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Bürgerbus Sundern in Existenznöten – AG 60plus fordert mehr Unterstützung durch Stadt

Unein­ge­schränk­te Unter­stüt­zung ver­spra­chen (v.r.n.l.) Mat­hil­dis Schmitz-Hen­ges­bach, Man­fred Schli­cker, Hubert Wie­necke und Fried­rich Nagel (nicht im Bild) als Ver­tre­ter der Sun­derner SPD AG 60plus bei einem Besuch beim Bür­ger­bus­ver­ein am Sel­sche­der Weg ihren Gast­ge­bern bei ihrem Kampf um den Erhalt des Bür­ger­bus­ses in Sun­dern. Der Ver­eins­vor­sit­zen­de Nor­bert Ved­der und sei­ne bei­den Mit­ar­bei­te­rin­nen Danie­la Püschel und Iris Els­ner hat­ten zuvor von einer exis­tenz­be­dro­hen­den Situa­ti­on berich­tet. (Foto: AG 60plus Sundern)

Sun­dern. Mit die­ser Bot­schaft hat­ten die Besu­cher der Sun­derner SPD-AG 60plus bei ihrem Infor­ma­ti­ons­aus­tausch mit der Geschäfts­füh­rung des Bür­ger­bus­ver­eins Sun­dern nicht gerech­net: Der Ver­ein sieht sich nach dem Tod ihres vor­ma­li­gen Geschäfts­füh­rers im ver­gan­ge­nen Jahr erheb­li­chen finan­zi­el­len Tur­bu­len­zen aus­ge­setzt. Zah­lungs­un­fä­hig­keit nicht aus­ge­schlos­sen. Es droht die aku­te Gefahr, dass das so erfolg­rei­che Modell der Bür­ger­bus­se in Sun­dern im 25. Jahr sei­nes Bestehens ein Ende fin­det. Der Vor­sit­zen­de des Bür­ger­bus­ver­eins, Nor­bert Ved­der, rich­te­te zusam­men mit sei­nen bei­den – auch für wei­te­re Bür­ger­bus­ver­ei­ne in der Geschäfts­füh­rung täti­gen – Mit­ar­bei­te­rin­nen Iris Els­ner und Danie­la Püschel einen drin­gen­den Appell an sei­ne Gäs­te, vor allem aber an die Stadt und die Sun­derner Gewer­be­trei­ben­den, sie noch stär­ker bei ihrer weit­ge­hend ehren­amt­li­chen Tätig­keit zu unterstützen.

Unterstützung durch Anmietung der Werbeflächen

So ver­misst Nor­bert Ved­der sei­tens der Stadt nicht nur eine ange­mes­se­ne finan­zi­el­le Unter­stüt­zung, son­dern auch z.B. die frü­her selbst­ver­ständ­li­che Pfle­ge der Hal­te­stel­len, inklu­si­ve der Instal­la­ti­on von Schil­dern und Fahr­plä­nen. Er kön­ne natür­lich nicht ein­deu­tig behaup­ten, dass der Rück­gang der Fahr­gast­zah­len auf eini­gen Lini­en mit auf die­se Män­gel zurück­zu­füh­ren sei, aus­schlie­ßen kön­ne er es aber auch nicht. Beson­ders schmerz­lich ver­misst die Geschäfts­füh­rung die Unter­stüt­zung der Sun­derner Gewer­be­trei­ben­den. Es gelin­ge kaum noch, Wer­be­flä­chen an den Bür­ger­bus­sen zu ver­mie­ten. Auch wenn man sich auf eini­ge treue Wer­be­kun­den ver­las­sen kön­ne, nutz­ten ins­ge­samt zu weni­ge Unter­neh­men die preis­wer­te Mög­lich­keit der rol­len­den Wer­be­flä­chen. Die meis­ten Flä­chen auf den Bus­sen sei­en der­zeit vakant. Wenn selbst städ­ti­sche Gesell­schaf­ten, wie kürz­lich gesche­hen, ihre bis­he­ri­gen Wer­be­ver­trä­ge auf­kün­dig­ten, so Ved­der ent­täuscht, wie sol­len dann pri­va­te Unter­neh­men zur Unter­stüt­zung ani­miert wer­den? Bei Gesprä­chen mit poten­ti­el­len Wer­be­kun­den erfah­re man immer wie­der ver­ba­le Bereit­schaft, Wer­be­flä­chen an den Bus­sen anzu­mie­ten, es folg­ten aber so gut wie nie kon­kre­te Taten. Die Lan­des­zu­schüs­se und die gewollt nied­ri­gen Beför­de­rungs­kos­ten reich­ten bei wei­tem nicht aus, den „Laden“ am Lau­fen zu halten.

Hohe Spritpreise verschlimmern finanzielle Situation

Ver­stärkt wer­den die Finanz­pro­ble­me zusätz­lich noch durch die der­zeit hohen Sprit­prei­se. Kaum zu glau­ben, dass die nach wie vor sehr enga­gier­ten ehren­amt­li­chen Bus­fah­re­rin­nen und ‑fah­rer schon mal aus eige­ner Tasche Sprit­kos­ten vor­stre­cken müs­sen, um ihre Zie­le ansteu­ern zu kön­nen. Unhalt­ba­re Zustän­de, fin­det die AG 60plus. Sie sieht vor allem die Stadt in der Pflicht, einen deut­li­che­ren Anteil zur Auf­recht­erhal­tung die­ses bür­ger­freund­li­chen Ange­bo­tes bei­zu­steu­ern. Sie for­dert Bür­ger­meis­ter Wil­le­ke in einem Schrei­ben auf, sich per­sön­lich für den Bür­ger­bus ein­zu­set­zen, ihm sei­tens der Stadt die wei­te­re Exis­tenz zu sichern und ihn bei der Ver­mie­tung von Bus­wer­be­flä­chen aktiv zu unterstützen.

Konzeptanpassungen geplant

Eine Idee, Betriebs­kos­ten zu sen­ken und so die lei­der immer mal wie­der vor­kom­men­den Leer­fahr­ten der Bus­se zu ver­mei­den, haben Nor­bert Ved­der und sei­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen aber auch schon: Fahr­ten nur auf tele­fo­ni­sche Anfor­de­rung hin. Wie und mit wel­chen Aus­wir­kun­gen das umge­setzt wer­den könn­te, dar­über wol­len sich die drei bei Bür­ger­bus­ein­rich­tun­gen in der Umge­bung infor­mie­ren, die dies schon praktizieren.
(Quel­le: AG 60plus Sundern)

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