Arnsberg. Die Artenvielfalt auf der Erde schwindet dramatisch schnell, das haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen ergeben. Insbesondere die Fauna der Insekten ist von dieser negativen Entwicklung betroffen. Die Kommunen tragen vor diesem Hintergrund eine hohe Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die Stadt Arnsberg ist sich dem bewusst und engagiert sich mit verschiedenen Maßnahmen für dieses Ziel.
Erhalt der biologischen Vielfalt
Als zentraler Baustein zur Förderung der biologischen Vielfalt im Stadtgeiet kommt der Entwicklung naturnaher öffentlicher Flächen eine besondere Bedeutung zu. Die Neuanlage und sukzessive Umwandlung öffentlicher Grünflächen (Parks, Gärten, Friedhofsflächen, Dorfplätze und Straßenbegleitgrün) zu naturnahen, extensiv gepflegten Blühflächen steht hierbei im Vordergrund.
Hierzu hat der Fachdienst Grünflächen|Forst|Friedhöfe ein entsprechendes Konzept erstellt.
Die Entwicklungsstrategie der Umwandlung von städt. Grünflächen, maßgeblich Rasenflächen, die häufig gemäht werden, und der Neuanlage von naturnahen Flächen beinhaltet auch, Bereiche fast ganz aus der regelmäßigen Pflege herauszunehmen und sich selbständig natürlich entwickeln zu lassen und nur eine Verbuschung zu unterbinden. Hierbei handelt es sich z.B. um stillgelegte Areale auf städtischen Friedhöfen.
Flächen werden weniger gemäht
Bei der dritten Variante, bei ganz großen Flächen, werden die Areale zunächst zweimalig im Jahr geschnitten, mit Aufnahme des Mähgutes. Damit wird der Boden sukzessive abgemagert. In den Folgejahren Jahr werden dann Kräuter –und Blumenmischungen untergesät. Hier entstehen dann auch Blühwiesen.
Mit der Umsetzung dieser Variante wurde in diesem Jahr auf dem Möhnefriedhof in Neheim begonnen. Über 50.000,00 qm Rasenflächen, die bisher bis zu zwölf Mal im Jahr gemäht wurden, konnten einer extensiven Pflege zugeführt werden. Hier wird zum ersten Mal in diesem Jahr Anfang Juli gemäht, der zweite Schnitt erfolgt im September. Im nächsten Jahr werden dann die ersten Blumenmischungen untergesät. Ohne weitere Maßnahmen, kann man aber auch jetzt schon beobachten, dass sich einzelne Pflanzenarten angesiedelt haben. Mit der Zeit werden die Bereiche auf dem Möhnefriedhof zu sehr ansehnlichen Blumenwiesen.
Blumenwiesen auf dem Möhnefriedhof
Noch in diesem Jahr wird der Fachdienst Grünflächen|Forst|Friedhöfe ca. 20.000,00 qm Grünflächen im gesamten Stadtgebiet umwandeln und als Blühflächen einsäen. Hierfür wurden vom Fachdienst im Frühjahr 50 kg Saatgut gebietseigener Wildblumen und Wildkräuter aus gesicherten Herkünften eingekauft.
Auch bei Neuanlagen werden Aussaaten und Planzungen erstellt, die zum Erhalt und dem Schutz der Biodiversität beitragen. Hier sind z.B. KiTa Außengelände naturnah gestaltet worden, ein Blühstreifen zwischen Fahrbahn und dem neuen Radweg an der Sauerlandstraße wurde angelegt. Beim Ausbau von Schulgeländen konnten ebenfalls naturnahe Bereiche angelegt werden.
Als Vorbild zur nachhaltigen, naturnahen Gestaltung von Freiräumen dient der Natur-Erlebnis-Raum in Arnsberg, der auch vom Fachdienst Grünflächen|Forst|Friedhöfe angelegt wurde. Hier wird auf mittlerweile fünf Jahre Erfahrung, auch im Hinblick auf die Pflege, zurückgegriffen.
Blühflächen auf privaten Stücken
Die Stadt Arnsberg möchte aber auch mit der Anlage derartiger Flächen Ideengeber sein und dazu anregen, auf privaten Flächen ebenfalls Blühflächen anzulegen. Dass hier Bedarf besteht, zeigt das Beispiel des Kreisverkehrs am Brückenplatz in Arnsberg. Die spezielle Bienen- und Insektenfreundliche Bepflanzung stößt auf großes Interesse und der Fachdienst Grünflächen|Forst|Friedhöfe hat schon viele Infos und Pflanzlisten weitergegeben.
(Text und Fotos (2): Stadt Arnsberg)
Eine Antwort
ein lang gehegter und immer wieder vorgetragener Wunsch geht in Erfüllung…
..für den Möhnefriedhof in Neheim…7