Arnsberg. Das neue Brückencenter interessiert die Arnsberger bis ins letzte Detail. Centermanager Ruediger W. Pinno und Architekt Jürgen Schuh, die aus dem Hessischen angereist waren, beantworteten in der Kulturschmiede zahlreiche Fragen aus dem Bezirksausschuss und auch aus dem Publikum: Ja, es wird eine groß dimensionierte und klinisch saubere öffentliche Toilette geben. Ja, es wird Schließfächer für die Einkaufstaschen geben. Ja, es werden Schranken vor die Parkdecks gebaut, um mit einer professionellen Bewirtschaftung die Dauerparker zu vergraulen. Ja, man könne die bisherigen Aufzüge getrost vergessen und künftig bequem mit dem Einkaufswagen auch aufs obere Parkdeck gelangen.
Aufenthaltsqualität steht ganz oben
„Die Aufenthaltsqualität und der Conveniencegedanke stehen bei allen Planungen ganz oben an“, sagte Pinno, denn Ziel sei es, die Centerbesucher für mindestens ein bis zwei Stunden im Haus zu halten. Dazu gehöre auch Gastronomie „von Salat bis Burger“, wobei man auch den Mittagstisch für die vielen umliegenden Verwaltungen im Blick habe. Pinno und Schuh skizzierten den Aufbau des künftigen Brückencenters auf vier Ebenen. Ganz oben auf dem sanierten Dach weiterhin 230 der insgesamt 300 Parkplätze, jetzt aber teilweise überdacht. Im 1. Obergeschoss die Nahversorgung. Der Lebensmittelmarkt auf 1500 Quadratmetern und mit direktem Zugang zu den 70 restlichen Parkplätzen. Gegenüber der Drogeriemarkt auf 800 Quadratmetern. Dazu ein kleiner Blumenladen, etwas Gastronomie und der Post-Shop von Monika Gruttmann-Haase, der derzeit noch im Erdgeschoss angesiedelt ist.
Das neue Erdgeschoss entlang der elegant geschwungenen Mall zwischen den beiden Haupteingängen am Europaplatz und an der Clemens-August-Straße beherbergt neben Gastronomie und Toiletten vor allem Mode, Schuhe und eventuell etwas Elektronik. Der Ankermieter Woolworth wird während der gesamten Umbauphase geöffnet bleiben, aber auf eine etwas verkleinerte Fläche von 950 Quadratmetern in Richtung Europaplatz umziehen. Zum Europaplatz hin soll es Außengastronomie geben. Hier wünscht sich der Centermanager auch, dass sich der Stadt noch einen Topf für die Neugestaltung des Platzes auftut. Das neue Basement soll unter dem Motto Familie mit Kind stehen. Gedacht ist hier an Angebote von der Zoohandlung bis zum Spielwarenladen.
Neue Namen gibt es noch nicht
Bei der Frage nach Namen sagte Pinno, er wolle keine heiße Luft verbreiten. Er führe viele Verhandlungen, werde aber keine Namen nennen, bevor nicht Verträge unterzeichnet worden sind. Zwei Namen neben Woolworth und dem Post-Shop konnte er allerdings schon nennen, Ernsting’s Family bleibt dem Center ebenso erhalten wie der Friseur Essanelle. Für den Drogeriemarkt gebe es nur zwei mögliche Anbieter, entweder Rossmann oder dm.
Auf Rückfragen sagte Pinno, dass man schon ziemlich unter Zeitdruck stehe, denn das Center solle auf jeden Fall im November 2015 fertig sein, um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen. Der Bauantrag werde in den nächsten Wochen gestellt.
Fassadengestaltung ist überarbeitet worden
Der Architekt zeigte auch Pläne der veränderten Außengestaltung. Aus Kostengründen wird die Fassade nicht komplett erneuert, sondern teilweise nur gesäubert und ergänzt. An zwei Stellen will das Center allerdings Gesicht zeigen – rund um die beiden Eingänge zur Mall am Europaplatz und an der Clemens-August-Straße. Nachdem der Gestaltungsbeirat eine „ein bißchen ortstypischere“ Gestaltung eingefordert hat, geht die Gestaltung jetzt mehr in Richtung klassizistisch und schwarz-weiß. Zur Clemens-August-Strße und zum neuen Kreisel am Schützenhof soll es als Schauseite eine helle halbtransparente Fassade geben, die zur Belüftung des Parkdecks teilweise offen ist.
Auf die Frage, ob ein Rückzug des amerikanischen Investors noch denkbar sei, sagte Pinno ein klares Nein. Brückencenter, Pavillon und Volksbank-Immobilie seien gekauft und das sei nicht mehr rückholbar.
Eine Antwort
Schon lustig wenn sich das Center über eine Toilette definiert.