Arnsberg. Fast genau vor einem Jahr wurde dem Berufskolleg des HSK am Eichholz die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. „Die damit verbundene Verpflichtung, sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen, wird im Hause ernst genommen,“ so Andreas Thiemann vom BKAE. „Ein gemeinsamer Tag der Kulturen mit Musik und Programm für Leib und Seele, so das Motto, soll einmal mehr verdeutlichen, dass am BKAE mehr als 40 verschiedene Nationen in gegenseitiger Achtung miteinander und voneinander lernen. Die Türen der Schule stehen an diesem Tag der offenen Tür am Donnerstag, 12.November 2015 von 10.30 bis 14.30 Uhr allen Interessierten offen.“
Gemeinsam voneinander Lernen
Das Programm des Tages ist ebenso bunt wie die Liste der Nationen der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs, die einen Migrationshintergrund aufweisen. In unterschiedlichen Projektgruppen werden die verschiedensten Facetten unterschiedlicher Kulturen beleuchtet: Da werden Erziehungsstile verschiedener Kulturen miteinander verglichen, unterschiedliche Essgewohnheiten herausgestellt – Kostproben inklusive – oder die „Herkunft unserer Klasse“ untersucht und die Herkunftsländer entsprechend porträtiert. Eine weitere Klasse malt in Gemeinschaftsarbeit – Besucher werden mit eingespannt – ein Bild, das die Haltung der Lerngruppe zum Thema verdeutlichen soll. Eine weitere Lerngruppe wagt einen Versuch, sich in die Lage von Flüchtlingen zu versetzen, indem sie eine Ausstellung „Taschen“ erarbeitet.
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Vor über drei Jahren legten einige Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit Schulseelsorger Roland Piontek und der Schulleitung den Grundstein für die Teilnahme am Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Vereins AktionCourage. „Auslöser war die Frage, wie man auf die rassistischen Verbrechen des so genannten ‚Nationalsozialistischen Untergrundes‘ sowie auf die Brandanschläge gegen Flüchtlingsheime reagieren könnte“, erinnert sich Schulseelsorger Roland Piontek, der ein Zeichen gegen jegliche Art von diskriminierender Gewalt setzen wollte. „Und wir wollen zeigen, dass friedlicher Umgang und gemeinsames Lernen von Menschen unterschiedlichster Kulturen möglich ist“, ergänzt Mitorganisatorin Jutta Stöwe-Grote. Zum Gemeinsam-voneinander-Lernen gebe es keine Alternative für ein Land, das aus seiner unseligen Vergangenheit gelernt hat und sich seit Jahrzehnten der europäischen Idee wie dem solidarischen Miteinander der Völker verpflichtet weiß. Das jederzeit aufs Neue zu verdeutlichen, sei gerade in der aktuellen Diskussion um die Flüchtlingsproblematik wichtiger denn je.
Projekt von und für Schülerinnen und Schüler
Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt von und für Schülerinnen und Schüler. Es bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Es ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland, dem über 1700 Schulen angehören. Der den Schulen verliehene Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines Netzwerkes, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für ein Klima des Miteinanders an unserer Schule und für unser Umfeld.