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Brustkrebsvorsorge und ‑therapie bleiben auch in der Corona-Pandemie wichtig

Dr. Nor­bert Peters (Foto: Klinikum)

Arns­berg. Das regio­na­le Ver­sor­gungs­an­ge­bot für Frau­en hat auch in Zei­ten der Coro­na- Pan­de­mie nichts an sei­ner Bedeu­tung ver­lo­ren. Regel­mä­ßi­ge Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen bei den nie­der­ge­las­se­nen Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen sowie das Mam­mo­gra­fie-Scree­ning sind wich­ti­ge Werk­zeug der Früherkennung und haben ent­schei­den­den Ein­fluss auf die Hei­lungs­chan­cen bei Brust­krebs. „Bei frühzeitig ent­deck­ten Fäl­len liegt die Hei­lungs­ra­te heu­te bei über 95 Pro­zent“, sagt Dr. Nor­bert Peters, Chef­arzt der Kli­nik für Frau­en­heil­kun­de und Lei­ter des Brust­zen­trums am Kli­ni­kum Hochsauerland.

Neue Behandlungsoptionen ermöglichen verbesserte Heilungschancen

Anit­kör­per- und Immun­the­ra­pien wer­den nicht sel­ten als vier­te Säu­le zu Ope­ra­tio­nen, Che­mo­the­ra­pie und Strah­len­be­hand­lung ein­ge­setzt. Dies hat die Hei­lungs­chan­cen ins­be­son­de­re bei Brust­krebs deut­lich ver­bes­sert, aber auch zu höhe­ren Anfor­de­run­gen an die leit­li­ni­en­ge­rech­te The­ra­pie geführt, so Dr. Peters. Die erfolg­rei­che Behand­lung von Brust­krebs erfor­dert heu­te ein meh­re­re Fach­dis­zi­pli­nen umfas­sen­des Dia­gnos­tik- und The­ra­pie­ma­nage­ment, das indi­vi­du­ell auf jede ein­zel­ne Pati­en­tin abge­stimmt sein muss.

Geprüfte Behandlungsqualität in zertifizierten Zentren

Für den hohen Qua­li­täts­stan­dard bei der Brust­krebs-The­ra­pie ist das Brust­zen­trum am Kli­ni­kum Hoch­sauer­land jüngst als ein­zi­ges der Regi­on zum wie­der­hol­ten Male aus­ge­zeich­net wor­den. Die erneut erfolg­te Re-Zer­ti­fi­zie­rung des Brust­zen­trums im Kli­ni­kum Hoch­sauer­land durch unab­hän­gi­ge Prüfer der Ärz­te­kam­mer West­fa­len-Lip­pe (ÄKWL) hat dabei nicht nur die Min­dest­fall­zah­len berücksichtigt. Vor allem die genau durch­struk­tu­rier­ten Abläu­fe der The­ra­pie, die in einem stan­dar­di­sier­ten Anfor­de­rungs­ka­ta­log abge­fragt wer­den, ste­hen im Blick bei der Ver­län­ge­rung des Zer­ti­fi­ka­tes. Mit durch­schnitt­lich mehr als 130 Pri­mär­ein­grif­fen im Jahr liegt das Brust­zen­trum am Kli­ni­kum Hoch­sauer­land deut­lich über den für eine Zer­ti­fi­zie­rung gefor­der­ten 100 Fäl­len und garan­tiert Pati­en­tin­nen somit ein gro­ßes Maß an Erfah­rung. Zudem wich­tig ist auch ein fes­tes medi­zi­ni­sches Team, das sich um eine The­ra­pie als Gan­zes kümmert. Dafür arbei­ten Spe­zia­lis­ten u.a. aus Frau­en­heil­kun­de, Radio­lo­gie, Strah­len­the­ra­pie, Patho­lo­gie, Onko­lo­gie, Psy­cho­lo­gie und Phy­sio­the­ra­pie mit den spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Pfle­ge­ex­per­tin­nen (Brust­schwes­tern – Breast Care Nur­ses) eng zusammen.

Brustzentrum bietet systematischen Behandlungsablauf

Dabei bie­tet das Brust­zen­trum am Kli­ni­kum Hoch­sauer­land den Frau­en einen sys­te­ma­ti­schen Behand­lungs­ab­lauf, der von der Tumor­kon­fe­renz, einem Kreis von Medi­zi­nern ver­schie­de­ner Fach­be­rei­che, her­aus gesteu­ert wird. Die Tumor­kon­fe­renz kommt im Ver­lauf der The­ra­pie regel­mä­ßig und in kur­zen Abstän­den zusam­men. Über die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit wird ein indi­vi­du­el­ler The­ra­pie­vor­schlag erar­bei­tet, der den Pati­en­tin­nen zur Annah­me emp­foh­len wird. Sämt­li­che Behand­lungs­fäl­le wer­den für die ÄKWL und das Kli­ni­kum Hoch­sauer­land sys­te­ma­tisch dokumentiert.

Zertifiziertes Brustzentrum als Orientierungsleitfaden

„Der Begriff „Brust­zen­trum“ ist nicht gesetz­lich geschützt“, mahnt Chef­arzt Dr. Peters, der Frau­en rät, sich im Zwei­fels­fall an den „zer­ti­fi­zier­ten Brust­zen­tren“ zu ori­en­tie­ren. Nur zer­ti­fi­zier­te Brust­zen­tren müssen über alle für die Brust­krebs­be­hand­lung nöti­gen Fach­rich­tun­gen verfügen, lang­jäh­ri­ge Erfah­rung und Exper­ti­se nach­wei­sen und sich vor allem regel­mä­ßig durch unab­hän­gi­ge exter­ne Spe­zia­lis­ten überprüfen lassen.

Brustkrebsbehandlung aussetzen wegen Coronavirus?

„Wir wol­len den Frau­en jede Sicher­heit geben, sich bei uns in guten Hän­den zu fühlen – und das unab­hän­gig von der aktu­el­len Pan­de­mie“, sagt Chef­arzt Dr. Nor­bert Peters und ergänzt: „Die Angst vor dem Coro­na­vi­rus soll­te nicht die Behand­lung einer bestehen­den, lebens­ge­fähr­li­chen Erkran­kung wie Krebs beein­träch­ti­gen. Zum größt­mög­li­chen Schutz von Pati­en­tin­nen und Mit­ar­bei­ten­den haben wir zahl­rei­che Maß­nah­men umgesetzt“.

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