Sundern. Zu unserer Berichterstattung über den Ausgang der Kommunalwahl vom 13. September in Sundern erreichte uns folgender LESERBRIEF von Manfred Franke aus Sundern, den wir hier im WORTLAUT veröffentlichen. Wie immer bei Leserbriefen gilt: „Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern sind Bestandteil der öffentlich gewährleisteten Meinungsäußerung einzelner“.
„Kommunalwahlen in Sundern am 13.09.2020
Bürgermeister Ralph Brodel wurde nicht wiedergewählt, somit endet für ihn die Zeit als Bürgermeister nach nur einer Amtszeit. Mit einem Stimmenanteil von lediglich 12,46 % hat es noch nicht einmal für die Stichwahl gereicht.
Ralph Brodel wurde als Resultat seiner erfolglosen Amtszeit weder von seiner eigenen Partei (SPD) noch von den anderen früheren Unterstützern nochmals als offizieller Kandidat aufgestellt, so dass er selbst aus seinem Amt heraus kandidieren musste. Die SPD hat seinen Wahlkampf allerdings finan- ziert.
Das im Jahr 2015 ins Leben gerufene „Zukunftsbündnis Sundern“ hatte Herrn Brodel als ihren ge- meinsamen Kandidaten nominiert – ein Kandidat bzw. Bürgermeister ohne persönlichen Bezug zur ört- lichen kommunalen Gemeinschaft sowie mit einer überschaubaren Fach- und Führungskompetenz. Bei den Bürgern/innen sowie bei seinen Mitarbeitern/innen ist er nie richtig angekommen. Fragwürdige Entscheidungen des Bürgermeisters habe u. a. dazu geführt, dass sich die Arbeitsatmosphäre im Rat- haus auf einem tiefen Niveau bewegt. Der Hilferuf der Kämmerin gegenüber dem Rat sowie dem Landrat wegen diverser Unregelmäßigkeiten war nur die Spitze des Eisbergs.
Bereits schon nach kurzer Zeit war sich das sog. Zukunftsbündnis untereinander nicht mehr einig, so dass eine primäre Ausrichtung auf die Zukunft offensichtlich dann doch nicht mehr so wichtig war. Dis- pute waren an der Tagesordnung, eine Aufspaltung der WISU („Wir sind Sundern“) in WISU und BfS („Bürger für Sundern“) sowie eine Abkehr weiterer Bündnispartner waren die Folge.
Die Mitglieder der FDP-Fraktion fühlten sich offensichtlich zunehmend unwohler in einem Bündnis zu- sammen mit Roten, Grünen, einem Vertreter der Nachfolgepartei von PDS und SED sowie den er- wähnten zwei weiteren Parteien der Unzufriedenen und erklärten bereits schon im April 2018 öffentlich ihren Bündnisausstieg, nachdem ihre persönlichen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Im Nachhinein definierte die FDP dieses Bündnis nur noch als Zweckbündnis in Form einer Personalfindungskom- mission für einen Bürgermeisterkandidaten, um das eigene Gesicht zu wahren.
Die Sozialdemokraten hielten nur teilweise an Bürgermeister Brodel fest, mehrere SPD-Mitglieder dis- tanzierten sich deutlich von ihm. Nun hat die SPD in Sundern die Antwort der Wähler/innen erhalten: Einen Stimmenanteil von nur 18,20 % sowie kein Direktmandat. Die indiskutablen Wahlergebnisse der ehemaligen Partei des deutschen Arbeiters zeigen übrigens auch auf Landes- und Bundesebene, wie sehr diese Partei der Sozialromantiker und deren Umverteilungs- bzw. Zuteilungsideologie die Zei- chen der Zeit nicht erkannt hat. Abgedroschene Phrasen zu einer nicht definierbaren sozialen Gerech- tigkeit, der Ruf nach noch mehr Staat und ein daraus resultierender Bürokratismus helfen dieser leis- tungsfeindlichen Steuererfindungspartei und leider auch der gesamten Volkswirtschaft nicht weiter.“
Manfred Franke, Sundern