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Ausstellung im Rathaus: „Franz Stock – Versöhnung durch Menschlichkeit“

Eröff­nung der Franz-Stock-Aus­stel­lung im Rat­haus mit Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner sowie Tho­mas Bert­ram und Frank Trom­pe­ter vom Franz-Stock-Komi­tee. (Foto: Stadt Arnsberg)

Neheim. In der ein­drucks­vol­len Wan­der­aus­stel­lung „Ver­söh­nung durch Mensch­lich­keit“ wer­den aktu­ell im Arns­ber­ger Rat­haus das Leben des Nehei­mers Franz Stock und die Aus­wir­kun­gen sei­nes Wir­kens auf die deutsch-fran­zö­si­sche Aus­söh­nung dar­ge­stellt. Der fran­zö­si­sche Staats­prä­si­dent Emma­nu­el Macron erin­ner­te erst Anfang 2018 an Franz Stock, “der so viel für die Annä­he­rung zwi­schen Fran­zo­sen und Deut­schen getan hat…“. 2018 jähr­te sich sein 70. Todestag.

Ausstellung bleibt bis 10. Mai

Die Aus­stel­lung ist seit dem 4. April und noch bis zum 10. Mai 2019 im Foy­er des Rat­hau­ses, Rat­haus­platz 1, 59759 Arns­berg zu sehen. Die Öff­nungs­zei­ten: Mo – Do 8 – 16 Uhr, Fr 8 – 12.30 Uhr. Die Aus­stel­lung wur­de durch Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner sowie Tho­mas Bert­ram und Frank Trom­pe­ter vom Franz-Stock-Komi­tee eröff­net. Die Aus­stel­lung besteht aus drei gro­ßen Aus­stel­lungs­wän­den und zwei Roll-Ups. Per Smart­phone kön­nen kur­ze beglei­ten­de Fil­me oder auch fran­zö­si­sche und eng­li­sche Über­set­zun­gen abge­ru­fen werden.

Von Neheim nach Paris

Franz Stock in sei­nem Studierzimmer.

Franz Stock wur­de 1904 in Neheim gebo­ren. Er wur­de sowohl durch sein katho­li­sches Eltern­haus als auch durch den 1. Welt­krieg 1914/1918 und durch die Zeit danach mit ihren poli­ti­schen und öko­no­mi­schen Wir­ren geprägt. Par­al­lel zu sei­ner reli­giö­sen Beru­fung beschloss er, sich für die Völ­ker­ver­stän­di­gung ein­zu­set­zen, ins­be­son­de­re zwi­schen der deut­schen und fran­zö­si­schen Jugend. Nach Stu­di­en­auf­ent­hal­ten in Frank­reich und Rei­sen in fran­ko­pho­ne Gebie­te wur­de er 1934 zum Pfar­rer der deutsch­spra­chi­gen katho­li­schen Gemein­de in Paris bestellt. Eine Tätig­keit, die er 1940 nach kur­zer Unter­bre­chung wegen des Kriegs­aus­bru­ches fortsetzte.

Unsägliches Leid gelindert

Als der Seel­sor­ger der Gefäng­nis­se von Paris wäh­rend der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Besat­zungs­zeit ist er in die Geschich­te ein­ge­gan­gen. Fran­zo­sen gaben ihm die Bezeich­nung “L’Archange en enfer – Der Erz­engel in der Höl­le”. Er hat unsäg­li­ches Elend gelin­dert, über tau­send von der Besat­zungs­macht Ver­ur­teil­te auf den Tod vor­be­rei­tet und sie bis zum Ende – bis zur Hin­rich­tungs­stät­te auf dem Mont Valé­ri­en beglei­tet. Neben die­ser an sich schon har­ten und leid­vol­len Tätig­keit benach­rich­tig­te er ins­ge­heim die Fami­li­en der Gefan­ge­nen und, wo es mög­lich war, warn­te er die Wider­stands­kämp­fer vor den ihnen dro­hen­den Gefah­ren. Heu­te ist der Platz vor dem “Mémo­ri­al de la France Com­bat­tan­te”, das an den Wider­stand der Fran­zo­sen gegen die deut­sche Besat­zungs­macht erin­nert, nach Abbé Franz Stock benannt!

Seminar im Kriegsgefangenenlager

Als 1945 sei­ne Gesund­heit nach den Kriegs­jah­ren schwer ange­grif­fen war, und er in die Hei­mat hät­te zurück­keh­ren kön­nen, nahm er eine neue Auf­ga­be an: die Grün­dung und Lei­tung eines Semi­nars beson­de­rer Art im Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger in Le Cou­dray bei Char­tres. Dort wur­den in Gefan­gen­schaft gera­te­ne deutsch­spra­chi­ge Theo­lo­gie­stu­den­ten zusam­men­ge­führt. So ist das Pries­ter­se­mi­nar hin­ter Sta­chel­draht ent­stan­den, indem von 1945 bis 1947 etwa 1000 jun­ge Men­schen auf ihre zukünf­ti­gen Auf­ga­ben in einem neu­en Euro­pa vor­be­rei­tet wur­den. Heu­te befin­det sich in dem his­to­ri­schen Gebäu­de die „Euro­päi­sche Begeg­nungs­stät­te Franz Stock Chartres“.

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