Sundern. „Die Rücktritte im Stadtmarketing machen Geschäftsführung, Verwaltung und Bürgermeister
fassungslos“, hieß es am Dienstag nachmittag in einer Pressemitteilung aus dem Bürgermeisterbüro, nachdem am Vormittag die Stadtmarketing-Vorstandsmitglieder Christian Willeke und Maria Hegemann und die Aufsichtsratsmitglieder Magnus Bende und Peter Flügge überraschend ihren Rücktritt erklärt hatten (wir berichteten).
Mitarbeiter geschockt, Bürgermeister „fassungslos“
Eine halbe Stunde nach den erklärten Rücktritten habe er mit dem Stadtmarketingteam die Situation erörtert und erst einmal die Geschäftsstellenleiterin Julia Koger und die langjährige Mitarbeiterin Iris Reich beruhigt, dass sie durch die Rücktritte nicht plötzlich arbeitslos seien, berichtet Brodel. Denn nicht nur er als Bürgermeister, der gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender des Stadtmarketings sei, verstehe die kollektiven Rücktritte nicht. Für die Mitarbeiterinnen seien sie ein absoluter Schock. Insbesondere dass ohne jedwede Ankündigung alles niedergelegt werde, mache Bürgermeister und Geschäftsführung fassungslos.
„Zukunftsfähigkeit schaffen, nicht abschaffen“
Ebenso überrascht sei man von der zeitgleich verschickten Presseerklärung gewesen, die man per Mail zur Kenntnis bekam. Zum Kernsatz dort – „Laut Vorlage der Ratssitzung am 12. 07. 2018 beabsichtigt Bürgermeister Brodel, entgegen vorheriger Abstimmung mit dem Vorstand und Teilen des Aufsichtsrates, offensichtlich mit Unterstützung einiger Fraktionen, die SMS Genossenschaft aufzulösen bzw. den städtischen Zuschuss auf null zu kürzen.“ – erklärt Brodel:„Was ich nicht verstehe, gerade mit dieser Ratsvorlage soll doch ein zukunftsfähiges Stadtmarketing geschaffen werden. Da steht doch mit keinem Wort, man wolle das Stadtmarketing abschaffen. Das Gegenteil ist der Fall!“
„Volles Vertrauen“ der Mitarbeiter
Wörtlich stehe in der Vorlage: „Die Verwaltung wird beauftragt ein Gutachten in Auftrag zu geben mit der Zielsetzung, die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für den Aufbau eines modernen und für Sundern ausreichenden Stadtmarketings zu prüfen und Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung der bestehenden Strukturen und Aufgabenfelder auszusprechen. Die notwendigen Mittel für die Beauftragung werden außerplanmäßig über Mehrerträge im Gesamthaushalt bereitgestellt.“ Wie sich aus dieser Vorlage eine geplante Abschaffung des Stadtmarketings herleiten lasse, sei für die Führung des Stadtmarketings, die Verwaltung und den Bürgermeister nicht zu
verstehen, heißt es in der Mitteilung des Bürgermeisters. Und abschließend: „Die Mitarbeiter des Stadtmarketings haben, so wurde es sehr deutlich in der Sitzung mit dem Bürgermeister, volles Vertrauen in Verwaltung, Politik und Bürgermeister.“