Sundern. Am Donnerstag hat Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel in der Ratssitzung den Haushaltsplanentwurf 2019 eingebracht. Dabei hatte er gute Nachrichten im Gepäck: Sunderns Finanzen sind auf einem guten Weg. Seit 2015 konnte die Stadt ihre Verbindlichkeiten um rund 20 Prozent – oder elf Millionen Euro – verringern. Und das bekommt auch das Ehrenamt zu spüren, denn „im Haushalt werden die Zuschüsse für Sport und Kultur auf der Basis des Vorjahres fortgeschrieben“, so Brodel.
Zuschüsse für Kultur- und Sport bleiben erhalten
Die Arbeit der Vereine sei ihm wichtig. „Ich habe in der Vergangenheit immer wieder gesagt, dass diese Zuschüsse einen Wert erreicht haben, der nicht mehr unterschritten werden darf. Die Vereine und Vereinigungen im Kultur- und Sportbereich leisten, nach meiner festen Überzeugung, eine Arbeit, die im besten Sinne sozial ist und damit eine spezifische Form von sozialer Arbeit“, so Brodel.
Neben den Zuschüssen für die Bereiche Sport- und Kultur wird auch ein weiterer politischer Streitpunkt im Haushalt 2019 und darüber hinaus ausgeräumt: die Schülerbeförderungsaufwendungen sollen ebenfalls erhalten bleiben. Das sei nicht nur wichtig für alle Eltern, sondern es sei auch ein wichtiger Baustein für die Unternehmen in der Region, auch künftig Fachkräfte halten und binden zu können. Dazu zähle als „weicher Faktor der Wirtschaftsförderung“ eben auch eine „intakte Bildungslandschaft mit dem Dreiklang: Hauptschule, Realschule und Gymnasium“.
Hauptamtliche Kräfte für die Feuerwehr
Wichtig auch die Arbeit der Feuerwehr: Die Zahl der Einsätze steige stetig, wie auch Großeinsätze der Sunderner Wehr in den vergangenen Wochen gezeigt haben. Die Belastbarkeitsgrenze der freiwilligen Kräfte sei damit erreicht, so Brodel in seiner Haushaltsrede. Er habe deshalb entschieden, neben dem Feuerwehrchef drei weitere hauptamtliche Kräfte einzustellen, deren Stellen im Stellenplan auch abgebildet seien. Damit gehe Sundern einen Weg, der bereits auch von vielen rein freiwilligen Feuerwehren im Kreis gegangen worden sei. Brodel richtete seinen ausdrücklichen Dank an die Kameradinnen und Kameraden für einen „unschätzbaren Einsatz“ für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger Sunderns.
Wirtschaft fördern: Wald als Tauschflächen für Gewerbegebiete
Im Bereich der Wirtschaftsförderung setzt Sunderns Bürgermeister auf die Ausweisung von weiteren Gewerbeflächen. Tauschflächen seien hierfür wichtig. Dazu habe das Rathaus rund 80 Hektar Waldflächen ausgemacht und bewertet. Diese stünden jetzt, vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien, zum Tausch und damit zur Entwicklung weiterer Gewerbeflächen bereit.
Gleichzeitig beruhigt Brodel aber auch: „Unser grünes Tafelsilber verschwindet nicht, sondern wechselt die Hände und wir sind wieder in die Lage versetzt, expandierende Unternehmen, und damit die mit Abstand größten Steuerzahler zu halten“.
Weitere Schwerpunkte sieht Brodel beim Neuaufbau des Stadtmarketings und beim Neubau des Bau- und Betriebshofes im Ewigen Weg.
Haushaltsüberschüsse ab 2020
Sunderns Bürgermeister blickt zuversichtlich nach vorn. „Wir sind auf einem guten Weg, die Haushaltssicherung bis 2022 erfolgreich zu gestalten“. Das sei, meist verborgen vor jeder Öffentlichkeit, nur durch ein oft tägliches zähes Ringen um kleinste und größere Ausgaben zu erreichen. Im Ergebnis führe dies jedoch dazu, dass Sundern im Jahr 2019 voraussichtlich letztmalig ein Defizit in Höhe von 1,83 Mio. Euro ausweise. Ab dem Jahr 2020 planen Bürgermeister und Kämmerin mit Überschüssen – 2020 in Höhe von 978.640 Euro, 2021 in Höhe von 1.508.460 Euro und 2022 in Höhe von 884.370 Euro.
Der Haushalt 2019, der im Entwurf Einnahmen in Höhe von insgesamt 64.871.610 Euro und Ausgaben von insgesamt 66.700.320 Euro umfasst, wird in den kommenden Wochen in den Fraktionen und Fachausschüssen beraten. Der Stadtrat verabschiedet den Haushalt nach jetziger Planung in seiner Sitzung am 13. Dezember.