- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Bittner (SPD): Gesundheitskarte für Flüchtlinge auch in Arnsberg

Arns­berg. Der Arns­berg SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ralf Paul Bitt­ner hat zur Zeit als Poli­zei­be­am­ter beruf­lich mit dem The­ma der Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen zu tun und kann daher aus der Pra­xis spre­chen. „Aktu­ell geht die Lan­des­re­gie­rung davon aus, dass bis Ende des Jah­res bis zu 200.000 Flücht­lin­ge nach NRW kom­men wer­den. 2014 waren es noch 40.000. Neben den bereits im Auf­bau befind­li­chen Groß­zel­ten in Selm und in Stu­ken­b­rock wer­den des­halb vor­aus­sicht­lich auch in acht wei­te­ren Orten Zelt­städ­te für die Erst­auf­nah­me ent­ste­hen. Für die Kom­mu­nen, Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen, Poli­zei sowie allen ehren­amt­lich Betei­lig­ten bedeu­tet das einen enor­men zusätz­li­chen Arbeits­auf­wand, weil sie nicht nur die Fra­gen der (win­ter­fes­ten) Unter­brin­gun­gen klä­ren, son­dern auch die ein­zel­nen Flücht­lings­un­ter­künf­te gegen mög­li­che Angrif­fe schüt­zen müs­sen. Inner­halb der Ein­rich­tun­gen leben Men­schen aus unter­schied­li­chen Kul­tur­krei­sen und Reli­gio­nen auf engs­ten Raum zusam­men. Daher besteht gera­de in gro­ßen Ein­rich­tun­gen die Gefahr von auch gewalt­tä­ti­gen Kon­flik­ten. Die Pro­ble­me müs­sen erkannt und ent­spre­chen­de prä­ven­ti­ve Maß­nah­men und Sicher­heits­kon­zep­te ent­wi­ckelt wer­den,“ for­dert Bittner.

„Gemeinsam alles Mögliche tun in der Flüchtlingshilfe“

Ralf PaulBittner, SPD-Fraktionsvorsitzender im Arnsberger Rat. (Foto: SPD)
Ralf Paul Bitt­ner, SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der im Arns­ber­ger Rat. (Foto: SPD)

„Alle müs­sen an einem Strang zie­hen und zusam­men dafür sor­gen, dass es nicht zu einer Eska­la­ti­on der Situa­ti­on kommt. Wir müs­sen alles dafür tun, dass die Men­schen, die als Flücht­lin­ge zu uns kom­men, die best­mög­li­che Hil­fe bekom­men, die sie brau­chen. Das darf bei kei­ner der betei­lig­ten Orga­ni­sa­tio­nen und Ver­wal­tun­gen an Per­so­nal­man­gel schei­tern. So müs­sen ört­lich indi­vi­du­el­le Sicher­heits­kon­zep­te über­legt, sozia­le Betreu­ung gewähr­leis­tet und ört­li­che Hil­fe orga­ni­siert wer­den. Wir sehen als SPD in der Bewäl­ti­gung der aktu­el­len Flücht­lings­zu­wan­de­rung in NRW eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be. Zu deren Bewäl­ti­gung müs­sen Alle ihren Teil bei­tra­gen. In Arns­berg hat sich bereits ein Netz­werk von Orga­ni­sa­tio­nen und Frei­wil­li­gen gebil­det, die hel­fen wol­len. Das ist gut so, aber wir müs­sen auf dem Weg wei­ter gehen. Des­we­gen regen wir an, kurz­fris­tig – soweit noch nicht gesche­hen – inter­kom­mu­nal und kreis­weit – ein Tref­fen aller betrof­fe­nen Fach­ver­wal­tun­gen, den vor Ort zustän­di­gen Poli­zei­dienst­stel­len, den sozia­len Ansprech­part­nern und Kir­chen sowie allen wei­te­ren Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen zu orga­ni­sie­ren und von dort ein star­kes und gemein­sa­mes Signal der über­nom­me­nen Ver­ant­wor­tung und der gut koor­di­nier­ten Hilfs­be­reit­schaft zu sen­den,“ so Bittner.

„Ruhige Lage keine Selbstverständlichkeit“

„Ich weiß natür­lich aus eige­ner Erfah­rung, dass etwa die Ver­ant­wort­li­chen in der Bezirks­re­gie­rung alles tun, um den Kom­mu­nen bei der Unter­brin­gung zu hel­fen. Den­noch liegt die Haupt­last zur Zeit bei den Krei­sen und Kom­mu­nen. Daher hal­ten wir es auch für drin­gend erfor­der­lich und wer­den das auch auf den ent­spre­chen­den Ebe­nen ein­for­dern, dass der Bund wie das Land auch ihre Haus­auf­ga­ben machen. Sie müs­sen die not­wen­di­gen Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen und genü­gend finan­zi­el­le Mit­tel zur Ver­fü­gung stel­len,“ Bitt­ner. Der Bund habe da ja vor eini­gen Tagen in finan­zi­el­ler Hin­sicht ein posi­ti­ves Signal gesetzt. Die Ent­wick­lun­gen in ande­ren Bun­des­län­dern zeig­ten, dass die bis­lang weit­ge­hend ruhi­ge Lage um die Unter­künf­te in NRW kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit ist. „Damit gera­de in länd­li­chen Gebie­ten die Poli­zei durch die zusätz­li­chen Auf­ga­ben nicht über­for­dert wird, muss das Innen­mi­nis­te­ri­um früh­zei­tig gegen­steu­ern und per­so­nel­le Unter­stüt­zung orga­ni­sie­ren. Wir müs­sen reagie­ren, bevor es zu ernst­haf­ten Pro­ble­men kommt“, so Ralf Paul Bittner.

Gesundheitskarte: SPD-Antrag für den Rat kommt

„Es ist natür­lich nicht so, dass die Lan­des­po­li­tik untä­tig ist. Erst jüngst ist mit der Ver­ein­ba­rung zwi­schen Lan­des­re­gie­rung und Kran­ken­ver­si­che­run­gen zur Ein­füh­rung der Gesund­heits­kar­te für Flücht­lin­ge ein wich­ti­ges Signal aus­ge­gan­gen. Die Flücht­lin­ge erhal­ten bei Erkran­kun­gen end­lich einen dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugang zu unse­rem Gesund­heits­sys­tem, ohne von den Ent­schei­dun­gen der Aus­län­der­be­hör­den abhän­gig zu sein. Gleich­zei­tig wer­den die Kom­mu­nen von einem immensen Ver­wal­tungs­auf­wand ent­las­tet, ohne dass das neue Sys­tem zu höhe­ren Kos­ten führt, wie die Erfah­run­gen in Ham­burg und Bre­men zei­gen. Aller­dings ist die Gesund­heits­kar­te kein Auto­ma­tis­mus. In jeder Stadt müs­sen die Räte dar­über ent­schei­den, ob sie dem Pro­jekt bei­tre­ten wol­len oder nicht. Arns­berg wäre schlecht bera­ten, wenn wir die­sen Weg nicht beschrei­ten wür­den. Ich wer­de dafür wer­ben, dass die Frak­tio­nen im Rat dem zustim­men wer­den. Ein ent­spre­chen­der Antrag ist in Vor­be­rei­tung,“ kün­digt Bitt­ner an.

Beitrag teilen

Eine Antwort

  1. Die­sen „Antrag“ gibt es bereits, er wur­de von den Lin­ken gestellt.
    Da zum dama­li­gen Zeit­punkt bereits fest­stand, dass mit einer Ent­schei­dung im Land­tag zu rech­nen war, hat der Fach­aus­schuss ihn nicht wei­ter ver­folgt, son­dern woll­te erst die über­ge­ord­ne­te Ent­schei­dung abwar­ten. Dies war ‑wie man sieht- durch­aus richtig.
    Wenn ich das rich­tig ver­ste­he, ist nun ein Antrag nicht mehr erforderlich.
    Ansons­ten stim­me ich Ralf Bitt­ner zu.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de