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Bildungshügel: Experten diskutieren Zukunft der Sunderner Schulen

Sun­derns Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del, Prof. Dr. Rai­ner Dol­la­se, Mode­ra­tor Klaus-Rai­ner Wil­le­ke, Elke Rauh-Rein­schmidt, Rena­te Hack­mann, Klaus Nachtwey und Mar­tin Bart­hel dis­ku­tier­ten am Mitt­woch in der Aula der Real­schu­le (Foto: Blome)

Sun­dern. Vol­les Haus in der Sun­derner Real­schu­le: Ges­tern stell­ten Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del und die Lei­ter der drei wei­ter­füh­ren­den Sun­derner Schu­len die bis­he­ri­gen Ergeb­nis­se ihrer Zukunfts­werk­statt „Bil­dungs­hü­gel“ vor.

Podium hochkarätig besetzt

Etwa 150 Leh­re­rin­nen und Leh­rer, Poli­ti­ker, Eltern und Schü­le­rin­nen und Schü­ler folg­ten der Ein­la­dung des Bür­ger­meis­ters zu einer Podi­ums­dis­kus­si­on, die es so in Sun­dern noch nicht gege­ben hat. Neben Sun­derns Bür­ger­meis­ter und den bei­den Schul­lei­tern von Gym­na­si­um und Haupt­schu­le, Mar­tin Bart­hel und Klaus Nachtwey, und ihrer Kol­le­gin Rena­te Hack­mann, Lei­te­rin der Real­schu­le, nah­men Elke Rauh-Rein­schmidt vom Ver­band „Eltern für eine gute Schu­le“ und der renom­mier­te Bil­dungs­wis­sen­schaft­ler Prof. Dr. Rai­ner Dol­la­se von Uni­ver­si­tät Bie­le­feld auf dem Podi­um Platz.

„Aus schlechtem Unterricht kann auch Digitalisierung keinen guten machen“

Prof. Dol­la­se führ­te mit einem lau­ni­gen Bei­trag über die Her­aus­for­de­run­gen der Bil­dung – ins­be­son­de­re auch vor dem Hin­ter­grund der Digi­ta­li­sie­rung – in den Abend ein. Er zeich­ne­te dar­in die unter­schied­li­chen Wege für Schü­le­rin­nen und Schü­ler in die Leis­tungs­ge­sell­schaft und kri­ti­sier­te Vor­ur­tei­le gegen ein­fa­che Bil­dung und die Fixie­rung aufs Abitur. Ganz nach dem Mot­to: „Wenn du dich nicht anstrengst, wirst du Stra­ßen­fe­ger“. Dol­la­se: „Wenn aber Stra­ßen­fe­ger zwei Wochen strei­ken, haben wir ein Pro­blem. Doch wenn die Uni­ver­si­tät zwei Wochen streikt, bekommt das nie­mand mit“.

Bei der Digi­ta­li­sie­rung for­der­te Dol­la­se mehr Prag­ma­tis­mus: Schü­le­rin­nen und Schü­ler müss­ten ler­nen, wie sie Infor­ma­tio­nen erhal­ten, nicht jede und jeder müs­se Pro­gram­mie­rer wer­den. „Ich muss auch kein Auto kon­stru­ie­ren kön­nen, um es fah­ren zu dür­fen“, so Dollase.

Letzt­lich gel­te heu­te das, was schon immer in der Bil­dung gegol­ten habe: der Lern­erfolg hän­ge von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, den Leh­re­rin­nen und Leh­rern und einem durch­läs­si­gen, auf die indi­vi­du­el­len Stär­ken und Schwä­chen jede und jedes Ein­zel­nen aus­ge­rich­te­te Schul­sys­tem an. „Aus schlech­tem Unter­richt kannst du mit Digi­ta­li­sie­rung kei­nen guten machen“, so Dollase.

Brodel: Unglaublich durchlässig – das funktioniert hier einfach so

Die erfor­der­li­che Durch­läs­sig­keit des drei­ge­glie­der­ten Schul­sys­tems in Sun­dern hob anschlie­ßend Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del her­vor und sprach von einer „unglaub­li­chen Durch­läs­sig­keit“ und sieht in der der Zusam­men­ar­beit der drei Schu­len auf dem Bil­dungs­hü­gel eine „Gesamt­schu­le der beson­de­ren Art“.

Die­se Bot­schaft, so Bro­del, müs­se auch bei den Men­schen in der Regi­on ankom­men und des­halb sei das Ziel der Zukunfts­werk­statt ein Mar­ke­ting für den Schul­stand­ort. Das nach wie vor Sun­derner Kin­der auf Arns­ber­ger Schu­len geschickt wür­den stö­re ihn. Das eige­ne Ange­bot bekann­ter machen und Vor­be­hal­te abzu­bau­en müs­se das Ziel der gemein­sa­men Anstren­gun­gen sein.

Bildungshügel als Dachmarke

Sun­derns Bil­dungs­hü­gel sei neben dem Sor­pe­see einer der „Iden­ti­fi­ka­ti­ons­punk­te“ Sun­derns. Des­halb müs­se er zu einer Dach­mar­ke aus­ge­baut wer­den. Das unter­stüt­zen auch die Schul­lei­ter und beto­nen die gute und enge Zusam­men­ar­beit nicht nur im Unter­richt son­dern auch dar­über hin­aus auch in gemein­sa­men AGs. Die­se Zusam­men­ar­beit sei etwas sehr Beson­de­res, lob­te sowohl Prof. Rai­ner Dol­la­se wie auch Elke Rauh-Rein­schmidt, die ein Ende der „bewuss­ten Dif­fa­mie­rung der Haupt­schu­le“ forderte.

Gemeinsamer Tag der offenen Tür

Die Zukunfts­werk­statt arbei­tet nun mit Rücken­wind aus dem Publi­kum wei­ter am Mar­ke­ting für die Schu­len, die auch künf­tig ihre Eigen­stän­dig­keit bewah­ren und den­noch eng kooperieren.

Wie die­se Koope­ra­ti­on heu­te schon funk­tio­niert kön­nen Inter­es­sier­te beim gemein­sa­men Tag der offe­nen Tür auf dem Bil­dungs­hü­gel am 18. Janu­ar erleben.

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