Arnsberg. Die Einflüsse der römischen Kultur haben viele Spuren hinterlassen. Dieses Erbe der einstigen Hochkultur wird jetzt zum verbindenden Element für neun berufliche Schulen in Europa. Unter dem Titel „Following the footprints of the Emperors“ beteiligt sich das Berufskolleg am Eichholz an der zunächst auf drei Jahre ausgerichteten Länder übergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen des von der EU geförderten Programms Erasmus+.
Neues Projekt Erasmus+
Bei dem Projekt werden Lehrende und Lernende der beteiligten Schulen Spuren und Einflüsse der römischen Kultur in Sprache, Literatur, Architektur, Religion und Sozialwesen untersuchen. „Wir wollen mit dem Projekt zeigen, dass wir in europäischen Ländern einen gemeinsamen kulturellen Hintergrund haben, obwohl heutzutage in Sprache, Kultur und Gewohnheiten deutliche Unterschiede bestehen“, sagt Mitorganisator Florian Rönick. Den Auftakt dazu veranstalten jetzt die italienischen Partner. „Wo sonst sind die Spuren der Römer so offensichtlich, wie in Rom“, so Rönick. Naheliegend also, die Spurensuche hier beginnen zulassen. Zusammen mit seinem Fachkollegen Fabian Stratenschulte reiste der Lehrer für Sport und Spanisch nach einem Abstecher in die ewige Stadt zur Partnerschule nach „Carovilli“ in die Abruzzen, um die Rahmenbedingungen für das Projekt abzustecken und um sich gegenseitig vorzustellen.
„Uns eint, dass wir alle im beruflichen Bereich oder in der gymnasialen Oberstufe unterrichten, dabei sind unsere Schulsysteme allerdings grundverschieden“, so Rönick. Über den persönlichen Austausch wolle man nicht nur am Projekt arbeiten, sondern auch voneinander lernen. Erste Grundsteine sind dazu nun gelegt. Jede Schule musste sich während der Zusammenkunft in den Abruzzen mit dem eigenen Profil vorstellen und das eigene Bildungssystem erläutern.
Europaweiter Austausch mit acht Schulen
Bereits im Januar geht es wieder auf Reise. Dann lädt die koordinierende Schule in Mersin (Türkei) zu einem ersten Arbeitstreffen ein, an dem dann auch Schüler beteiligt sind. Bei diesem Treffen stehen die sportlichen Aktivitäten im Vordergrund. Hier hat die Hochkultur der Römer sehr deutliche Spuren hinterlassen, die heute nicht nur in den olympischen Spielen sichtbar werden. Jede Schule wird im Rahmen des Projekts einmal Gastgeber für die beteiligten Partner sein und dabei einen eigenen Schwerpunkt bei der Spurensuche setzen. Die Ergebnisse werden auf einer eigenen Webseite festgehalten und aktualisiert. Auch eine Smartphone-App über die Arbeit im Projekt ist geplant.
Das Berufskolleg am Eichholz ist erst 2017 an der Reihe und wird dann gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern seiner Partnerschulen den Einfluss der Römer auf das deutsche Handwerk untersuchen, aber auch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Römern und Germanen zum Beispiel während der Varus-Schlacht beleuchten. Weitere Stationen vor und nach diesem Treffen liegen in Bulgarien, Mazedonien, Rumänien, Kroatien, Portugal und Spanien.