quen­zen einer von der Stadt­ver­wal­tung favo­ri­sier­ten Pla­nung auf­zei­gen. Durch die Besei­ti­gung der bis­he­ri­gen Park­mög­lich­kei­ten wür­den kei­nes­falls die abseits gele­ge­nen Park­pa­let­ten ange­nom­men. Die­se stün­den über­wie­gend leer und die Innen­stadt eben­falls. Erfah­run­gen ande­rer Städ­te soll­te man nicht ignorieren. 

    Die Chil­ler wür­den sich im Bür­ger­park schon nach kur­zer Zeit auch nicht mehr wohl­füh­len, weil ihnen das Schmud­del-Ambi­en­te nicht zusagt. Dafür aber wür­den der Rei­he nach sämt­li­che Ban­ken und Geschäf­te schlie­ßen, eben­so sämt­li­che Arzt­pra­xen. Denn von Chil­lern kön­nen Ban­ken, Geschäf­te und Ärz­te nicht leben. 

    Wie die Hoch­was­ser­schutz­maß­nah­men mei­ner Mei­nung nach auch aus­se­hen könn­ten, habe ich oben dar­ge­stellt. Komi­scher­wei­se wird das über­haupt nicht ein­mal ansatz­wei­se diskutiert.

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