Beim Verwaltungsgericht steigt Zahl der Asylverfahren steil an

Die Rich­ter des Ver­wal­tungs­ge­richts sind gut vor­be­rei­tet, denn die Asyl­ver­fah­ren wer­den zwar auf alle 13 Kam­mern ver­teilt, doch haben sich die­se jeweils auf bestimm­te Her­kunfts­län­der spe­zia­li­siert. So sind allein drei Kam­mern für die Län­der Ex-Jugo­sla­wi­ens zustän­dig. „Mit mehr Rich­tern ist rea­lis­ti­scher­wei­se nicht zu rech­nen,“ sagt Prä­si­dent Dr. Mor­gen­stern ange­sichts der erwar­te­ten Mehr­be­las­tung. Die Mit­ar­bei­ter­zahl sei­ner Behör­de an der Jäger­stra­ße ist seit dem Jahr 2000 von 117 auf 96 gesun­ken. Die Zahl der Rich­te­rin­nen und Rich­ter nahm in die­ser Zeit um neun ab. Aller­dings, so schmun­zelt Mor­gen­stern, ist der Anteil der Rich­te­rin­nen deut­lich gestie­gen. Vor 15 Jah­ren waren es 5 von 50, der­zeit sind es 16 von 41.

Deut­lich sin­ken wird mit Beginn der neu­en Wahl­pe­ri­ode am 1. April auch die Zahl der ehren­amtl­chen Rich­ter. Statt 265 wer­den es dann nur noch 137 sein, dar­un­ter 55 neue. Grund hier­für ist nicht nur der Rück­gang der Ver­fah­ren ins­ge­samt, son­dern auch der deut­lich höhe­re Anteil von Ver­fah­ren, die von Ein­zel­rich­tern und nicht mehr von Kam­mern mit fünf Rich­tern ent­schie­den werden.

Durchschnittliche Verfahrensdauer seit 2000 halbiert

Im letz­ten Jahr sind beim Ver­wal­tungs­ge­richt Arns­berg 5249 Ver­fah­ren neu ein­ge­gan­gen. Im Jahr 2000 waren es noch fast 2000 mehr, im Jahr 2007 aber auch schon gut 1000 weni­ger. Die durch­schnitt­li­che Ver­fah­rens­dau­er, die 2002 noch bei 15,4 Mona­te lag, hat sich inzwi­schen auf 8,4 Mona­te fast hal­biert. In mehr als 75 Pro­zent der Fäl­le müs­sen die Ver­wal­tungs­rich­ter kein Urteil spre­chen, son­dern errei­chen beim Erör­te­rungs­ter­min, mit gericht­li­chen Hin­wei­sen oder auch im Ver­lauf der münd­li­chen Ver­hand­lung eine ein­ver­nehm­li­che Bei­le­gung der Strei­tig­keit. Wenn den­noch ein Urteil gespro­chen wer­den muss, dau­ert das im Durch­schnitt 11,6 Mona­te. Hier liegt das Arns­ber­ger Gericht eben­so deut­lich unter dem NRW-Lan­des­durch­schnitt von 12,6 Mona­ten wie bei der aktu­el­len Lauf­zeit aller Ver­fah­ren, wo die Arns­ber­ger Rich­ter immer­hin 0,7 Mona­te schnel­ler sind als der NRW-Durchschnitt.

Präsident Dr. Morgenstern: „Schneller und effektiver Rechtsschutz“

Kon­ti­nu­ier­lich ist es dem Arns­ber­ger Gericht auch gelun­gen, den Über­hang der am Ende des Jah­res uner­le­dig­ten Ver­fah­ren zu ver­min­dern. Ende 2000 waren es noch 6196 uner­le­dig­te Fäl­le, Ende 2014 waren es mit 3089 weni­ger als die Hälf­te. 1,34 Pro­zent der Ver­fah­ren lie­gen der­zeit schon län­ger als zwei Jah­re beim Ver­wal­tungs­ge­richt Arns­berg. Das lie­ge meist an umfang­rei­chen Beweis­auf­nah­men oder an Ter­min­ver­schie­bun­gen auf­grund von Ver­hin­de­rung einer Par­tei, so Klaus Buter. Aber auch beim Anteil die­ser über­al­ter­ten Kla­gen liegt das Arns­ber­ger Gericht deut­lich bes­ser als der Lan­des­durch­schnitt, der mit 3,62 Pro­zent fast drei­mal so hoch ist. Unterm Strich konn­te Prä­si­dent Dr. Ulrich Mor­gen­stern ein posi­ti­ves Fazit zie­hen: „Auch im Jahr 2014 hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Arns­berg erfolg­reich dar­an gear­bei­tet, schnel­len und effek­ti­ven Rechts­schutz zu gewähren.“

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