Neheim. Wenn die Neheimer Jäger ihr Hochfest am Freitag abend mit dem traditionellen Bayrischen Abend starten, haben sie in diesem Jahr eine besondere Überraschung parat – einen echten Bayern-Prinzen.
Prinz Luitpold wird am Freitag, 15. August pünktlich um 18.34 Uhr – 1834 ist das Gründungsjahr des Jägervereins – mit Jägeroberst Klaus Humpe und den Ehrengästen in das Festzelt auf dem Neheimer Markt einmarschieren und anschließend zusammen mit Bürgermeister Hans-Josef Vogel das erste Faß Jägerfestbier anstechen und eine Ansprache halten. Darüber hinaus erwartet die Besucher zum Bayerischen Abend Blasmusik mit dem Orchester des Jägervereins sowie dem Musikverein Kesseltal-Bissingen. Die Showband Allgäu Power heizt dann ab 21.30 Uhr den Gästen im Festzelt mit ihrem neuen Programm ein. „Für uns eine kleine Sensation, dass SKH („Seine Königliche Hoheit“ ) uns besucht, aber wir trinken ja auch sein Bier,“ kommentiert Jägeroberst Klaus Humpe den hohen Besuch. Denn beim Bayrischen Abend tragen die Sauerländer nicht nur bayerische Lederhosen und Dirndl, da trinken sie auch bayerisches Bier. König Ludwig hell und dunkel werden serviert.
Urenkel des letzten bayerischen Königs
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold von Bayern, Urenkel König Ludwigs III., des letzten bayerischen Königs, trat 1977 nach seinem Jurastudium in München in die Schlossbrauerei Kaltenberg ein, die seine Mutter 1954 gekauft hatte. Er sanierte den kleinen Betrieb und baute ihn zu einer internationalen Spezialitätenbrauerei aus. Dabei setzte er auf Nischen wie „König Ludwig Dunkel“ und „König Ludwig Weißbier“. 1980 rief er das Kaltenberger Ritterturnier ins Leben. Neben dem Ausbau der Schlossbrauerei zu einer der führenden bayerischen Spezialitätenbrauerei mit Braustätten in Kaltenberg, Fürstenfeldbruck und Holzkirchen setzte er seit 1979 auf Internationalisierung im Wege der Lizenzvergabe. Statt Bier weite Wege zu transportieren wird streng nach dem Bayerischen Reinheitsgebot vor Ort in Lizenz gebraut. 2008 gab Prinz Luitpold die Geschäftsführung der operativen Brauerei ab und konzentrierte sich auf die Expansion in neue Märkte und die Markenführung. Heute wird unter Lizenz der „König Ludwig International“ inklusive Deutschland in zwölf Ländern Königliches Bier hergestellt. Parallel dazu wurde über die Schloss Kaltenberg KG ein umfangreiches Markenportfolio aufgebaut und in erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen umgesetzt. Im Oktober 2011 übernahm Prinz Luitpold die Porzellanmanufaktur Nymphenburg vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Er lebt auf Schloss Kaltenberg, hat zwei Töchter und drei Söhne; er ist passionierter Segler, bildet junge Pferde aus und hat zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten in Industrie und Kultur inne. Sein Besuch in Neheim wurde von der Warsteiner Brauerei vermittelt.